Auf den Wellen der Karibik by mendalizy
Summary: Es ist eine romantische Piratenstory, wo fast alle bekannte Charaktere auftauchen, aber ein bisschen anders.
Categories: Fantasy Characters: None
Genres: Romance, Action, Angst
Warnings: Violence, Sexual Situations, Freaky/Kinky, Character Death
Challenges:
Series: None
Chapters: 10 Completed: Yes Word count: 22243 Read: 14978 Published: 08/20/2007 Updated: 10/01/2007

1. Prolog by mendalizy

2. Kapitel 1 by mendalizy

3. Kapitel 2 by mendalizy

4. Kapitel 3 by mendalizy

5. Kapitel 4 by mendalizy

6. Kapitel 5 by mendalizy

7. Kapitel 6 by mendalizy

8. Kapitel 7 by mendalizy

9. Kapitel 8 by mendalizy

10. Kapitel 9 by mendalizy

Prolog by mendalizy
Author's Notes:
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. Vielen Dank an Haou_Airen fürs Betalesen. Bin gespannt, ob es euch gefällt...
Auf den Wellen der Karibik

Prolog



Ein mächtiger und prächtiger Gaffelschoner teilte die Wellen des Karibischen Meeres.

An Deck herrschte geschäftiges Treiben; jeder Matrose wusste, was seine Aufgabe war. Einige beschäftigten sich mit den Masten, einige wischten das Deck oder versuchten an Deck eine eigenartige Ordnung zu schaffen. Es gab solche Matrosen, die bei der Navigation halfen, oder andere die Dingen vorbereiteten, die sie beim Anlaufen brauchten. Es sah so aus, als wenn sie nach einer zwei Monate langen Schifffahrt den Hafen der Schwestern-Insel morgen oder übermorgen erreichen können. Die Insel war eine von den vielen karibischen Inseln, die, wie der Name ja schon sagt, von den Schwestern der königlichen Familie regiert wurden.

Der Erste Offizier stand hinter dem Steuermann und genoss das warme Wetter und die warmen Sonnenstrahlen, die über sein Gesicht strichen, dabei er beobachtete die ruhigen Wellen des Meeres. Er war immer froh, wenn sie so ein schönes Wetter hatten, dass ihr Schiff auf dem Wasser ruhig und schnell gleiten konnte. Es war seine zweite Fahrt als Erster Offizier und zum Glück hatte er während der Überfahrt – nach Europa und zurück – kein Problem. Die Matrosen akzeptierten ihn als ihren neuen Offizier, und sie befolgten seine Befehle. Er hatte jetzt nicht sehr viel Arbeit; er musste nur da stehen, die Matrosen überwachen, ab und zu die Marschroute kontrollieren und er hoffte sehr, dass sie die Ufers seiner Heimat so ruhig erreichen würden.

Weil er nicht so viel tun konnte, träumte er von seiner Geliebten, seiner Buffy – der jüngsten Schwester der königlichen Familie. Da er nur ein einfacher Matrose war, hatte er keine Chance, um Buffys Hand anhalten zu können. Er konnte nur in ihrer Nähe sein, ab und zu konnte er mit ihr sprechen, aber er durfte ihr nicht schmeicheln, bis er seinen höheren Rang bekam. Aber jetzt hatte er schon eine Chance, mit seiner geliebten Buffy ruhig und auch allein sprechen zu können; er hatte eine Chance, ihr seine wahren Gefühle zu beichten und um ihre Hand anzuhalten. Er hatte in Europa einen sehr schönen, kleinen Goldring gekauft, den er Buffy an ihrem 17. Geburtstag geben wollte. Ein Lächeln spielte um seine Mundwinkel, als er sich vorstellte, wie er auf der Party um Buffys Hand anhalten würde.

„Sir“, hörte Riley Finn die Stimme eines Matrosen. Er öffnete seine Augen und anstatt Buffy sah er den Rücken des Steuermannes vor ihm.

„Ja, was ist passiert?“, wandte sich Riley, ein bisschen irritiert, zu dem Matrosen, der oben im Beobachtungskorb stand.

„Sir, da ist ein Schiff hinter uns. Sie sollten es sich selbst ansehen.“

Riley Finn hob sein Fernglas auf, um das fremde Schiff zu betrachten. Er sah einen anderen Gaffelschoner, der sich ziemlich schnell näherte. Riley versuchte die Flagge des anderen Schiffes zu sehen, aber er konnte sie nicht richtig erkennen; es sah so aus, als ob die fast schwarze Flagge irgendwie zusammengebunden wäre, als ob die Männer des Schiffes die Flagge verstecken wollten.

„Kannst du mir sagen, was für eine Flagge das andere Schiff hat?“, fragte Riley seinen Matrosen.

„Es tut mir Leid, Sir, aber ich sehe die Flagge nicht“, kam die alarmierende Antwort.

„Hol sofort den Kapitän“, befahl Riley seinem Gehilfen.

Der Gehilfe rannte weg und fast sofort erblickte Riley den alten, erfahrenen Seebär, den Kapitän.

„Was ist passiert, Mr. Finn?“, fragte der Kapitän.

„Sir“, fing Riley an. „wir haben ein anderes Schiff hinter uns erblickt, aber mit dem Schiff stimmt etwas nicht.“

„Was ist das Problem?“, fragte der Kapitän, als er sein Fernglas aufhob.

„Die Flagge, Sir. Etwas stimmt mit der Flagge nicht, Sir.“

„Oh, mein Gott“, schrie der Kapitän auf, als er die schwarze Flagge erblickte. „Alle Mann auf Deck! Die Segel hissen! Nach backbord wenden, und segelt mit voller Geschwindigkeit!“

„Was ist passiert, Sir?“, fragte Riley besorgt.

„Ein Piratenschiff folgt uns“, sagte der Kapitän in einem gespielt ruhigen Ton. „Wir müssen von hier sehr schnell verschwinden und wir können nur hoffen, dass unser Vorsprung bis zum Ufers der Insel genug sein wird.“

„Und wenn nicht?“, fragte Riley, während er mit ängstlichen Augen das Piratenschiff beobachtete.

„Dann haben wir bald ein ziemlich tödliches Problem!“

„Oh, mein Gott! Bitte nicht“, flüsterte Riley und zog den Verlobungsring auf sein Finger auf. „Bitte, bring uns Glück.“, küsste er den Ring hoffnungsvoll.

*****

„Jungs, ihr sollt euch auf den Angriff vorbreiten“, schrie der Erste Offizier des Piratenschiffes. Er balancierte an der dünnen Reling des Schiffes, als er sich an der Strickleiter festhielt, die von der Seite des Schiffes bis zum mittleren Mast führte.

Das Piratenschiff näherte sich schnell dem flüchtigen Handelsschiff und die Piraten warteten nur auf den richtigen Moment, um das Schiff angreifen zu können. Sie standen schon an der Seite des Schiffes und hielten verschiedene Waffen in ihren Händen – Klingen, Säbel, Dolche, Pistole und natürlich Haken, mit denen sie ihre nächste Beute entern wollten.

„Jungs“, schrie er wieder. „Ihr sollt nur die Ware rauben, wir brauchen keine Geisel. Ihr könnt alle umbringen, nur passt auf euch auf. Wir holen die Verletzten nicht zurück, sie bleiben auf dem anderen Schiff. Hoffentlich wisst ihr alle, was das bedeutet!“

„Ja, ein schönes, nettes, warmes Brutzeln. Nicht wahr, Spike?“, lachte einer der Piraten spöttisch auf.

„Ja, genau“, erwiderte Spike, der Erste Offizier. „Wir machen keine Ausnahme. Wenn jemand dort bleibt, dann wird er auf dem anderen Schiff verbrennen, weil wir keine Spur hinterlassen. Also, ich wünsch euch allen viel Glück und hübsche Beute“, schrie Spike auf und im nächsten Moment sprang er als erster an Bord des Handelschiffes und fing an, die Matrosen methodisch und sachgemäß zu massakrieren.

Die Piraten brauchten nicht sehr viel Zeit, die ungeübten Matrosen des Handelschiffes zu töten. Jetzt lagen auf dem blutüberströmten Deck des Schiffes viele Tote, wimmernde Verletzte und verschiedene, abgeschnittene Körperteile. Die Piraten schritten durch die Körper ohne Gefühle hindurch; es war ihnen egal, ob sie unter ihren Füßen Feinde oder Freunde sahen. Sie beschäftigten sich gar nicht damit. Sie beschäftigten sich nur mit der Ware, die sie von den Toten und Verletzten klauen konnten.

„Habt ihr die Offiziere getötet?“, hörte Spike die Stimme des Piratenkapitäns hinter sich.

„Ja“, erwiderte er und stand mit einem kleinen Ring auf, den er dem Toten vor seinen Füßen weggenommen hatte. „Er war der letzte“, sagte er und zeigte er auf den toten Körper. „Wie ich es sehe, war er der Erste Offizier“, sagte er nachdenklich, als er den kleinen Ring in seiner Hand studierte.

„Was hast du gefunden?“, fragte der Kapitän, als er Spikes neugierigen Gesichtsausdruck erblickte.

„Einen Verlobungsring, glaube ich“, er sah mit einem boshaften Lächeln auf seinen Lippen den Kapitän an. „Er braucht ihn bestimmt nicht mehr“, lachte Spike auf und steckte den kleinen Goldring in seine Tasche.

TBC??
Kapitel 1 by mendalizy
Author's Notes:
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. Vielen Dank an Haou_Airen fürs Betalesen. Bin gespannt, ob es euch gefällt...
Auf den Wellen der Karibik

Kapitel 1





„Willow!“ Ein junges, blondes Mädchen rannte ins Zimmer der Königin. Sie trug ihr langes, blondes Haar im Pferdeschwanz und hatte ein wunderschönes, cremefarbenes, langes Kleid mit einem tiefen Ausschnitt an. „Bist du schon fertig?“, fragte sie glücklich, aber als sie die Miene ihrer Schwester erblickte, verschwand ihr frohes Lächeln.

„Buffy, Kleines“, drehte sich Willow, die Königin, welche die Regierung der Schwestern-Insel sehr jung übernehmen musste, zu ihr um. Die Mutter der Schwestern starb drei Jahre vor Willows 17. Geburtstag. Seitdem versuchte Willow mit der Hilfe ihres Geliebten das ganze Land zu regieren und ihre kleine, windige Schwester aufzuziehen. „Du solltest noch ein bisschen warten, bis … Was hast du an, Buffy?“, schrie die junge, rothaarige Königin. „Was hast du dir gedacht, als du dieses Kleid angezogen hast! Geh und zieh dich um. Sofort! Angel wird bald hier sein und dann können wir losfahren, um deinen Schöntuer zu bewundern.“

„Du sprichst über Riley immer ungebührlich, Willow. Er ist ein sehr netter Mann. Er ist immer emsig, manierlich und hilfreich. Warum kannst du dich darüber nicht freuen, dass ich glücklich bin?“

„Er passt zu dir nicht, Buffy. Versteh das endlich, bitte! Du solltest dich von Prinzen hofieren lassen und nicht von einem Nichts, wie dieser Riley. Er ist nur ein Matrose! Und du bist eine Prinzessin, Buffy!“

„Er ist kein Matrose mehr, er ist schon der Erste Offizier. Eines Tages kann er ein Kapitän sein!“

„Buffy, Kleines“, seufzte Willow auf und versuchte sich vor ihrem nächsten Satz zu beruhigen. „Du solltest endlich deinen zukünftigen Mann finden. Dieses Spiel mit Riley Finn ist nur eine Zeitverschwendung.“

„Aber ich …“

„Kein „aber“, Buffy. Geh und zieh dich um, wenn du uns mitkommen willst. Angel wird sofort hier sein, dann möchte ich losfahren.“

„Hat mich jemand hier erwähnt?“ Ein dunkelhaariger, junger, gut aussehender Mann in schwarzer Kleidung trat ein und gab der Königin ein spielerisches Küsschen. „Meine Damen, die Kutsche ist vorgefahren.“

„Angel“, wandte sich Willow zu ihm. „Entschuldige bitte, aber wir müssen warten, bis sich Buffy umzieht.“

„Warum, meine Schönheit?“, fragte Angel lächelnd. „In diesem Kleid ist sie wunderschön und sieht so aus, wie eine richtige Dame.“, dabei blickte Angel unmissverständlich in Richtung des Ausschnitts an Buffys Kleid.

„Ja, genau deswegen soll sie sich umziehen. Wir gehen zwischen Matrosen und auf keinen Fall darf sie dieses Kleid da tragen. Entweder trug sie ein anderes Kleid oder wir gehen nirgendwohin.“

„Ich zieh mich um“, kam eine kaum hörbare Antwort von Buffy, bevor sie das Zimmer verließ.

„Wir warten in der Kutsche auf dich“, hörte Buffy die Stimme ihrer Schwester.

*****

Etwas stimmte da, am Hafen, nicht. Es war ganz eindeutig. Die Menschen liefen schreiend auf und ab. Mütter zerrten ihre Kinder vom Hafen weg. Andere Frauen weinten und schrieen, sich auf ihre Knie werfend, vor einem zerstörten, fast total abgebrannten Schiff. Viele Männer standen da und versuchten Matrosen zu helfen, die verschiedenen augenscheinlich ziemlich schweren Dinge trugen. Dinge, die so aussahen, wie Körper – verbrannte, menschliche Körper.

„Willow, Liebes, bitte bleib mit Buffy hier“, sagte Angel, als die Kutsche mit seinen Fahrgästen stehen blieb. „Ich versuche zu erfahren, was da geschehen ist. Wenn ich etwas Sicheres weiß, komme ich zurück und wir entscheiden, ob du und Buffy näher kommen dürft.“

„In Ordnung, Angel“, erwiderte Willow. „Aber bitte, pass auf dich auf.“

„Sei ganz ruhig, Willow. Ich bin sofort wieder da.“ Angel öffnete die Tür der Kutsche, stieg raus und ging langsam und vorsichtig in Richtung des Schiffes.

Willow sah ihm besorgt nach. Sie sah, wie Angel immer näher kam und versuchte sich durch die Menschenmenge durchzukämpfen. Nach einer Weile verschwand er vor Willows Augen in der Menge und sie musste warten, bis sie ihn wieder erblickte. Und ja, einigen Minuten später kam er zurück, aber zu Willows größtem Erschrecken mit käsebleichem Gesicht. Als er die Kutsche erreicht hatte, öffnete er die Tür, half Willow auszusteigen und schloss die Tür dann vor Buffys Nase wieder.

„Buffy, bitte, bleib hier in der Kutsche. Ich muss mit deiner Schwester unter vier Augen sprechen. Es ist notwendig“, sagte Angel in einem autoritären Ton und führte Willow von der Kutsche weg.

„Oh, mein Gott, Angel! Sag schon, was ist passiert?“, fragte Willow fast außer sich. „Was hast du gesehen? Was ist mit dem Schiff passiert?“

„Das Schiff wurde angegriffen. Piraten“, fügte Angel leise noch zu. „Das Schiff wurde in Brand gesetzt. Es war ein reiner Zufall, dass das Schiff nicht vollständig abgebrannt hatte. Fischer fanden es heute früh und es wurde hierher geschleppt.“

„Aber warum musstest du es mit mir unter vier Augen besprechen, Angel. Du verschweigst mir etwas.“

„Es war Rileys Schiff.“

„Oh, nein“, hob Willow erschrocken ihre Hand vor ihren Mund. „Und Riley? War er auch da?“

„Ja, er war auch da.“

„Und? Bitte, sag schon. Lebt er noch?“

„Es tut mir Leid“, schüttelte Angel seinen Kopf. „Die Matrosen fanden seine Leiche genau in dem Moment, als ich da war. Er wurde brutal ermordet. Genauso, wie die andere Matrosen des Schiffes. Bisher fanden die Leuten nur Leichen, es gibt keine Überlebende.“

„Wie werde ich es Buffy erzählen?“, Willow wandte sich zu der Kutsche und stellte erschrocken fest, dass die Tür der Kutsche offen stand. „Angel!“, schrie sie besorgt auf. „Wo ist Buffy?“

„Neeein!“ In diesem Moment hörten Willow und Angel Buffys Schrei. Sie rannten sofort in Richtung des Schiffes, woher der verzweifelte Schrei kam.

„Buffy, Liebes“, berührte Angel Buffys Schulter, als er sie neben Rileys Leiche gefunden hatte. „Buffy, bitte, komm mit mir. Lass ihn in Ruhe. Du kannst ihm nicht helfen. Er ist schon tot. Buffy, hörst du mich?“, fragte Angel, als sie nicht reagierte.

„Wie konnte das passieren?“, fragte die blonde Prinzessin und ihre Stimme brach.

„Ich weiß nicht, was genau passiert ist, Buffy. Ich weiß nur, dass Riley und die Matrosen des Schiffes mit Piraten gekämpft haben und sie verloren den Kampf.“

„Aber wie? Riley und die andere Matrosen waren gute Kämpfer. Wie konnten sie den Kampf verlieren? Sie waren gute Kämpfer“, murmelte Buffy hoffnungslos und starrte Rileys getöteten Körper an.

„Komm, Buffy“, wiederholte Angel seine Anweisung und berührte ihre Schulter erneut. „Du kannst nichts für ihn tun. Lass ihn in Ruhe.“

„Was wird mit ihm passieren?“, schluchzte Buffy.

„Seine Familie wird ihn abholen und beerdigen.“

„Ich möchte dabei sein“, sah sie erst Angel, dann ihre Schwester flehend an.

„Buffy …“, setzte Willow zu einer Ablehnung an, aber Angel fiel ihr ins Wort.

„Wir versuchen das zu lösen, Buffy, aber bitte komm jetzt.“

Buffy stand langsam auf und sie gingen gemeinsam zu der Kutsche zurück. Sie stiegen ein, als eine prächtige Korvette gerade anlegte.

*****

Spike lehnte sich an die Reling des Schiffes und beobachtete die Landung. Er sah immer fasziniert zu, wie die Matrosen mit geschickten Bewegungen das Schiff fast lautlos zum Hafen lenkten. Als das Schiff dem Pier schon nahe genug war, sprangen einige Matrosen vom Schiff und versuchten die Seile am Pier fest anzulegen.

Ein höhnisches Lächeln erschien auf dem Gesicht des Piraten, als er das Schiff erblickte, das er und seine Kameraden ein paar Stunden vorher ausgeraubt hatten. Sie hatten schon lange keinen so guten Fang, wie jetzt. Das ausgeraubte Schiff hatte eine vielfältige Fracht geladen, die es nach Hause bringen wollte. Aber die Piraten entdeckten das Schiff und konnten fast die ganze Ladung rauben. Jetzt konnten sie sich eine Weile lang ausruhen, denn nach diesem Raub brauchten die Piraten erst einmal kein anderes Schiff zu jagen. Ihren Plänen nach wollten sie in dieser Stadt mindestens eine Woche verbringen und erst dann auf das Meer zurückkehren.

In diesem Moment blieb Spikes Blick an einer schönen Jungfrau hängen, die neben einer Leiche kniete. Sie gehörte nicht zu den Menschen und Matrosen, die sich auf dem Schiff betätigten. Ihre Kleidung war zu schön, ihr Gesicht, ihre Haare waren gepflegt und sie sah zu sauber aus. Spike betrachtete mit glänzenden Augen und mit einem anerkennenden Lächeln auf seinen Lippen die wunderschöne junge Frau. Er vertiefte sich in der Schönheit der unbekannten Frau so sehr, dass er die anderen Personen hinter ihr erst gar nicht bemerkte. Die Personen, die sich ihr eilig näherte. Ein Mann in schwarzer, feiner Kleidung und eine andere Frau, die lange, wunderschöne rote Haare hatte. Sie blieben neben der knienden Frau stehen und sagten ihr etwas, was Spike nicht hören konnte. Aber er konnte genau sehen, dass die hübsche Jungfrau einer ganz anderen Meinung war. Sie wollte nicht mitgehen, sie wollte die männliche Leiche nicht liegenlassen und ihre Augen waren tränenfeucht. Von den vielen Tränen war ihr trauriges, aber hübsches Gesicht schon ganz nass. Am Ende stand sie doch auf und fing an sich mit ihren Begleitern der Kutsche zu nähern, die nicht sehr weit von ihnen entfernt stand.

„Wer ist die Frau da, in der Mitte?“, wandte sich Spike zu seinem Kamerad.

„Oh, sie ist die jüngste Schwester der Königin. Sie heißt Buffy und sie war in einen Matrosen verliebt. Die königliche Familie freute sich über die Romanze nicht sehr.“

„War sie in einen Matrosen verliebt? Und jetzt? Ist sie nicht mehr verliebt?“

„Der Matrose liegt da, zwischen den Toten. Du hast ihn getötet. Er war der Erste Offizier, den du mit Spaß getötet hattest.“

„Du weißt nicht zufällig, wie der Matrose hieß?“, fragte Spike neugierig.

„Doch. Diese Liebesgeschichte zwischen der jüngsten Schwester der königlichen Familie und dem jungen Matrosen war hier in der Gegend überall bekannt. Sein Name war Riley, Riley Finn. Aber warum?“

„Ich war nur neugierig“, lachte Spike laut auf. Als sein Kamerad wegging, nahm der Pirat den Ring hervor, den er dem jungen Ersten Offizier weggenommen hatte und las die Schrift, die in den Ring eingeprägt war. – „Buffy & Riley“.

„Oh man“, lachte Spike boshaft auf. „Ich werde dir alles wegnehmen, Kumpel. Alles, was du noch hast...“, dabei schaute Spike mit lustvollen Augen Buffy nach.



TBC??
Kapitel 2 by mendalizy
Author's Notes:
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. Vielen Dank an Haou_Airen fürs Betalesen. Bin gespannt, ob es euch gefällt...
Auf den Wellen der Karibik


Kapitel 2



„Oh man“, lachte Spike boshaft auf. „Ich werde dir alles wegnehmen, Kumpel. Alles, was du noch hast…“, dabei schaute Spike mit lustvollen Augen Buffy nach.



„Miss…, Miss“, hörte Buffy eine männliche Stimme hinter ihr. Im nächsten Moment berührte eine große, männliche Hand ihre Schulter. Buffy drehte sich blitzschnell um und sah vor ihr einen Matrosen, einen ziemlich gut aussehenden Matrosen. Aber sie kannte den Mann nicht, also trat sie lieber nach hinten.

Sie bedauerte es schon, dass sie den Palast im Verbogenen verlassen hatte. Doch sie wollte mehr über Riley erfahren. Sie wollte über den geliebten Mann Anekdoten, Geschichten hören, um ihn besser kennen lernen zu können. Erst jetzt, nach seinem Tod, erkannte Buffy, dass sie über Riley fast gar nichts wusste. Sie kannte ihn nicht. Sie wusste über ihn und über seine Vergangenheit fast nichts. Deshalb wollte sie jetzt Männer, Matrosen finden, die ihr über ihn etwas erzählen konnten.

Um das erreichen zu können, verließ sie den Palast. Allein. Sie wusste, dass sie – eine Frau – sich allein, ohne einen Begleiter, zwischen diesen Leuten ziemlich schnell in Not befinden könnte. Aber sie wollte keinen Begleiter. Sie wusste, wenn sie ihrer Schwester oder Angel von ihren Pläne erzählt hätte, dann hätten sie nicht zugelassen, dass sie in die Stadt geht, um mehr über Riley zu erfahren. So erzählte sie keinem, wohin sie gehen wollte. Es wusste also auch niemand, dass sie hier war.

Mittlerweile bedauerte sie es sehr. Sie war allein und es gab viele stinkige, dreckige und besoffene Matrosen um sie herum. Sie fassten ihre Kleidung, ihren Köper an, lachten ihr mit stinkenden Mündern ins Gesicht und sagten ihr Wörter, die sie noch nie gehört hatte, aber sie hatte eine Ahnung darüber, was sie bedeuten können. Am liebsten wollte sie nach Hause gehen, von diesem abscheulichen Ort verschwinden. Aber sie wusste nicht wie. Sie wusste nicht mehr, in welche Richtung sie gehen sollte. Sie kannte den Heimweg nicht, denn sie war noch nie allein in der Stadt gewesen.

In diesem Moment berührte sie wieder eine männliche Hand. Als sie sich umgedreht hatte, erblickte sie einen netten, platinblonden Mann. Er sah ganz anders aus, als die andere Matrosen, die sie bisher gesehen hatte. Er hatte saubere Kleidungen, er stank nicht, seine Zähne waren weiß und gepflegt. Sein Gesicht war rasiert und er stank auch nicht aus dem Mund. Aber trotzdem, rückte Buffy unwillkürlich sofort ein Stück von ihm ab. Sie hatte mittlerweile vor jedem Menschen hier Angst.

„Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir?“, fragte Buffy mit zitternder Stimme.

„Oh, ich bitte Sie um Entschuldigung, Miss“, antwortete der Unbekannte höflich. „Ich hatte nicht die Absicht, Sie zu erschrecken.“

„Sie haben mich nicht erschreckt“, log Buffy. „Ich habe mich nur …“

„Sie haben sich nur verlaufen“, lachte der Unbekannte amüsiert auf. „Ich zeige Ihnen den Weg zum Palast. Natürlich nur dann, wenn Sie es wollen, Miss.“

„Kennen Sie mich?“

„Ja, Miss Buffy. Sie sind die Schwester der Königin. Ich glaube, die anderen hätten Sie auch erkannt, wenn sie nicht so betrunken wären. Darf ich Sie begleiten?“

„Ja, danke … Mr … hmmm ... Ich kenne Sie nicht.“

„Oh, Entschuldigung. Es war sehr unhöflich von mir, Miss Buffy. Mein Name ist William Blank. Ich habe gehört, dass Sie Matrosen suchen, die Ihren Geliebten, Riley, gekannt haben.“

„Haben Sie Riley gekannt? Wirklich? Haben Sie mit ihm oft gesprochen? Könnten Sie mir über ihn einige Sachen erzählen? Ich wäre sehr dankbar, Mr. Blank. Bitte“, sprudelte Buffy hastig hervor.

„Oh, oh, Miss Buffy!“, lachte er auf. „So viele Fragen kann ich nicht auf einmal beantworten. Bitte geben Sie mir Zeit und ich verspreche Ihnen, dass ich Ihnen alles erzähle, was ich über Riley weiß. Aber bitte, nennen Sie mich einfach William.“

„Gut, dann William. Wann haben Sie Riley letztmals getroffen? Waren Sie und Riley gute Freunde? Woher kannten Sie Riley? Haben Sie mit ihm gearbeitet? Seit wann kannten Sie Riley?“

„Miss Buffy“, lachte William wieder auf. „Meiner Meinung nach sollten wir diese Sache nicht hier, auf der Straße besprechen. Es gibt ein nettes, kleines Restaurant hier in der Nähe. Darf ich Sie einladen? Dort könnten wir über diese Sachen in Ruhe sprechen.“

„Gut, danke.“

„Dann gehen wir“. William hielt seine Hand ausgestreckt und wartete geduldig, bis Buffy mit leicht zitternder Hand die angebotene Hilfe annahm.

*****

„Sie waren sein Freund“, sagte Buffy mit einem schwachen Lächeln auf ihren Lippen, als sie im Restaurant gegenüber ihren Begleiter Platz nahm. „Ich kann es kaum glauben, dass ich endlich jemanden gefunden habe, der ihn gut gekannt hatte. Ich hatte schon das Gefühl, dass alles, was ich für die Informationen über Riley riskiert hatte, vollkommen umsonst war.“

„Ja, ich kannte ihn“ erwiderte William und versuchte ruhig auszusehen, während er Buffy ins Gesicht log. „Er war ein sehr netter, hilfreicher Mann. Er war immer da, wenn jemand Hilfe brauchte. Die Matrosen auf dem Schiff arbeiteten immer gern mit ihm.“

„Waren Sie mit ihm auf dem gleichen Schiff im Dienst? Oder woher kannten Sie Riley?“

„Ja, wir haben einander auf dem gleichen Schiff kennen gelernt. Er war ein guter Mensch, ein guter Matrose und ein sehr guter Kämpfer. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass seine Gegner, die Piraten, den Kampf gegen ihn nur mit sehr schlimmen Verletzungen überstehen konnten... Oh, ich bitte Sie um Entschuldigung“, sagte Spike bußfertig, als er Buffys erschrockenes Gesicht bemerkt hatte. „Ich dürfte nicht von diesen Dingen sprechen. Es tut mir Leid.“

„Nein“, erwiderte Buffy mit zittriger Stimme und leicht zitternden Händen. „Ich habe seine Leiche gesehen. Ich kann mir gut vorstellen, was da, auf dem Schiff, passiert ist. Aber es ist gut zu wissen, dass er wirklich ein guter Kämpfer war, dass er versuchte das Leben seiner Kameraden zu schützen und er kein Feigling war.“

„Das kann ich Ihnen versichern“, nickte Spike mit einen kaum bemerkbaren Grinsen auf seinem Gesicht, als er an den Kampf mit Riley dachte.

„Könnten Sie mir über ihn noch etwas erzählen?“

„Ich weiß, dass er Sie sehr geliebt hat, Miss Buffy. Er sprach sehr oft über Sie. Jeder Mensch, der ihn gekannt hatte, wusste, dass er in Sie verliebt war, Miss Buffy. Er wollte um Ihre Hand anhalten. Wenn er immer noch leben würde, dann …“, flüsterte Spike mit vorgespieltem Mitleid.

„Sind Sie sicher, William?“, - fragte Buffy mit Tränen in den Augen.

„Ja, ich bin absolut sicher.“

„Oh, mein Gott“, flüsterte Buffy und Tränen rollten auf ihrer Wange hinunter. „Ich wusste es, aber irgendwie wollte ich es nicht wahr haben. Meine Familie war immer an der Meinung, dass er nur mein Geld bekommen wollte, dass er nicht mich, sondern nur mein Gold geliebt hat. Aber ich hatte Recht. Ich danke Ihnen für diese Information, William.“

„Oh, ich bin froh, dass ich Ihnen helfen konnte“. Spike fasste Buffys Hand mit einem ermutigenden Lächeln.

„Sie haben mir sehr geholfen, William. Jetzt kann ich endlich ruhig schlafen, weil ich die Wahrheit erfahren habe. Ich bin Ihnen sehr dankbar. Wie kann ich Ihnen nur für Ihre Hilfe danken?“

„Sie brauchen mir nicht zu danken. Es war mir die Ehre, Ihnen helfen zu können, mit Ihnen über Riley sprechen zu können.“

„Wenn jeder Mensch so nett und hilfreich wäre, wie Sie, William, dann würde es auf der Welt keinen Mord, kein Verbrechen geben. Dann würde Riley auch noch leben. Dann könnten wir jetzt …“, schluchzte Buffy.

„Bitte, beruhigen Sie sich, Miss Buffy.“ Spike stand auf, ging hinter sie und berührte ihre Schulter. „Sie sollten froh sein, dass Riley genau Sie geliebt hat, dass Sie an seinem Leben teilhaben konnten“, beugte sich Spike zu Buffy und flüsterte ihr die letzten Wörter ins Ohr. „Versuchen Sie sich nur an die guten Sachen, an die schönsten Erlebnisse zu erinnern und Sie werden sehen …“

Spike konnte seinen Satz nicht beenden, weil er plötzlich von hinten grob ergriffen und mit Gesicht an der Wand genagelt wurde.

„Du wagst es, sie anzufassen“, hörte Spike eine zornige männliche Stimme direkt am seinen rechten Ort. „Was hast du mit ihr gemacht, du Nichtsnutz? Warum weint sie?“ Die männliche Stimme brüllte geradezu hinter Spike.

„Ich habe nichts …“, versuchte sich Spike zu wehren. „Wir haben nur geredet.“

„Warum hat sie sich dann die Augen ausgeweint, du Lügner! Du wirst hängen. Sehr, sehr bald!“ Die starke Hand griff Spikes Arm hart und der Pirat wurde in die Hände der Wächter geschleudert, die in der Nähe standen. „Bringt ihn weg und zeigt ihm eine von unseren sehr gemütlichen Zellen!“

„Nein …“, wollte Spike sofort protestieren, aber als er seinen Mund geöffnet hatte, wurde ein Lumpen in seinen Mund geschoben, seine Hände wurden nach hinten gezogen und zusammengebunden. Einen Moment lang fand er seine Idee – Buffy zu bekommen – nicht mehr so erstklassig. Seinen Plänen nach wollte er jetzt noch nicht sterben. Er wollte noch lang, sehr lang leben. Die Tür vor ihm wurde geöffnet und er erblickte die Kutsche, die nur auf ihn gewartet hatte, um ihn ins Gefängnis zu bringen. Er versuchte sich mit aller Kraft zu widersetzen, die Wächter daran zu hindern, ihn zu der Kutsche zu führen, aber alles war nutzlos.

„Angel, nein!“, schrie Buffy auf. „Wenn du ihn jetzt wegführen und aufhängen lässt, dann wirst du mich nie wieder sehen. Lass ihn frei! Sofort!“

„Oh, Buffy, mein Liebes!“, hörte Spike die männliche Stimme hinter ihm wieder. „Du solltest jetzt lieber still sein. Denkst du nicht? An deiner Stelle würde ich, nachdem was du heute getan hast, kein Wort mehr sagen.“

„Oh, Angel“, lachte Buffy spöttisch auf. „In deiner Stelle würde ich diesen netten Mann sehr schnell freilassen, sonst …“

„Sonst was?“, hörte Spike die bedrohliche Stimme hinter ihm.

„Sonst werde ich wirklich weggehen und du kannst dir eine gute Geschichte ausdenken, um meiner Schwester, der Königin, zu erklären, was heute hier passiert ist.“

„Das würdest du nie machen, mein Liebes“, hörte Spike die männliche Stimme wieder, die jetzt nicht mehr so selbstsicher war.

„Bist du sicher?“, flüsterte Buffy kaum hörbar.

„Halt! Ich will mit ihm sprechen!“

Im nächsten Moment wurde Spike grob umgedreht und er konnte dem Mann endlich in die Augen sehen, der ihn umbringen lassen wollte.

„Wie heißt du, Little One?“

Nach der Frage war Spike erst verblüfft, dann zornig. Als sein Knebel endlich ausgenommen wurde, spuckte er seine Antwort dem Unbekannten regelrecht ins Gesicht. „Ich heiße Blank, William Blank und nicht Little One, Engelchen!“

Spike konnte seinen Satz kaum beenden, als er schon eine große Ohrfeige bekommen hatte.

„Angel!“, schrie Buffy und fast sofort erblickte sie die ersten Blutstropfen unter Spikes Nase. „Das war nicht nötig, er hat gar nichts getan. Warum musstest du ihn …“

„Buffy“, zischte Angel, während er weiterhin Spike musterte. „Willst du ihn frei sehen oder nicht? Wenn ja, dann bitte, bleib jetzt still. Absolut still!“. Während er sprach wandte sich Angel erst langsam Buffy zu.

Vor Überraschung wich Buffy einen Schritt nach hinten. In Angels Augen entdeckte sie etwas. Etwas Unerwartetes. Etwas, was sie da noch nie gesehen hatte. Fast unkontrollierbare Wut, maßlosen Zorn und einen Moment lang hatte Buffy das Gefühl, als ob seine Augen sich verfärbt hätten. Einen Moment lang schienen sie gelb. Jetzt hatte sie Angst. Große Angst vor Angel. Und große Sorge um William.

„Angel?“, fragte sie mit zitternder Stimme. „Was ist mit dir?“

„Nichts, Buffy. Irgendwoher kenne ich ihn, aber leider kann ich mich daran nicht mehr erinnern, woher. Aber ich weiß, dass er ein Verbrecher ist und kein Gentleman. Bitte, Buffy, glaub mir! Etwas stimmt nicht mit ihm.“

„Angel, es ist doch lächerlich. Ich habe mit ihm fast eine Stunde lang gesprochen und er benahm sich immer so, wie ein richtiger Gentleman. Das war kein Spiel. So etwas kann man nicht vorspielen.“

„Nein“, wandte sich Angel wieder zu Spike. „Ich bin sicher, dass du nur ein Verbrecher bist und ich werde es Buffy beweisen. Darauf kannst du Gift nehmen.“ Angels Stimme wurde immer leiser und immer gefährlicher, als er die letzten Worte in Spike´s Gesicht zischte. „Lasst ihn frei“, wies Angel die Wächter an. „Du kannst jetzt als freier Mann weggehen. Aber, wenn ich dich wieder erwische, wenn ich dich wieder an Buffys Seite sehe, dann bist du ein toter Mann. Los, verschwinde von hier! Sofort!“

*****

„Hast du unsere neue Beute gesehen. Konntest du mit ihr sprechen?“, fragte der ziemlich gut gekleidete Mann am Schiff, als er Spike in der Nähe des Schiffes erblickte.

„Ja, Kapitän. Ich konnte mit ihr sprechen. Aber ich hatte auch die Möglichkeit mit ihrem Beschützer sprechen. Er heißt Angel, aber meiner Meinung nach, er ist kein Angel, er ist selbst der Teufel.“

TBC??
Kapitel 3 by mendalizy
Author's Notes:
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. Vielen Dank an Haou_Airen fürs Betalesen. Bin gespannt, ob es euch gefällt...
Auf den Wellen der Karibik

Kapitel 3



„Hast du unsere neue Beute gesehen. Konntest du mit ihr sprechen?“, fragte der ziemlich gut gekleideter Mann am Schiff, als er Spike in der Nähe des Schiffes erblickte.

„Ja, Kapitän. Ich konnte mit ihr sprechen. Aber ich hatte auch die Möglichkeit mit ihrem Beschützer sprechen. Er heißt Angel, aber meiner Meinung nach, er ist kein Angel, er ist selbst der Teufel.“



„Und was denkst du?“, fragte der Kapitän des Piratenschiffes, als er und Spike allein waren. „Können wir unseren Plan zu Ende führen? Ist es die Mühe und die Zeit wert?“

„Ich weiß es noch nicht“, blickte der blonde Pirat seinen Kapitän an, der wie immer sein Pokerface trug. Aus seinem Gesichtsausdruck konnte Spike nicht entscheiden, woran er im Moment dachte. Man konnte nur sehr selten in seinem Gesicht Gefühle sehen. Obwohl der braunhaarige Kapitän noch ziemlich jung war, nach den vielen Jahren, die er auf dem Meer als Pirat verbracht hatte, war sein Herz steinhart. Er fühlte kein Mitleid, kein Erbarmen. Wenn er etwas vorhatte, dann brachte er das zu Ende. Auch dann, wenn er dazu Unschuldige töten musste. Es war für ihn egal. Manchmal hatte auch Spike vor ihm Angst. Keiner war auf dem Piratenschiff in Sicherheit. Wenn jemand ihm im Weg war, dann war er ein toter Mann.

„Mit deinem Charme kannst du jede Frau kriegen. Du solltest nur flirten, Komplimente machen, schön lächeln. Wenn du deine Aufgabe heute gut vorbereitet und ausgeführt hättest, dann könnte diese Miss Buffy schon unsere Geisel sein. Denkst du nicht, Spike?“

„Sie war schon in meiner Hand“, sagte Spike defensiv. „Sie glaubte mir, es war schon egal, was ich ihr gesagt habe. Sie war so leicht beeinflussbar. Aber dieser Angel. Wenn er nicht da gewesen wäre. Er wusste etwas. Vielleicht hat er mich irgendwo schon gesehen. Allerdings weiß ich nicht wo.“

„Diese ganze Sache mit der Prinzessin war deine Idee. Nach deiner Bitte habe ich dir dieses Geisel-Drama zugelassen.“

„Ja, ich weiß es und bald wird sie unsere Geisel sein. Ich brauche nur mehrere Tage, um einen erneuten Versuch zu machen“, blickte Spike den Kapitän vorsichtig an.

„Wir werden hier etwa zwei Wochen verbringen. Also hast du noch ein paar Tage für weitere Versuche. Aber sei vorsichtig! Ich mag keine Misserfolge. Hoffentlich verstehst du, was ich meine?“, sagte der Kapitän in einem gefährlichen Ton.

„Ja, ich habe es verstanden. Sie wird hier sein. Nach dieser Aktion werden wir sehr reiche Männer werden, Kapitän.“

„Aber wenn doch nicht“, kam die bedrohliche Erwiderung des Kapitäns. „Dann wirst du meine andere Seite auch kennenlernen, Spike. Den blutigen Kapitän vom „Geist der Meere“, den echten Alexander La Velle Harris.“

„Xander, du kennst mich doch. Ich bin der Big Bad. Die Lady wird …“

„Spike!“, rannte ein Matrose in die Kabine rein. „Komm! Eine Lady wartet auf dich.“

„Ein Lady? Wer? Wo?“, blickte Spike mit verdutzter Miene den atemlosen Matrose an.

„Im Motelzimmer, wo du während der nächsten zwei Wochen wohnen willst. Wir packten deine Sachen gerade aus, als die Lady rein kam. Sie wollte mit dir sprechen. Unbedingt. Sie gab mir sogar zwei Goldmünzen. Siehst du“, er zog die Münzen hervor. „Und ich werde noch zwei Münzen mehr bekommen, wenn sie mit dir sprechen kann.“

„Wie sieht diese Lady aus?“, erkundigte sich Spike.

„Sie hat lange, blonde Haare. Sie trägt wunderschöne, feine Kleidung. Wenn sie dich nicht gesucht hätte, dann hätte ich sie am liebsten gekostet. Ich war noch nie mit so einer feinen Lady zusammen“, lachte der Matrose schnöde auf.

„Hat die Lady auch einen Namen?“, sah der Kapitän den Matrosen fragend an.

„Ja, sie verriet uns ihren Namen. Aber er klang so merkwürdig. Vielleicht … Wendy … oder … Jenny. Nein. Ich erinnere mich nicht mehr an ihn. Oh, Mann!“, fluchte der Matrose leise.

„Buffy?“, fragten Spike und Xander gemeinsam.

„Ja, genau! Buffy.“

„Wo ist sie jetzt?“, drängte Spike den Matrosen.

„In deinem Motelzimmer. Sie wartet da auf dich.“

„Ich gehe“, Spike zog seine Jacke an, „und du“, zeigte er auf den Matrosen, „kommst mit mir. Xander, wir werden sehr – sehr reiche Männer sein“, lachte Spike boshaft auf.

*****

„Miss Buffy“, trat Spike ins Motelzimmer. „Was kann ich für Sie tun?“

„William!“ Auf Buffys Gesicht erschien ein erleichtertes Lächeln, als sie den Pirat erblickte. „Ich bin sehr froh, dass ich Sie endlich finden konnte.“

„William?“, fragte der Matrose tonlos, als er Spike fragend anblickte, welcher ihn mit steckendem Blick zur Ruhe ermahnte.

„Wie konnten Sie mich finden, Miss Buffy?“

„Am Hafen habe ich diese Adresse bekommen.“

„Am Hafen?“, fragte Spike ungläubich. „Waren Sie wieder allein da?“

„Nein. Angel hat mich begleitet.“

„Der teuflische Begleiter“, nickte Spike, als er an den Schlag denken musste, den er von Angel bekommen hatte.

„Nein. Er ist der Verlobte meiner Schwester, der Königin. Er sorgt sich nur um mich.“

„Und warum wollten Sie mich unbedingt finden, Miss Buffy?“

„Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten.“

„Was für ein Gefallen?“, fragte Spike vorsichtig, denn er hatte ein eigenartiges, unwohles Gefühl.

„Ich möchte Sie bitten, mich zu begleiten.“

„Sie zu begleiten?“, zog Spike die Braue in die Höhe.

„Auf eine Beerdigung“, flüsterte Buffy kaum hörbar.

„Entschuldigung, aber ich habe mich glaube ich verhört. Sagten Sie ‚Beerdigung’?“, blickte Spike Buffy mit ungläubigen Gesicht an.

„Sie haben sich nicht verhört, William. Ich sprach wirklich über eine Beerdigung. Besser gesagt, ich sprach über Rileys Beerdigung.“

„Was?“, schrie Spike erschrocken auf.

„Meine Familie will mich nicht begleiten, aber allein darf ich daran nicht teilnehmen. Die Reise wäre für mich zu gefährlich. Sie waren Freunde, William. Riley war Ihr Freund und ich dachte daran, dass Sie … dass Sie …“ Buffys Stimme wurde immer schwacher und am Ende hörte sie mit dem Reden auf, als sie Spikes Mienenspiel bemerkte.

Erst war der blonde Pirat verblüfft, dann erschrocken und am Ende zog er ein ärgerliches Gesicht. Zunächst dachte Spike, dass Buffys Besuch nur ein Spiel, ein Test wäre. Er dachte, dass Buffys Beschützer, dieser Angel, ihn nur testen wollte. Aber dann wurde ihm klar, dass es kein Spiel war, sondern die Realität. Und sofort wurde er böse. Er war böse auf sich selbst. An der Beerdigung eines Feindes teilzunehmen, den er selbst getötet hatte, war das Letzte, was er machen wollte. Aber dann kam ihm eine sehr gute Idee.

„Entschuldigung“, schluchzte Buffy. „Meine Schwester hatte Recht damit, dass ich nicht hierher kommen darf. Ich weiß nicht mehr, warum ich gedacht habe, dass Sie mich gern begleiten würden. Ich gehe weg“, Buffy ging in Richtung der Tür. „Ich werde Sie nie wieder stören, William.“

„Miss Buffy! Warten Sie bitte!“, schrie Spike Buffy nach.

„Worauf sollte ich warten?“ Buffy drehte sich um und sah mit tränenfeuchtem Gesicht Spike zu ihm auf. „Sie werden mich bestimmt nicht begleiten. Es war in Ihr Gesicht geschrieben, William“, Buffy drehte sich wieder um und wollte das Zimmer verlassen, als sie von hinten gegriffen wurde.

„Miss Buffy“, sagte Spike schon wieder viel ruhiger. „Ich habe nie gesagt, dass ich an der Beerdigung meines Freundes nicht teilnehmen möchte. Es war nur so unerwartet.“

„Wirklich?“, fragte Buffy hoffnungsvoll.

„Ja, wirklich. Ich habe mit so einer Geste gar nicht gerechnet. Dass Sie sofort an mich gedacht haben, ist … so unglaublich. Natürlich werde ich Sie begleiten.“

Mehrmals öffnete Buffy ihren Mund, ohne einen Laut von sich zu geben. Sie brauchte mehreren Momente, bis sie vor Freude wieder sprechen konnte. „Oh, mein Gott, William. Wie kann ich es Ihnen danken. Ich bin so froh … Ich weiß nicht, was ich sagen soll … Ich …ich …“, Buffy fing wieder an, zu schluchzen.

„Wenn Sie so froh sind“, Spike wischte zärtlich die Tränen von Buffys Gesicht, „warum weinen Sie dann?“

„Ich danke Ihnen, William“, flüsterte Buffy, als sie sich beruhigen konnte. „Sie sind wirklich ein sehr guter Freund von Riley. Die Kutsche wird morgen um 9 Uhr hier sein, um Sie abzuholen.“

„Ich werde bereit sein, Miss Buffy.“ Spike fasste nach Buffys Hand, hob sie an seinem Mund, um einen Kuss darauf zu hauchen.

„William!?“ Vom Kuss wurde Buffys Gesicht rot. Im nächsten Moment drehte sie sich schnell um und ging raus.

„Ich werde bereit sein, meiner spazierende Geldsack“, flüsterte Spike an der Tür. „Ich werde bereit sein.“

TBC???
Kapitel 4 by mendalizy
Author's Notes:
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. Vielen Dank an Haou_Airen fürs Betalesen. Bin gespannt, ob es euch gefällt...
Auf den Wellen der Karibik


Kapitel 4



„Ich werde bereit sein, Miss Buffy.“ Spike fasste nach Buffys Hand, hob sie an seinem Mund, um einen Kuss darauf zu hauchen.

„William!?“ Vom Kuss wurde Buffys Gesicht rot. Im nächsten Moment drehte sie sich schnell um und ging raus.

„Ich werde bereit sein, meiner spazierende Geldsack“, flüsterte Spike an der Tür. „Ich werde bereit sein.“




Spike und Buffy mussten mit der Kutsche zwei Tage lang reisen. Der blonde Pirat fühlte sich so, als ob er in der Hölle wäre. Die Tage der Reise waren warm, wenn nicht die wärmsten Tage des Jahres. Die Gardinen waren während der ganzen Fahrt zugezogen, um die Fahrgäste vom Staub und Dreck zu schützen. Aber so bewegte sich die Luft in der Kutsche gar nicht. Manchmal fühlte Spike sich, als würde er sofort ersticken. Für einen Seemann, der die frische Luft des Meeres immer an seiner Haut fühlen konnte, war das wirklich die Hölle.

Dazu kam, dass er zwei Tage lang mit einer Frau reisen musste, die er nicht kannte und die er verführen und später kidnappen wollte. Es war für den Piraten gar nicht einfach, so lang den Schöntreuer, den Retter, den verständigen Freund vorzuspielen. Und da war noch Buffy. Die quirlige, junge Prinzessin, die ständig sprach, fragte, die alles und sofort wissen wollte. Am Ende fühlte sich Spike, als ob sein Kopf von den vielen Fragen und von dem ständigen Plappern zersplittern wollte.

Am liebsten wollte er es sich in der Kutsche bequemer machen. Wenn er in der Kutsche allein gewesen wäre, dann hätte er seine Beine auf dem Sitz aufgelegt und seine Jacke ausgezogen. Aber er war nicht allein und ein Gentleman tat so etwas nicht. Leider.

Am zweiten Tag wollte er nur aussteigen. Für ihn war es schon fast egal, wo er aussteigen könnte. Unter seinen Füßen wollte er endlich festen Grund fühlen und auf seiner Haut wollte er wieder frische Luft fühlen. Erst war er froh, dass sie ihr Reiseziel erreicht hatten, aber nur im ersten Moment. Als er die vielen Menschen erblickte, die an der Beerdigung teilnehmen wollten, war er nicht mehr so froh.

Dann kam das Schlimmste. Nach der Beerdigung musste er als Rileys bester Freund und als der Begleiter der Prinzessin, Rileys ehemaliger Geliebten am Trauermahl ebenfalls teilnehmen.

„Wenn ich Recht sprechen könnte, dann würde ich den Piraten, der Riley getötet hat, aufhängen“, sagte jemand aus Rileys Freundeskreis.

„Nein“, meinte ein anderer Freund ziemlich wütend. „Meiner Meinung nach sollte man ihn enthaupten lassen. Er sollte genauso sterben, wie die andere Verbrecher und Mörder.“

„Es wäre eine sehr einfache Strafe, wenn er nur enthauptet werden würde“ sagte Rileys Mutter leise, aber sehr finster. „Wenn er in meinen Händen wäre, dann würde ich ihn erst quälen und dann verbrennen lassen. Er sollte genauso sterben, wie mein Sohn.“

Spike hörte dem Gespräch gar nicht zu. Er hatte solche Reden schon oft gehört. Er kannte die Meinung der Leute über Piraten. Diese Menschen konnten ihm nichts Neues sagen. Aber als er Rileys Mutter sprechen hörte, lief es ihm kalt den Rücken herunter. Der gefährliche Ton, die funkelnden Augen, die offensive Körperhaltung zeigten Spike, dass sie alles ernst gemeint hatte. Im Moment war er sehr froh, dass keiner wusste, dass er ein Pirat, dass er Rileys Mörder war.

„William? Geht es Ihnen gut?“, hörte Spike Buffys besorgte Stimme.

„Ja. Warum?“, blickte der blonde Pirat Buffy fragend an.

„Ich versuche Sie schon Minuten lang zu erreichen, aber Sie waren so tief in Ihren Gedanken versunken. Haben Sie auch an den Piraten gedacht?“

„Ja“, erwiderte Spike vorsichtig. „Ich habe gerade gegrübelt, wie sich der Mörder jetzt wohl fühlt? Was er machen würde, wenn er wüsste, was die Leute über ihn sagen?“

„Meiner Meinung nach würde er nur lachen“, antwortete Buffy mit zornigem Gesicht. „Diese Leute fühlen kein Mitleid, sie haben kein Herz, keine Seele. Sie töten jeden Mensch, der ihnen im Weg ist. Rileys Mutter hat Recht. Jeder Pirat sollte genauso sterben, wie seine Opfer.“

„Meinen Sie das wirklich so?“ Spike war total verblüfft. Die junge, quirlige, manchmal kindische Prinzessin sprach jetzt so wie eine Erwachsene.

„Ist das nicht logisch? Und Angel unterschützt meine Idee auch.“

„Angel? Wirklich?“, sagte Spike in einem sarkastischen Ton.

„Er ist ein sehr guter Mann, William. Wenn Sie ihn besser kennenlernen, dann werden Sie der gleichen Meinung sein.“

„Ich bezweifele es, aber … alles kann passieren. Und was wollten Sie eben sagen? Vor der Diskussion über Gerechtigkeit?“

„Oh, ja. Rileys Mutter hat uns angeboten, die Nacht hier zu verbringen. Aber sie kann uns nur ein Gästezimmer bereitstellen.“

„Wir teilen uns ein Zimmer? Wenn Ihr Beschützer das erfährt, dann werde ich nicht nur eine Ohrfeige bekommen.“ Auf Spikes Gesicht erschien ein spielerisches Lächeln, als er tief in Buffys Augen sah.

„Er wird davon nichts erfahren“, flüsterte Buffy mit krebsrotem Gesicht. „Im Zimmer gibt es zwei Betten, die wir …“

„Ein Gentleman missbraucht die Situation nie“, küsste Spike Buffys Hand, die noch röter wurde, als vorher. „Sie können der netten Dame sagen, dass wir die Nacht hier verbringen werden.“

*****

Sie waren jetzt auf dem Heimweg. Spike lehnte sich im Sitz der Kutsche zurück. Er konnte endlich ein bisschen entspannen. Buffy schlief und jetzt brauchte er den Gentleman nicht vorzuspielen. Er schloss seine Augen und dachte an der Nacht, die er mit Buffy im gleichen Zimmer verbracht hatte.

Er benahm sich wirklich so wie ein richtiger Gentleman, obwohl er diese Situation als Pirat bestimmt ausgenutzt hätte. Aber jetzt nicht. Er wollte diese ganze Geisel-Sache endlich zu Ende führen. Er musste nur abwarten. Er brauchte noch einen Tag und dann konnte er Buffy und ihr Geld bekommen. Seine Kameraden warteten schon auf sie. Dem Plan nach musste er die Kutsche halten lassen und sein Kapitän würde mit Hilfe von einigen Piraten Buffy entführen.

Bisher hatte er mit der jungen, blonden Frau kein Mitleid. Aber nach den Tagen, die er mit ihr verbracht hatte ... Jetzt dauerte es ihn, dass dieses Mädchen bald etwas Schlimmes erleben sollte, dass sie bald auf einem Piratenschiff Geisel sein würde.

Ein schwaches Lächeln erschien an seinen Lippen, als er an Buffys Taten und Reden dachte. Am Anfang irritierte ihn Buffys manchmal kindisches Benehmen. Aber jetzt fand er es nett. Seit Jahren hatte er nicht mehr so viel gelacht, wie während der letzten Tage. Seit Jahren fühlte er sich nicht so froh, so frei wie jetzt. Wollte er sie wirklich entführen? Wollte er sie seinem Kapitän als Geisel überliefern? Er war gar nicht mehr sicher.

Als er seine Augen wieder öffnen wollte, fühlte er einen großen Ruck, hörte einen lauten Knall, im nächsten Moment flog er aus der Kutsche raus und landete hart auf dem Boden. Er sah noch, wie die Kutsche umstürzte, dann wurde alles schwarz um ihn.

*****

„William! William!“, hörte Spike aus der Ferne eine besorgte, weibliche Stimme. Aber er beschäftigte sich nicht damit. Alles war so friedlich, so ruhig. Er wollte diese Ruhe noch lange genießen.

„William!“

Die Stimme wurde immer besorgter, bedrängend. Er wollte nachsehen, was passiert war, wer ihn durch die Dunkelheit erreichen wollte. Aber als er seine Augen öffnen wollte, konnte er nicht, hatte er keine Kraft. Stattdessen fühlte er nur Schmerz. Durchdringenden, betäubenden Schmerz. Zu seinem größten Schreck bekam er keine Luft. Er schnappte nur nach Luft, aber ohne Erfolg.

„William!“, hörte er wieder die bekannte, weibliche Stimme. „William! Lassen Sie mich nicht allein. Bitte, bleiben Sie bei mir. Hören Sie mich? Sterben Sie nicht! Bitte …“

TBC??
Kapitel 5 by mendalizy
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Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. Vielen Dank an Haou_Airen fürs Betalesen. Bin gespannt, ob es euch gefällt...
Kapitel 5



„William!“, hörte er wieder die bekannte, weibliche Stimme. „William! Lassen Sie mich nicht allein. Bitte, bleiben Sie bei mir. Hören Sie mich? Sterben Sie nicht! Bitte …“



Buffy saß mit ausgeweinten Augen am Rand des Bettes. Besorgt beobachtete sie ihren netten, blonden Begleiter, der jetzt schon fast 4 Tage lang bewusstlos war. Seit dem Unfall kam er nicht zu sich. Er lag nur da, im Bett des Gasthofes, wohin sie gebracht worden waren.

Nach dem Unfall, als Buffy schon fast sicher war, dass sie auch William verloren hatte, kam eine Kutsche und sie wurden gerettet. Der Kutscher half Buffy Williams Verletzungen schnell zu versorgen und er nahm sie mit, um im Gasthof um Hilfe zu bitten. Zum Glück gab es dort ein Zimmer, wo sie übernachten konnten. Es war für Buffy kein Problem. Sie hatte schon einmal mit William eine Nacht im gleichen Zimmer verbracht. In der Nacht erlaubte sich ihr Begleiter keine Unbedachtsamkeit. Und jetzt war er bewusstlos und schwer verletzt. Sie hatte keine Angst vor ihm.

So blieb sie bei ihm, sorgte für ihn, verband seine Verletzungen, sprach zu ihm und versuchte ihn am Leben zu halten. Mit der Hilfe des Kutschers konnte sie den Arzt der königlichen Familie– Dr. Giles – benachrichtigen und er kam um William zu untersuchen, um ihn zu retten. Und ja, Dr. Giles war ein Retter.

Nach der ersten Untersuchung, nach den ersten Medikamenten ging es William besser, viel besser. Er schlief viel ruhiger, atmete viel leichter und er war nicht mehr so blass, wie vorher. Aber Dr. Giles mahnte Buffy Geduld zu haben. Er war nicht so optimistisch, wie sie. Er wollte nicht, dass Buffy die Hoffnung aufgeben würde. Aber er wollte auch nicht, dass sein Tod sie zu sehr berühren würde.

Aber Buffy war hartnäckig und beharrlich. Sie war immer da – Tag und Nacht. Sie hielt seine Hand, sie sprach ständig zu ihm. Und Buffys Beharrlichkeit war erfolgreich. Am fünften Tag öffnete William seine Augen und sah sich mit leerem Blick um.

„William“, flüsterte Buffy. „Hören Sie mich? Sehen Sie mich?“

„Wo bin ich?“, kam eine kaum hörbare Antwort.

„Wir sind in einem Gasthofzimmer, William“, erwiderte Buffy sanft. „Erinnern Sie sich daran, was mit uns passiert ist?“

Als Antwort schüttelte der blonde Pirat nur seinen Kopf.

„Wir waren mit der Kutsche auf dem Heimweg, als wir einen Unfall hatten. Sie flogen aus der Kutsche raus und schlugen sich Ihren Kopf sehr schlimm ein. Und jetzt? Erinnern Sie sich an etwas?“

„Nein. Seit wann …? Seit wann sind wir hier?“

„Sie waren vier Tage lang bewusstlos. Alle dachten deshalb, dass Sie nie wieder aufwachen werden.“

„Vier Tage?“, fragte Spike ungläubich und versuchte sofort sich hin zu setzen.

„Nein“, drückte Buffy ihn sanft zurück. „Sie müssen noch im Bett bleiben und erst zu Kräften kommen.“

„Mein Schiff, meine Kameraden …“

„Unwichtig, William“, sagte Buffy streng. „Ich hole sofort Dr. Giles. Ich muss ihm Bescheid sagen, dass Sie endlich zu sich gekommen sind. Er möchte Sie unbedingt untersuchen. Ich komme sofort zurück.“

Im nächsten Moment hörte Spike wie sich die Tür öffnete, dann wie sie sich schloss. Als er allein war, versuchte er sich hin zu setzen, aber er hatte keine Kraft. Er fühlte sich, als ob seine Augenlider bleischwer wären und wider seinem Willen schlossen sich seine Augen. Bevor er eingeschlafen war, hörte er noch eine unbekannte männliche Stimme.

„Buffy, mein Liebes. Bist du sicher? War er wirklich wach?“



*****



Während den nächsten zwei Tagen erwachte Spike mehrmals. Erst konnte er nur minutenlang wach bleiben. Er war zu schwach, zu müde. Er fühlte nur unendliche Schwäche und unerträglichen Schmerzen. Sein Kopf tat ihm höllisch weh. Immer wenn er wach war, bekam er sofort Medikamenten, um den Schmerz ertragen zu können.

Am Anfang nahm er gar nicht wahr, dass sie immer da war. Er hörte nur ihre beruhigende Stimme, er fühlte ihre Zartheit, ihre Fürsorge. Aber dann, als er schon stundenlang wach bleiben konnte, bemerkte er, dass sie ständig an seiner Seite war. Und Spike fühlte etwas, was er noch nie zuvor gefühlt hatte. Es gab plötzlich jemanden, der sich um ihn sorgte. Bislang war dieses Gefühl für ihn unbekannt. Als Pirat konnte er nur auf sich selbst zählen. Wenn ein Pirat zu schlimm verletzt war, wenn er sich nicht mehr bewegen konnte, dann war er verloren. Keiner half ihm, keiner versuchte ihn zu retten. Er war ein toter Mann und er konnte nur hoffen, dass er nicht zu viel leiden musste, bis der Todesengel ihn fand.

Am dritten Tag wachte Spike vor Buffy auf. Er hatte Möglichkeit und Zeit die Frau neben ihm im Bett genau zu betrachten. Ihre Haare waren verzottelt und unter ihren Augen gab es rote Ringe, die Müdigkeit andeuteten. Ihr Gesicht war nicht geschminkt und für Spike war sie jetzt noch schöner. Ihre rosa Lippen waren leicht geteilt und Spike konnte sich nicht mehr zurückhalten – er fühlte ein riesiges Verlangen, die Frau neben ihm zu küssen.

Er beugte sich zu den wunderschönen Lippen herunter und hauchte einen leichten Kuss auf sie. Keine Reaktion. Er beugte sich erneut zu ihr und diesmal gab er Buffy einen langen, sinnlichen Kuss. Als er sich von ihr zurückzog, sah er ein verdutztes Gesicht mit geweiteten Augen.

„Guten Morgen, Langschläfer“, sagte Spike mit einem spielerischen Lächeln auf seinem Gesicht.

„Guten Morgen, William“, kam eine unsichere Antwort. „Wie fühlen Sie sich heute?“

„Ich fühle mich großartig. Ich fühle mich so, als ob ich schon im Himmel wäre. Ich kann sehr selten erleben, neben einer so schönen Frau wie Euch zu erwachen.“

„Schön? Wie können Sie so etwas sagen?“ Buffy verließ mit krebsrotem Gesicht schnell das Bett. „Ich muss mich … erst in Ordnung bringen. Bislang …“, stammelte sie und versuchte schnell die Tür zu finden. „Ich muss jetzt … Ich werde …“, sagte sie und verließ das Zimmer.

Als sich die Tür hinter Buffy schloss, konnte Spike sein Lachen nicht mehr zurückhalten und brach in ein lautes Gelächter aus.

„Wie geht es Ihrem Kopf?“, fragte Buffy, als sie fünf Minuten später ins Zimmer trat.

„Danke“, wandte sich Spike zu ihr. „Der Kopf tut mir gar nicht mehr weh. Ich fühle mich gut, sehr gut. Und Sie?“

„Danke, es geht mir auch gut.“

„Sind Sie sicher? Wann haben Sie letztmals in den Spiegel gesehen? Sie sind blass und sie sehen unendlich müde aus. Warum haben Sie das alles für mich getan, Buffy? Sie sind eine Prinzessin und ich bin nur ein Matrose. Ein Nichts. Ein Niemand.“

„Nein, sagen Sie so etwas nicht. Sie sind ein sehr netter, hilfsbereiter, ehrbahrer Mann. Sie haben Humor. Sie haben Ausdauer. Sie sind immer da, wenn jemand Hilfe braucht. Eine Frau fühlt sich neben Ihnen immer in Sicherheit. Es ist egal, ob Sie ein Matrose, oder ein Prinz sind. Ich bin sicher, dass jede Frau von so einen Mann träumt.“

Spike starrte Buffy mit betretenem Gesicht an. Er wollte nicht glauben, was er eben gehört hatte. Gab es wirklich eine Frau, die den Mann und nicht den Pirat sehen könnte, die ihn lieben könnte? War es nur ein Traum? War er schon wach, oder war er immer noch bewusstlos? Nein. Es war kein Traum!

„Buffy. Ich … Sie …“ Spike versuchte verzweifelt die richtigen Worte zu finden aber es gelang ihm nicht. Er saß nur da, öffnete und schloss sein Mund mehrmals, ohne etwas zu sagen.

„Nein. Sagen Sie bitte nichts! Jeder sagt mir, dass die Männer mich nur wegen meines Geldes heiraten wollen. Aber ich will nicht einen Prinz heiraten, wenn ich ihn nicht lieben kann. Ich will einen Mann, der mich liebt, den ich lieben kann. Titel, Geld, Luxus sind für mich gar nicht von Bedeutung. Ein normales Leben, Kinder, Familie sind für mich wichtig. Ich möchte diese Dinge erreichen. Ich möchte endlich eine ganz normale Frau sein“ erzählte Buffy mit großem Schwung.

„Hey, hey!“ Spike fiel ihr in die Rede. „Sie müssen davon nicht mich überzeugen. Aber für eine Übung war es gar nicht schlecht. Wenn Sie diesem Angel das Gleiche vorbringen könnten, dann haben Sie vielleicht Chance, den königlichen Palast zu verlassen.“

„Was!“, schrie Buffy auf. „Ich dachte, Sie sind anders. Aber Sie sind auch nur ein Arschloch. Warum habe ich gedacht, dass Sie mich verstehen werden, dass ich Ihnen vertrauen kann. Ich … Ich …“ Buffy konnte ihren Satz nicht beenden, da sie anfing zu weinen. Sie stand zerknittert in der Mitte des Zimmers und große Tränen rollten über ihre Wangen.

„Oh, mein Gott, Buffy. Bitte, hören Sie mit dem Weinen auf. Ich wollte Sie nicht beleidigen. Ich habe nur die Wahrheit gesagt. Sie müssen Ihre Rede vor Angel oder Ihrer Schwester halten. Sie müssen sie überzeugen, nicht mich. Hören Sie mich?“

„Ja, aber es war beleidigend, was Sie mir gesagt haben.“

„Ich bitte um Entschuldigung, Buffy. Bitte, ziehen Sie in Betracht, dass ich tagelang bewusstlos war. Ich weiß jetzt noch nicht, was ich sage. Können Sie mir vergeben?“, flüsterte Spike und zog seine Braune fragend in die Höhe.

„Es könnte sein. Wir werden es sehen.“ Ein spielerisches Lächeln erschien auf Buffys Gesicht, als sie Spikes Bewegungen bemerkte. „Wohin gehen Sie?“

„Ich?“, blickte Spike Buffy fragend an. „Ööö … ich muss … ich möchte …“

„Ja, was möchten Sie?“, fragte Buffy und ihr Lächeln wurde immer breiter.

„Ich habe menschliche Bedürfnisse und ich muss eines davon erledigen.“

„Wie bitte? Ich verstehe kein Wort“, meinte die blonde Prinzessin mit vorgespielter Verständnislosigkeit.

„Ich muss pinkeln gehen“, schrie Spike Buffy ins Gesicht.

„Oh! Warum konnten Sie das nicht sofort sagen? Ich gebe Ihnen den Urintopf.“ Im nächsten Moment zog Buffy unter dem Bett einen Topf hervor und wollte gerade die Decke über Spike zurückschlagen.

„Was machen Sie?“, schrie Spike erschrocken auf. „Ich bin ein großer Junge. Ich kann meine Sachen allein erledigen und ich brauche dazu keinen Topf.“

„Bis Dr. Giles Sie nicht untersuchen kann, bleiben Sie im Bett. Aber seien Sie ganz ruhig, ich werde Ihnen helfen.“

„Nein“, protestierte Spike und griff mit beiden Händen nach der Decke. „Ich werde es allein machen. Würden Sie mich bitte allein lassen?“, fragte Spike mit krebsroten Gesicht.

„Sie sollten sich nicht so schämen. Ich habe Sie fast eine Woche lang gepflegt. Ich habe schon alles gesehen.“

„Oh, mein Gott“, flüsterte Spike und obwohl er vor einer Minute noch ein krebsroten Gesicht hatte, war er jetzt total blass. Er hob die Decke vorsichtig an und schaute unter sie. „Oh, mein Gott“, flüsterte er wieder, als er bemerkte, dass er vollständig nackt war.

„Also, was möchten Sie tun? Soll ich lieber hier bleiben, oder ….“

„Lieber allein“, kam die kaum hörbare Antwort und mit zitternden Händen nahm er Buffy den Topf weg.

„Dann gehe ich. Wenn Sie Hilfe brauchen, rufen Sie mich. Ich werde vor der Tür stehen.“

„Ich werde es dir noch heimzahlen“, flüsterte Spike, als er den Topf in die richtige Position stellte.

„Wie lang muss ich noch in diesem Bett bleiben“, fragte Spike, als Buffy wieder ins Zimmer trat, um den vollen Topf vor die Tür zu stellen.

„Fast einen Tag lang.“

„Was? Warum?“

„Dr. Giles hilft einer Familie bei der Entbindung und soviel ich weiß, warten sie auf Zwillinge. Die Entbindung wird bestimmt lang dauern.“

„Das kann nicht wahr sein. Ich werde keinen Tag mehr in diesem Bett verbringen. Ich muss aufstehen. Ich muss meine Beine, meine Glieder bewegen. Ich kann nicht einen ganzen Tag lang in diesen dämlichen Topf pinkeln.“

„Oh, doch. Dr. Giles hat mir streng angeordnet, dass Sie das Bett nicht verlassen dürfen. Und ich werde alles tun, um das zu erreichen.“

„Wirklich? Alles?“ In Spikes Augen erschienen ein ahnungsvoller Schimmer und ein scheeles Lächeln auf seinen Lippen.

„Ja, alles“, antwortete Buffy vorsichtig, als sie Spikes Gesichtausdruck bemerkte.

„Dann würden Sie ein bisschen näher kommen, Miss Buffy?“ Spikes Ton war plötzlich zu höflich und zu sanft.

„Was haben Sie vor?“, näherte sich Buffy dem Bett und dem blonden Pirat vorsichtig. Als sie schon genug nahe war, griff Spike nach ihrer Hand und zog sie plötzlich ins Bett. „Aber was …“ Sie konnte ihren Satz nicht beenden, denn im nächsten Moment wurde ihr Mund vollständig bedeckt. Sie fühlte, dass Spikes Zunge zwischen ihren Lippen sanft den Eingang suchte. Und sie öffnete sich ihm, um ihren ersten richtigen Kuss genießen zu können. Sie schloss ihre Augen fest, hob langsam ihre zitternde Hand, um sie auf Spikes Kopf zu legen. Ihr Herz hämmerte und in ihrem Brustkorb fühlte sie ein seltsames Beben, das sie noch nie vorher gefühlt hatte. Sie wollte, das dieser Augenblick nie verging, aber im nächsten Moment bekam sie keine Luft mehr und erschrocken öffnete sie ihre Augen. Sie sah zwei wunderschöne wasserblauen Augen und ein frohes Gesicht vor sich.

„Nächstes Mal sollten Sie auch auf das Atmen achten, sonst werden Sie schnell ersticken“, flüsterte Spike.

„Was?“, fragte die junge Prinzessin, die verzweifelt nach Luft schnappte.

„Ich habe nur gesagt, dass Sie öfters ein und ausatmen müssen, sonst werden Sie schnell ersticken.“

„Aber das ist unmöglich“, hauchte sie.

„Ein anderer Versuch?“, wollte Spike fragen, aber die junge Dame in seinen Armen war schneller und jetzt gab sie ihm den nächsten Kuss. „Möchten Sie mehr?“, fragte Spike, als sein Mund wieder frei wurde.

„Ja“, kam die kaum hörbare Antwort von der fast dunkelroten, unerfahrenen Prinzessin. „Aber ich … ich war … noch nie … nie mit einem Mann.“

„Sssh“, legte Spike seinen Finger auf Buffys Lippen. „Ich werde Ihnen den Himmel zeigen.“



*****



„Oh, mein Gott!“

„Oh, mein Gott!“, sagte auch Buffy, als sie und Spike den erschrockenen Schrei von Giles hörten.

Sie wachten erst dann auf, als Giles schon in dem Zimmer war. Der Arzt stand mit blassen Gesicht in der Tür und kämpfte mit seinen ersten Satz.

„Bloody Hell“, schreckte Spike auch auf. „Können Sie nicht klopfen?“

„Was?“ Das blasse Gesicht von Giles verschwand sofort und er wurde vor Ärger hellrot. „Ich stand schon minutenlang vor der Tür. Ich klopfte mehrmals an die Tür. Aber keiner antwortete mir, keiner öffnete die Tür, also kam ich rein. Und ich finde das...“

„Giles“, stammelte Buffy, „es ist nicht das, woran Sie denken.“

„Buffy“, schrie Giles erschrocken auf. „Dann bitte erklär mir, woran ich denken sollte.“

„Ich … ich habe nur Ihre Instruktionen befolgt.“

„Instruktionen? Welche Instruktionen?“

„Das er das Bett nicht verlassen darf.“ Buffys Rede war kaum hörbar, als sie Giles mit zitternder Stimme antwortete.

„Waaaas?“ Giles war außer sich.

„Ich werde jetzt gehen.“ Buffy wickelte ihre Decke um sich selbst, stand langsam auf und ließ die zwei Männer allein.

„Wie ich sehe, fühlen Sie sich besser“, sagte Giles in einem ruhigeren Ton.

„Ja, viel besser.“

„Und Sie mussten sofort dieses sündlose Mädchen missbrauchen?“

„Was? Nein“, protestierte Spike. „Es geschah anders. Sie wollte es auch.“

„Ich kann es mir sehr gut vorstellen“, antwortete Giles in einem ärgerlichen und verächtlichen Ton.

„Hey, alter Mann! Ich sage die Wahrheit.“

„Ja, wie über Ihrer Job.“

„Was ist mit meiner Job?“ Spikes Gesichtsaudruck, als auch sein Ton waren sofort misstrauisch.

„Als Sie bewusstlos waren, habe ich, besser gesagt, musste ich Sie untersuchen. An Ihrem Körper fand ich mehrere Verletzungen, Kampfverletzungen. Ein alltäglicher Matrose hat keinen solchen Narben, solche Wundmale. Und noch etwas. In der Tasche Ihrer Hose fand ich einen Ring, einen Goldring, aber zufälligerweise war nicht Ihr Namen in den Ring eingraviert.“ Giles nahm den Ring hervor und zeigte ihn Spike. „Soll ich Ihnen die Namen vorlesen, oder kennen Sie sie?“

„Was wollen Sie jetzt machen?“ Mit seinen Augen suchte Spike wild einen Fluchtweg und versuchte eine Körperhaltung einzunehmen, in der er sich selbst verteidigen konnte, falls Giles ihn angreifen wollte.

„Ich? Nichts. Wenn ich Buffy in den nächsten zwei Tagen verbieten werde, Sie zu sehen, mit Ihnen zu sprechen, wird sie mich nur hassen und Sie vielmehr lieben. Also sage ich Buffy nichts, aber wenn wir wieder zu Hause sind, dann verabschieden Sie sich von ihr und Sie kommen nie wieder zurück. Angel vermutete schon, dass etwas mit Ihnen nicht stimmt. Er wird Sie mit Freude aufhängen, wenn er erfährt, dass Sie ein Pirat sind. Und wenn er erfährt, was Sie mit Buffy gemacht haben, dann … Ich würde nicht an Ihrer Stelle sein.“

„Warten Sie doch“, schrie Spike Giles nach, als er das Zimmer verlassen wollte. „Sie verstehen nichts, gar nichts. Ich liebe Buffy. Ich liebe dieses quirlige, junge Mädchen. Sie ist lieb, sie ist nett. Sie behandelt mich so, wie ein Mann. Und nicht wie ein Verbrecher.“

„Weil sie gar nicht weiß, dass Sie ein Verbrecher sind“, schrie Giles Spike ins Gesicht. „Sie hat keine Ahnung darüber, dass Sie ein Pirat sind, dass Sie ihren Liebhaber, Riley, getötet haben. Soll sie es erfahren? Was denken Sie, was wird sie über Sie sagen?“

„Bitte, erzählen sie es ihr nicht. Aber bitte, glauben Sie mir, ich liebe sie.“

„Wenn Sie Buffy wirklich lieben, dann lassen Sie sie in Ruhe. Verschwinden Sie aus ihrem Leben. Kommen Sie nie wieder zurück. Übermorgen fahren wir nach Hause, so haben Sie zwei Tage, um von Buffy Abschied nehmen zu können. Mehr, als Riley von Ihnen bekommen hat.“

„Ich liebe sie“, flüsterte Spike mehr zu sich selbst, als Giles ihn allein ließ.



TBC???
Kapitel 6 by mendalizy
Author's Notes:
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. Vielen Dank an Haou_Airen fürs Betalesen. Bin gespannt, ob es euch gefällt...
Auf den Wellen der Karibik

Kapitel 6


„Wenn Sie Buffy wirklich lieben, dann lassen Sie sie in Ruhe. Verschwinden Sie aus ihrem Leben. Kommen Sie nie wieder zurück. Übermorgen fahren wir nach Hause, so haben Sie zwei Tage, um von Buffy Abschied nehmen zu können. Mehr, als Riley von Ihnen bekommen hat.“

„Ich liebe sie“, flüsterte Spike mehr zu sich selbst, als Giles ihn allein ließ.



Spike lag im Bett in seinem Motelzimmer und starrte die Zimmerdecke an. Schon zwei Tage lang tat er das Gleiche. Liegen, starren und denken. Seine Gedanken kreisten immer wieder um Buffy und um die Tage, die er mit ihr verbracht hatte. Er konnte gar nicht begreifen, was mit ihm passiert war. Er war ein seelenloser, grausamer Pirat. Und jetzt? Er war bis über beide Ohren in Buffy verliebt. Er war in eine Frau verliebt, die er nie bekommen konnte, die ihn nur hassen würde, wenn sie erfuhr, wer er war, was er getan hatte. Giles hatte absolut Recht. Er musste wegkommen. Er musste sie allein lassen, damit sie ihr eigenes Leben führen konnte. Aber es war so schwer. Er schloss seine Augen fest und sah sofort die hübsche, junge, blonde Prinzessin. Ihr frohes Gesicht, ihre schönen, rosa Lippen, ihre wunderschönen, grünen Augen. Er streckte seine Hände aus, um den lachenden Backfisch vor sich zu umarmen.

„Hast du schöne Träume, Spike?“

Er war sofort wach, als er die Stimme seines Kapitäns hörte. Es bedeutete nichts Gutes, dass er ihn persönlich aufsuchte. Wenn er einen anderen Matrosen geschickt hätte, um ihn zu holen, dann vielleicht … hätte er eine Chance, eine Ausrede einfallen zu lassen. Bis jetzt kreisten sich seine Gedanken nur um Buffy, die Gedanken über den Kapitän und seine Drohungen hatte er verdrängt.

„Hat dir der Ausflug gefallen, Spike?“, fragte der braunhaarige Pirat. „Wir haben auf dich am vereinbarten Tag gewartet, aber du bist mit unserer Beute verschwunden. Wo warst du?“ Die Augen des Kapitäns funkelten gefährlich vor Wut.

„Wir hatten einen Unfall und ich wurde schwer verletzt. Ich war tagelang bewusstlos“, versuchte Spike sich zu verteidigen.

„Nette Story, Spikey“, zischte der Kapitän verächtlich.

„Hey, Xander“, lachte Spike verdrossen auf. „Wann habe ich dich ja belogen?“

„Noch nie. Das ist wahr. Aber ich habe auch eine andere Story gehört. Eine sehr nette Liebensgeschichte. In dieser Geschichte spielen ein Pirat, ein grausamer Pirat und ein Prinzessin, die der Pirat kidnappen sollte. Aber der Pirat verliebte sich in die Prinzessin und kam ohne die Geisel zurück.“ Während seiner Rede näherte sich Xander Spike und sein Ton wurde immer tiefer und gefährlicher.

„Was? Das ist doch lächerlich“, schüttelte Spike seinen Kopf verzweifelt. „Hast du mich jemals verliebt gesehen?“, fragte er und versuchte vom Bett aufzustehen.

„Nein.“ Xander griff Spikes Hals an und drückte mit riesiger Kraft den blonden Pirat zurück, der verzweifelt nach Luft schnappte. „Und? Willst du dich tot sehen, Spike?“, flüsterte er in Spikes Ohr.

„Nein“, hauchte Spike kaum hörbar. Er fasste mit seinen Händen nach Xanders Hand, um dem Druck an seinem Hals loszuwerden, aber wegen dem Luftmangel wurde er immer schwächer und schwächer.

„Heute Abend werden wir auslaufen und du wirst an Bord sein. Um sicher zu gehen, habe ich zwei nette Begleiter mitgebracht, die auf dich Acht geben werden. Jesse, Oz, kommt rein!“

Zu Spikes größtem Erschrecken erschienen die zwei loyalsten Matrosen von Xander, die seine Befehle ohne viel nachdenken ausführten. Es war ihnen egal, ob sie jemanden beobachten, oder ob sie jemanden gnadenlos töten mussten. Sie erledigten alle Drecksarbeit.

„Jungs, begleitet unseren Erster Offizier bis zum Schiff. Passt gut auf ihn auf. Wenn er flieht, dann könnt ihr ihn ruhig töten. Mir ist es egal, ob er das Schiff lebendig oder tot erreicht. Das Wichtigste ist, dass er auf Schiff ist, wenn ich mit unseren Gästen ankomme. Bis später, Jungs.“ Xander ließ den Hals des mittlerweile fast bewusstlosen Piraten los und ging in Richtung der Tür. „Viel Spaß Spikey“, sagte er noch an der Tür und verließ das Zimmer.

Spike massierte seinen schmerzenden Hals, um schneller richtig tiefe Luft holen zu können und etwas Zeit zu gewinnen, bevor die zwei Idioten ihn mitnehmen würden. Nach einigen Minuten wurden die „netten“ Jungs der Sache überdrüssig und griffen gar nicht sanft Spikes Arme.

„Komm endlich! Wir haben nicht ewig Zeit.“

„Okay, okay“, Spike hob defensiv seine Hände. „Ich bin ein großer Junge, ich kann auch allein gehen.“

„Na dann los. Immer mit einem Schritt vor uns. Keiner mehr. Sonst“, Jesse zog seine dreckige Jacke weg und es wurde eine Pistole in seinem Gürtel sichtbar. „Die andere ist da“, er zeigte auf den Gürtel von Oz.

„Ich habe es verstanden.“ Spike stand langsam auf und näherte sich vorsichtig der Tür. Er wollte keine unnötige Bewegung machen, die die Jungs hinter ihm missverstehen könnten.

Sie gingen gemeinsam die Treppe herunter, dann verließen sie das Motel und gingen in Richtung des Hafens. Spike schaute öfters nach hinten, um zu kontrollieren, ob seine Begleiter noch hinter ihm waren und ob ihre Wachsamkeit nicht vielleicht nachließ. Leider nicht. Sie waren schon beim Schiff, als Spike plötzlich auf eine sehr bekannte Stimme aufmerksam wurde. Er blickte um sich und erblickte Buffy und ihre Schwester, die rothaarige Königin. Das Blut gefror ihm in den Adern, als er hinter den Damen Xander und mehrere Matrose bemerkte. Er wollte die Damen vor der Gefahr warnen, aber da wurde er von hinten ergriffen. Seine Hände wurden nach hinten gezogen und als er seinen Mund zu einem Schrei öffnen wollte, wurde er sofort geknebelt. Er konnte nur zusehen, als seine geliebte Buffy und die Königin von den Piraten umkreist wurden und im nächsten Moment verschwanden die Matrosen mit den strampelnden, geknebelten Damen. Er konnte nichts tun und eine einzelne Träne rollte auf seiner Wange herab.

„Komm, du verliebter Held“, lachten Spikes Begleiter grausam auf und zerrten den sich wehrenden blonden Pirat mit.

*****

„Hallo, meine Süßen“, trat Xander in die kleine Kabine, wo die Damen festgehalten wurden. „Wie fühlen Sie sich?“

„Bastard!“ Buffy sprang sofort auf, als sie den Kapitän erblickte. Am liebsten wollte sie ihm ins Gesicht schlagen, aber Willow hielt sie streng zurück.

„Oh, oh“, lachte er boshaft auf. „Wie kann eine schöne, junge Dame so unfein sprechen? An Ihrer Stelle würde ich sie züchten, meine Königin“, Xander beugte sich ein bisschen vor, als er sich zu Willow wandte. „Ich habe Ihrem Liebhaber, Angel, eine Nachricht gesendet und hoffentlich bekommen wir morgen das Lösegeld. Wir werden Euch sofort freilassen, aber wenn diese junge Dame“, zeigte er auf Buffy „ihren Mund nicht halten kann, kann ich Ihnen nicht garantieren, dass Sie das Schiff unverletzt verlassen.“

„Buffy, lass ihn in Ruhe. Bitte.“

„Aber Willow, er ist nur ein Verbrecher, ein Niemand!“ Buffy starrte Xander weiterhin mit funkelnden Augen an und es sah gar nicht so aus, als ob sie ihre offensive Körperhaltung aufgeben wollte.

„Buffy, jetzt“, kam Willows strenge Anweisung.

Buffy drehte sich betreten um. Sie hörte etwas darin, dass sie nicht kannte. In Willows Stimme gab es Besorgnis und noch etwas, Angst. Angst, war hatte Buffy in ihrem Leben noch nie bei Willow gehört. „Willow?“, sie sah ihre Schwester fragend an.

„Bitte, Buffy“, sagte Willow schon fast flehend. „Lass ihn in Ruhe.“

„Gut“, lachte Xander boshaft auf, als Buffy nach hinten trat. „Das mag ich schon viel mehr. Ich bin froh, dass wir uns so gut verstehen. Und jetzt möchte ich Ihnen, Miss Buffy, ein Geschenk geben. Jungs, holt ihn rein.“ Der Kapitän rief seine Männer rein, aber er beobachtete nur Buffy - er wollte ihr Mienenspiel auf keinen Fall verpassen. Seine Lippen formten schon jetzt ein dämonisches Lächeln, als er an seine Überraschung dachte.

„William!“, schrie Buffy erschrocken auf, als sie ihn in der Tür erblickte. Sie wollte zu ihm laufen, aber Xander griff nach ihrem Arm und stieß sie hart in die Hände der Königin.

„Ei – ei!“, hob der Kapitän warnend seinen Zeigefinger. „Soll ich Sie in Fesseln schlagen, oder können Sie endlich ruhig bleiben?“

Buffy nickte stumm und verfolgte mit tränenfeuchten Augen die Bewegungen ihres Geliebten.

„Dann möchte ich Ihnen den Ersten Offizier der „Geist der Meere“, den grausamsten Pirat – den „Geier der Karibik“, den Mörder Ihres ehemaligen Liebhabers, Riley Finn, vorstellen“

„Oh, mein Gott!“, hob Willow ihre Hände erschrocken vor ihren Mund und unwillkürlich tat sie einen Schritt nach hinten.

„Nein, es ist nicht wahr. Es kann nicht wahr sein“, wisperte Buffy und sie konnte ihre Träne nicht mehr zurückhalten.

„Oh, doch es ist wahr, meine Liebe. Er hatte die Idee, Sie zu kidnappen, um für Sie Lösegeld zu fordern. Er ging weg, um Sie zu fangen, aber leider passierte etwas Unerwartetes. Er hat sich in den dicksten Geldsack der Gegend verliebt. Wie schade! Er war der beste Pirat auf dem ganzen Karibischen Meer.“

„William?“ Buffy blickte Spike fragend und flehend an. Sie dachte, wenn sie diese schrecklichen Dinge nicht aus seinem Mund hörte, dann gab es noch Hoffnung. Eine kleine Hoffnung, dass es nur eine Lüge war. Aber der blonde Mann vor ihr wollte nicht aufblicken, ihr in die Augen sehen. Nach langem Schweigen erfasste sie die Verzweiflung. ‚Konnte das wirklich war sein?’ „William?“, fragte sie weinend.

Spike wusste, dass Buffys ihn fragend musterte, er hörte die Verzweiflung in ihrer Stimme. Aber er wollte an dem immer frohen Gesicht die Traurigkeit, die Enttäuschung nicht sehen. Er sammelte all sein Mut und blickte hoch. „Buffy, Pet … ich … ich …“, stammelte Spike. Er fand die richtigen Worte nicht. „Als ich dich kidnappen wollte, kannte ich dich nicht. Ich kannte die wunderschöne, nette, liebenswürdige Frau nicht, die jetzt vor mir steht. Wenn ich alles rückgängig machen könnte, dann würde ich es tun. Aber … es ist unmöglich. Ich habe dich angelogen. Über mich, über Riley. Aber die Liebe, meine Gefühlen sind wahr. Glaubst du mir? Buffy?“

„DU hast Riley getötet?“

„Es tut mir Leid“, wisperte Spike.

„Es tut dir Leid!“, schrie Buffy auf. „Bist du wirklich nur ein Pirat?“, fragte Buffy nach einem kurzen Schweigen in verächtlichem Ton.

Spike musste einen Schritt nach hinter treten, als er Buffys Ton hörte, als er ihren funkelnden, fast tödlichen Blick bemerkte. „Ja, ich bin nur ein Pirat“, erwiderte Spike. ‚Der dich liebt’, fügte er in seinen Gedanken hinzu.

„Weißt du noch, was ich auf der Beerdigung über Rileys Mörder gesagt habe? Ich habe das ernst gemeint“, zischte Buffy.

Spike öffnete und schloss seinen Mund mehrmals, aber konnte Buffy nichts erwidern. Er drehte sich langsam um und mit wackeligen Beinen verließ er die Kabine.

„Willow“, drehte sich Buffy mit tränenfeuchten Augen um. „Willow, warum?“

„Oh, mein Schatz. Es tut mir sehr leid.“ Sie trat zu ihrer Schwester, um sie umarmen und trösten zu können. „Du solltest ihn so schnell wie möglich vergessen.“

„Ich kann nicht“, schluchzte Buffy. „Warum kann ich ihn nicht hassen? Warum muss ich ihn immer noch so sehr lieben? Warum? Warum?“, flüsterte sie.

„Oh, das Herz“, Xander legte seine Hand auf seinen Brustkorb, „zerreißt mir.“ Er lachte höhnisch auf, als er die Kabinetür hinter sich geschlossen hatte.

*****

Es war spät in der Nacht. Spike lauschte in die Dunkelheit. Nach dem Gespräch mit Buffy und ihrer Schwester ging Spike in seine Kabine zurück und blieb da. Er fühlte sich elend. Er lag nur in seinem Bett und versuchte alles gründlich zu überdenken. Dann entschied er sich. Er wollte den Damen helfen, von hier verschwinden zu können. Er wusste, wenn Xander das Lösegeld bekam, würde er die Geiseln sofort töten. Nie hinterließ er Augenzeuge. In dem Moment, als die Damen sein Gesicht erblickten, wurden sie zum Tode verurteilt.

Alles war schon still. Die Matrosen schliefen mittlerweile fest. Nur die Wächter waren wach, aber er wusste, wo ihre Posten waren. Er konnte sie leicht umgehen. Seinem Plan nach wollte er ein Rettungsboot flott machen, mit dem er Buffy und die Königin entführen konnte.

Er trat an Deck. Es war dunkel, aber er konnte die Schatten gut wahrnehmen. Er kannte das Schiff so gut wie seine Westentasche. Er hörte die Wächter leise sprechen. Sie erleichterten seine Arbeit. Er ging zum Boot, band es los und ließ es langsam herunter. Plötzlich hörte er ein ziemlich lautes Klatschen, als das Boot das Wasser erreichte. Er sah sich besorgt um, aber die Wächter unterhielten sich immer noch. Keiner bemerkte, dass er da war. Er machte das Seil des Rettungsboots fest und ging vorsichtig in Richtung der Kabine der Damen.

„Buffy, Königin“, rief er. Aber er bekam keine Antwort. „Buffy, Königin“, sagte er wieder und trat in die Kabine heran.

„Was wollen Sie hier?“, hörte Spike die Stimme der Königin.

„Ich bin hier, um Sie zu retten.“

„Ja“, lachte Buffy bitter auf. „Und wir sollen das glauben. Ein Pirat, der seine Geiseln retten will.“

„Ich bin ein Pirat, der in eine Prinzessin verliebt ist und ich möchte meine Liebe und ihre Schwester entführen.“ Spike bemerkte die Unsicherheit im Gesicht der Damen. Sie kämpften mit ihren Gefühlen. Sie wussten nicht, ob sie einem Pirat trauen konnten oder nicht. „Wenn Sie leben möchten, dann kommen Sie mit. Wenn nicht, dann können Sie ruhig hier bleiben.“

„William, ist es kein Trick?“, fragte Buffy vorsichtig.

„Buffy, ich liebe dich. Ich liebe dich mehr, als mein eigenes Leben“, sagte Spike und fing an, sich Buffy langsam zu nähern. „Ich weiß genau, dass der Kapitän dich und die Königin töten will, wenn er das Lösegeld bekommt. Ich will nicht zusehen, wie du stirbst. Glaub mir, bitte.“ Bei seinem letzten Wort erreichte er sie und zu seiner größten Überraschung bekam er von seiner geliebten Prinzessin einen liebenvollen und leidenschaftlichen Kuss.

„Aber sie werden dich töten, wenn wir verschwinden“, hauchte Buffy.

„Es interessiert mich nicht, was mit mir passiert, wenn du in Sicherheit bist. Jederzeit würde ich für dich sterben.“

„Wir können das sofort erledigen“, kam ein grausames Lächeln von der Tür. „Ich war sicher, dass du so eine Dummheit begehen würdest, Spikey“, der Kapitän trat in die Kabine. „Wie schade, dass ein erstklassiger Pirat, wie du, so jung sterben muss.“

TBC??
Kapitel 7 by mendalizy
Author's Notes:
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. Bin gespannt, ob es euch gefällt...
Auf den Wellen der Karibik

Kapitel 7



„Es interessiert mich nicht, was mit mir passiert, wenn du in Sicherheit bist. Jederzeit würde ich für dich sterben.“

„Wir können das sofort erledigen“, kam ein grausames Lächeln von der Tür. „Ich war sicher, dass du so eine Dummheit begehen würdest, Spikey“, der Kapitän trat in die Kabine. „Wie schade, dass ein erstklassiger Pirat, wie du, so jung sterben muss.“



Spike wandte sich erschrocken zu der Tür. Sein erster Gedanke war, den Kapitän zu töten, aber in dieser Situation hielt er es für Zeitverschwendung. Er wollte unbedingt die Damen in Sicherheit wissen. Aber so. Vielleicht beging er doch einen großen Fehler, als er den Kapitän doch am Leben ließ.

„Buffy, Liebes“, Spike drehte sich wieder zu seiner Geliebten. „Nimm den hier“, er zog einen Dolch aus seinem Gürtel hervor. „Wenn etwas mit mir passiert, dann kannst du dich und deine Schwester verteidigen.“

„William“, Buffy blickte den blonden Pirat besorgt an. „Ich … ich habe so etwas noch nie benutzt.“

„Irgendwann muss man alles ausprobieren“, Spike gab ihr ein letztes Lächeln, einen schnellen Kuss, zog seine Klinge hervor und drehte sich um. „Also, Xander, willst du wirklich erfahren, wer von uns der bessere Kämpfer ist?“

„Ich dachte nie, dass wir miteinander wegen einer dummen Gans kämpfen werden. Wegen Geld, Macht, ja. Aber wegen ihr“, der Kapitän zeigte auf Buffy. „Lohnt es sich, Spike?“

„Für mich ja. Und für dich?“, Spike zog seine Braue fragend in die Höhe. ‚Würde Xander ihn und die Schwestern freilassen? Wäre es möglich? Nie im Leben’, schüttelte Spike seinen Kopf. Er versuchte alle seine Gedanken schnell zu verscheuchen. Er musste einen klaren Kopf haben, wenn er diesen Kampf gegen seinen Kapitän gewinnen wollte.

„In der letzten Zeit warst du schon ein zu guter Pirat. Ich habe schon Gerüchte gehört, dass die Matrosen dich wählen und mich beiseite schaffen wollen. Wenn du tot bist, dann muss ich nicht ständig darauf achten, ob mich jemand von hinten abstechen will.“

„Oh, es tut mir so leid“, sagte Spike mit vorgespieltem Mitleid. „Ich werde dich beweinen.“

„Willst du mich mit deiner Rede töten oder wirst du deine Klinge auch benutzen, Spikey?“ Im nächsten Moment fiel Xander den blonden Pirat an. Er kämpfte mit großem Schwung und Kraft. Er wollte seinen Gegner so schnell wie möglich töten. Er wusste, wenn er seinen Ersten Offizier am Anfang nicht besiegen konnte, dann hatte er eine immer kleinere Chance. Der blonde Pirat war immer noch der beste Kämpfer auf dem Piratenschiff.

Spike durchschaute, was Xander vorhatte. Und er war vorbereitet, als sein Kapitän ihn überfiel. Er konnte seine Schläge mit der Klinge leicht abwehren. Er musste nur immer darauf achten, zwischen den Schwestern und dem Kapitän zu bleiben. Er tanzte mal nach rechts, mal nach links, aber er ließ den Kapitän nicht näher zu den Damen. Nach einigen Momenten sah er, dass Xander immer müder wurde, dass seine Schläge immer schwächer wurden. Spike war schon fast sicher, dass er diesen Kampf gewonnen hatte. Er hob seine Klinge zum letzten Schlag, um dieses Schiff so schnell wie möglich verlassen zu können. Bevor die Kante des Säbels den Körper seines Gegners erreichen könnte, schrie er vor Schmerz auf. Er blickte stauend an sich herunter und er musste feststellen, dass sein Hemd von seinem Blut schon rot war.

„Ich habe noch nie in meinem Leben ehrenhaft gekämpft, Spikey. Dann werde ich das jetzt nicht machen, du verliebter Ritter“, der Kapitän zeigte ihm ein Messer, das in Spikes Blut schwamm.

Xander bestürmte Spike wieder mit seinen Schlägen und der konnte sich nur verteidigen. Er gab dem blonden Pirat keine Zeit, keine Chance, sich zu erholen, den Kampf zu gewinnen. Eine Zeit lang konnte sein Erster Offizier die Geiseln noch schützen, aber nach dem nächsten harten Schlag musste er seine Position aufgeben und endlich konnte Xander in Buffys Nähe kommen. Er griff sofort nach dem Hals der jungen Prinzessin und zog sie vor sich, um sie als Schild zu benutzen. Er hob seinen Säbel auf, legte ihn an ihren Hals und drückte ein bisschen, bis die erste Bluttropfen an der Klinge erschienen.

„Soll ich sie sofort töten, Spike?“

„Xander nicht!“, schrie Spike verzweifelt auf.

„Wenn du ihren Tod nicht ansehen willst, dann gib den Kampf auf. Wirf deine Waffe weg. Weit weg von dir, Spikey.“

„Ich mache alles, was du willst, nur bitte, töte sie nicht“, flehte ihn Spike an.

Spike blickte mit traurigen Augen zu Buffy. Er wusste, dass er dem grausamen Piraten nie vertrauen konnte. Es war egal, was er tat, seine Geliebte würde sowieso sterben. Aber er wollte Zeit gewinnen. Vielleicht geschah etwas. Und ja. Buffy hob langsam den Dolch, den er ihr vor dem Kampf gegeben hatte.

„Also?“, fragte Xander ungeduldig.

„Ich tue es“, erwiderte Spike schnell und warf sein Schwert weg. „Und jetzt?“

„Jetzt öffne langsam die Tür und geh mit erhobenen Händen langsam raus. Ich werde dir mit der schönen Prinzessin folgen. Los, mach schon!“, forderte Xander.

„Ich mache es“, Spike rückte in Richtung der Tür und beobachtete Buffys Bewegungen. Der Dolch war schon vor ihrer Brust, als Spike die Tür erreichte.

„Jetzt geh raus“, Xander zeigte mit seinem Säbel auf die Tür.

„Buffy, jetzt!“

Sie hob den Dolch über ihre Schulter und stieß mit ihm nach hinten. Buffy hörte einen lauten Schrei hinter ihr, der Druck an ihren Hals wurde immer schwächer und sie war frei. Sie drehte sich weinend um und konnte zusehen, wie der Kapitän mit blutendem Gesicht auf die Knie sank. „Mein Auge, mein Auge“, hörte Buffy sein kaum hörbares Geflüster. Erst jetzt bemerkte Buffy, dass das Blut aus seiner leeren Augenhöhle floss.

„Oh, mein Gott“, Buffy ließ den Dolch fallen „ich habe sein Auge ausgestochen.“

„Buffy“, Spike trat schnell zu ihr. „Du hast es gut gemacht. Er wollte uns alle töten. Du hast dich nur verteidigt.“

„Aber ich habe … ich habe …“ Sie konnte ihren Satz nicht beenden.

„Sehe nicht hin“, Spike drehte seine Geliebte um und umarmte sie schnell. „Alles wird in Ordnung kommen. Aber wir müssen jetzt schnell von hier verschwinden.“

„Was wird mit ihm passieren?“, schluchzte Buffy.

„Ich weiß es nicht, aber es interessiert mich auch gar nicht. Komm jetzt, bitte, solange er bewusstlos ist. Königin?“, Spike blickte Willow an.

„Wir können gehen.“



*****



Spike wachte in einem Bett auf. Er fühlte sich schwach und betäubt, öffnete seine Augen und fand sich in einem Zimmer wieder. Spike schloss seine Augen wieder und versuchte sich an die Nacht der Flucht zu erinnern. Er half den Damen ins Rettungsboot einzusteigen und er ließ sich selbst auch herab. Sie konnten das Schiff unbemerkt verlassen und von ihm verschwinden. Dann gab es nur Schmerz, großen, fast unerträglichen Schmerz und am Ende Dunkelheit. Buffys besorgte Stimme echote immer noch in seinen Ohren. Und jetzt lag er in diesem Zimmer. Was sollte mit ihm passieren?

Er wollte die Hand heben, um seinen schmerzenden Kopf zu berühren. Aber es gelang ihm nicht. Er hob seine Hand wieder. Und er hörte etwas. Gerassel. Kettengerassel. Er öffnete seine Augen erneut und erblickte Fesseln um seine Handgelenke, die mit einer Kette an der Wand befestigt wurden.

„Großartig“, er ließ seine Hand fallen.

„Gut“, hörte Spike die Stimme von Dr. Giles. „Sie sind endlich wach. Wie fühlen Sie sich?“

„Was ist passiert?“, Spike blickte den Arzt an.

„Woran erinnern Sie sich?“

„An das Boot, an Schmerz, an Stimmen.“

„Irgendetwas anderes?“

„Nichts mehr“, Spike schüttelte seinen Kopf.

„Ok, dann erzähle ich Ihnen, was passiert ist. Unsere Flotte fand den kleinen Seelenverkäufer, mit dem sie geflohen waren. Es ging den Damen gut, aber Sie waren schon bewusstlos. Laut Buffys Erzählungen sanken Sie noch während der Nacht in Ohnmacht. Angel wollte Sie schon auf der Stelle töten, aber Buffy hat Sie mit ihrem eigenen Körper geschützt. So wurden Sie hierher gebracht und ich habe Ihre Verletzungen behandelt.“

„Und das Piratenschiff? Die Piraten?“

„Die Flotte hat das Schiff eingeholt. Die meiste Piraten wurden noch auf dem Schiff getötet, einige wurden weggebracht und hier bereits gehängt. Das Schiff wurde zusammen mit den Leichen in Brand gesteckt.“

„Und ich lebe noch, weil ich schwer verletzt war“, lachte Spike bitter auf.

„Ja, sonst wären Sie auch schon tot.“

„Der Kapitän? Er wurde auch getötet oder er war schon tot, als die Flotte das Schiff gefunden hatte.“

„Nein. Der Kapitän konnte irgendwie fliehen.“

„Was! Das ist doch unmöglich. Er war schwer verletzt. Sein rechtes Auge wurde ausgestochen. Wie konnte er fliehen?“

„Buffy hat die ganze Geschichte erzählt. Ich kann es mir nur so vorstellen, dass ihm jemand geholfen hat.“

„Jesse und Oz. Seine beste Männer“, seufzte Spike müde.

„Ich lasse Sie jetzt in Ruhe. Sie sollten noch ein bisschen schlafen. Haben Sie Schmerzen?“, Dr. Giles holte die kleine Flasche seines speziellen schmerzstillenden Mittels hervor.

„Ja, aber sie sind ertragbar. Sie können die Flasche ruhig weglegen“, Spike nickte mit seinem Kopf in Richtung der Flasche.

„Sind Sie sicher?“

„Ja. Ich brauche einen klaren Kopf, um alles ruhig überdenken zu können. Mit Ihrem Mittel kann ich das nicht. Aber danke sehr. Ähhm … Dr. Giles“, rief er dem Arzt nach. „Könnten Sie Buffy benachrichtigen, dass ich wach bin? Bitte.“

„Ich muss erst Angel über Ihren Zustand Bescheid geben“, antwortete der Arzt in einem traurigen Ton, „und sie darf es nur von ihm erfahren.“

„Bloody Hell“, zischte Spike.



*****



„Willow, bitte“, flehte Buffy ihre Schwester an. „Bitte, tu etwas. Du bist die Königin. Du hast die Macht, diesen ganzen Wahnsinn aufzuhalten.“

„Buffy“, holte die Königin erst einen tiefen Atem, bevor sie ihre Rede erneut vorgetrug. „Er ist ein Pirat, ein Verbrecher, ein Mörder. Wir haben ihn jahrelang gesucht. Ohne Erfolg. Aber jetzt. Jetzt können wir ihn endlich verurteilen, für seine Taten ihn bestrafen. Er soll für seine Sünde büßen.“

„Aber er hat uns gerettet. Er beschäftigte sich auch nicht mit seinem Leben. Während dem Kampf mit seinem Kapitän wurde er schwer verletzt.“

„Ich weiß. Deswegen werde ich ihn nicht hängen, sondern nur enthaupten lassen.“

„Willow!“, schrie Buffy auf. „Du sollst ihm das Leben schenken, als Dank für das, was er für uns getan hat.“

„Ich kann es nicht tun, Buffy. Wenn ich einen grausamen Mörder nicht zum Tode verurteile, dann müsste ich allen anderen Verbrechern vergeben. Und das ist unmöglich.“

„Meine Königin, meine Prinzessin, Angel“, begrüßte Dr. Giles die Anwesenden, als er in das Zimmer trat. „Ich muss Ihnen mitteilen, dass unser Gast zu sich kam.“

„Endlich.“ Buffy war außer sich vor Freude und wollte das Zimmer sofort verlassen.

„Du bleibst hier, meine Liebe“, warnte sie Angel in einem gefährlichen Ton.

„Nein“, wandte sie sich zu ihm. „Du kannst mich nicht zurückhalten.“

„Oh, doch“, zischte Angel mit funkelnden Augen. „Du bleibst hier oder er wird noch heute sterben.“

„Aber …“

„Kein „aber“. Ich spreche mit ihm und danach erfahrt ihr meine endgültige Entscheidung.“

„Das ist doch lächerlich“, zischte Buffy. „Du hast kein Recht, in einer solchen Sache die Entscheidung zu fallen. Du bist kein König.“

„Ja, da hast du Recht, Buffy. Aber die Königin befolgt meine Ratschläge.“

„Willow!“, schrie die blonde Prinzessin verzweifelt auf. „Wie kannst du solch einen Hochverrat zulassen? Willow?“, Buffy blickte ihre Schwester fragend an, als sie von ihr keine Antwort hörte.

„Angel wird erst unser Gast besuchen und dann entscheiden wir über seine Strafe.“

„Willow, nein!“ Buffys Schrei war auch auf dem Korridor hörbar.



*****



„Wie fühlt sich unser Retter?“, trat Angel ins Spikes Zimmer.

„Warum lebe ich noch? Warum wurde ich mit den anderen nicht gehängt?“, Spike richtete sich mit Mühe auf.

„Weißt du, so etwas habe ich noch nie erlebt. Um dich hängen zu können, muss ich mit der eigenwilligsten, trotzigsten und verliebten Prinzessin kämpfen. Am Ende habe ich mich entscheiden, was mit dir passiert, hängt von unserem Gespräch ab.“

„Was wollen Sie wissen? Wie viele Leute ich umgebracht habe? Wie viel Geld ich geraubt habe? Oder was?“, fragte Spike ziemlich zornig.

„Nein. Das kann ich mir gut vorstellen. Ich möchte wissen, warum ich der jungen Schwester meiner Geliebten erlauben sollte, ein ehemaligen Stalljungen zu lieben, der von seinem Herrenhaus wegen schlechten Benehmens weggeschickt wurde, aus dem später der berühmteste, grausamste Pirat wurde.“

„Woher wissen Sie, dass ich einmal ein Stalljunge war?“ In Spikes Ton waren Verständnislosigkeit, Verwunderung und Furcht gut hörbar.

„Du kennst mich immer noch nicht. Nicht wahr, William? Oder soll ich dich lieber Spike nennen?“

„Egal. Aber woher …?“

„Du warst das trägeste Junge, den ich jemals gesehen habe, in der Gegend. Du hast fast allen jungen Mädchen den Kopf verdreht, aber du hast sie nur ausgenutzt. Mit deiner irren Freundin, Drusilla, hast du immer geschwänzt. Wenn ihr euer Geld vertrödelt hattet, dann habt ihr gestohlen. Einmal wurdest du sogar erwischt und verurteilt. Aber dein Vater hat deine Schulden abgezahlt und du wurdest freigelassen. Nach diesem Fall habe ich nichts mehr über dich gehört, bis zu dem Zwischenfall im Restaurant. Aber da habe ich dich nicht erkannt. Du warst mir bekannt, sehr bekannt, aber ich wusste nicht woher. Leider.“

„Ok, Sie wissen fast alles über mich. Aber wer sind Sie? Woher sollte ich Sie kennen?“

„Weißt du es immer noch nicht, William?“, lachte Angel spöttisch auf. „Damals habe ich dich erwischt. Wegen mir wurdest du verurteilt.“

Ein mörderischer Schimmer erschien in Spikes Augen. „Du bist der verhätschelte Junker der Herrschaft, wo mein Vater sich zu Tode arbeiten musste.“

„Nein. Er arbeitete so viel, um deine Schulden auszahlen zu können. Er starb nach deinem Verschwinden. Er hatte immer Alpträume davon, dass du irgendwo gehängt wurdest. Nächtelang konnte er nicht schlafen, aber tagsüber arbeitete er immer hart. Die Sorge um dich, die ständige Müdigkeit, die harte Arbeit war zu viel für ihn“, zischte Angel.

„Ich habe mich geändert“, flüsterte der blonde Pirat.

„Ja, ich kann es sehen. Du wurdest wegen Mord und anderer Verbrechen wieder verurteilt.“

„Seit ich Buffy kennenlernte, habe ich mich wirklich geändert. Ich wurde ein ganz anderer Mensch. Ich liebe sie.“

„Ja, wie die anderen 20 – 30, oder wer weiß wie viele Mädchen, die du entehrt hast. Nur dafür, was du mit Buffy im Motel gemacht hast, sollte ich dir deinen Schwanz abschneiden lassen. Denkst du nicht?“

„Was?“, Spike blickte erschrocken seinen Ankläger an. „Das ist doch nur ein Witz“, lachte er zwanghaft auf.

„Ich scherze nie“, kam die Antwort in einem gefährlichen Ton. „Kannst du vielleicht irgendetwas zu deiner Entschuldigung anführen?“

„Ich habe sie und die Königin gerettet. Ich habe für ihr Leben gekämpft.“

„Das ist wahr. Aber du hast es nur deswegen getan, weil du dem Galgen davonkommen wolltest.“

„Nein“, schüttelte Spike verzweifelt seinen Kopf. „Ich liebe die Prinzessin. Aus ganzem Herzen.“

„Wie lang kannst du eine Frau lieben, William? Eine Woche oder einen Monaten lang? Mehr bestimmt nicht.“

„Doch. Ich kann sie ein Leben lang lieben. Wenn ich eine Chance bekommen könnte, das zu beweisen, dann …“

„William“, sagte Angel traurig, aber entschlossen, „du hattest sehr viele Jahre, das beweisen zu können. Du bist zum Tode verurteilt. Übermorgen wirst du deinen Kopf endgültig verlieren.“

„Nein! Warte!“, rief Spike ihm erfolglos nach. Die Tür wurde hinter Angel mit einem großen Knall geschlossen und dann versperrt. Er war wieder mit seinen Gedanken allein.



*****



Es war mitten in der Nacht. Angel stand vor dem Fenster seines Schlafzimmers und beobachtete die zwei menschlichen Gestalten im Garten des Palastes. Sie bedeckten sich mit schwarzen Mänteln, um in der Dunkelheit verschwinden zu können. Die männliche Gestallt hinkte, wegen seinen Verletzungen hatte er immer noch Schmerzen. Die weibliche Gestalt half ihm beim Gehen. Sie schauten sich oft besorgt um. Sie versuchten die Kutsche zu erreichen, die am Zaun stand und auf sie wartete.

„Warum hast du das gemacht, Angel?“, die Königin trat zu dem Fenster.

„Ich wollte dem Jungen eine Chance geben. Er liebt unsere kleine Prinzessin wirklich sehr. Na ja, und Buffy liebt ihn auch. Einen Pirat kann ich nicht am Leben lassen, aber wie würde es aussehen, wenn ich einem Piraten bei der Flucht helfen würde.“

„Aber du hast ihm geholfen“, lächelte die Königin ihn an.

„Ja, aber sie wissen nichts darüber. Und es muss unbedingt so bleiben.“

„Ich sorge mich so sehr um sie.“ Sie blickte Angel besorgt an und umarmte ihn. „Was werden sie machen?“, flüsterte sie.

„Sei ganz ruhig. Ich habe alles organisiert. Und noch etwas. Meine Schwester, Tara, wird immer in ihrer Nähe sein. Wir werden oft über sie Nachrichte hören.“

TBC??
Kapitel 8 by mendalizy
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Auf den Wellen der Karibik

Kapitel 8



„Sir“, ein Matrose rannte in dreckiger Kleidung rein. „Wir haben ihn gefunden.“

„Was? Wo?“, drehte sich ein Mann um, der eine Augenbinde trug, um seine leere Augenhöhle verdecken zu können.

„Er lebt mit seiner Familie auf einer kleinen Insel, Sir.“

„Bist du sicher? Ich will nicht wieder einen anderen Mann und seine Familie töten. Wenn ich vor der Gendarmerie fliehen muss, dann will ich fliehen, weil ich den richtigen Mann getötet habe. Ist das klar?“

„Absolut, Sir“, antwortete der Matrose.

„Na dann los“, er hob seinen Gürtel und seine Waffen auf. „Ich komme Spikey. Alexander LaVelle Harris wird dir alles mit Zins und Zinseszins zurückzahlen“, lachte der ehemalige Kapitän höhnisch auf.

*****

Spike saß am Ufer und beobachtete die Wellen des endlosen Meeres. Er verbrachte jeden Tag mehrere Stunden dort. Er hatte immer noch Heimweh. Das Wiegen des Schiffes, das Brausen der Wellen, die Unberechenbarkeit des Wetters fehlten ihm sehr. Aber trotzdem. Er war glücklich. Er war der glücklichste Mann der Welt. Er hat eine wunderschöne Frau, die ihn, den ehemaligen Pirat so sehr liebte. Immer wenn er seine Frau anblickte, musste er an den Tag denken, als sie den Palast heimlich verlassen hatten.

Es war der wahnsinnigste Tag in seinem Leben. Er hatte damals sehr große Angst davor, dass sie erwischt werden würden. Er sorgte sich nicht um sich selbst. Er sorgte sich um Buffy, schließlich war er sowieso zum Tode verurteilt. Aber Buffy … Was hätte Angel mit ihr gemacht? Er wollte gar nicht daran denken. Spike hatte oft Albträume, in denen er Buffy geschlagen, gefesselt sehen musste. Aber sie hatten Glück und jetzt waren sie hier, auf dieser kleinen Insel.

Buffys Meinung nach hatten sie einen guten Plan geschmiedet und hatten ihn ebenso gut ausgeführt. Aber er war einer anderen Meinung. Damals klappte alles zu gut. Die Kutschen waren immer so pünktlich, sie waren immer da, wo sie sein sollten. Sie trafen nur nette, hilfreiche Leute. Sie konnten die Stadt, die Insel so schnell verlassen, als ob alles organisiert gewesen wäre. Aber es war so absurd. Wer wollte ihm helfen? Außer Buffy. Es gab damals keinen Mensch, der ihn retten wollte. Das erwähnte er aber gegenüber seiner Frau nie. Auch er fand seine Idee lächerlich.

Während der Flucht halfen sie einer erschrockenen, jungen Dame. Sie war auch ein Flüchtling, ihr zukünftiger Mann jagte ihr nach. Sie kannten das Gefühl, so nahmen sie die junge Frau mit. Sie war ziemlich merkwürdig, manchmal benahm sie sich wie eine Wahnsinnige. Sie sprach mit Tieren und Pflanzen. In ihrem Garten gab es immer Kräuter, die er und die andere auf der Insel noch nie gesehen hatten. Nach einer Weile kannte er sich aus. Sie war eine Heilkundige, oder so etwas. Aus ihren Kräutern konnte sie die stinkigsten und widerlichsten Tees kochen, aber sie konnte mit ihren Gebräuen die Kranken auf der Insel heilen. Sie hatte halblange braune Haare, so klare graue Augen und wegen des Heilkrautes haftete ihr immer einen merkwürdigen Duft an, der auch ihr ganzes Haus durchzog. Und sie hatte einen merkwürdigen Namen, Tara. Doch während der letzten 10 Jahre konnte er sich an ihren merkwürdigen Namen gewöhnen.

„Dad“, hörte er plötzlich die Stimme seiner kleinsten Tochter, Dawn.

„Ja, mein Schatz?“

„Wir werden bald Mittag essen. Mom wartet auf dich.“

„Ich komme schon, Dawn.“

Seine kleine Tochter drehte sich um und lief ins Haus zurück. Sie war immer nett, hilfreich, manierlich und leichtgläubich. Es störte ihn manchmal. Wenn sie nicht so naiv, wenn sie nur ein bisschen misstrauischer wäre. Seine andere Tochter, Cordelia, war eine ganz andere Person. Sie stand immer nur vor ihrem Spiegel, beschäftigte sich nur mit ihrem Aussehen. Mit ihren Haare, mit ihrem Gesicht, mit ihren Nägeln. Sie war oft bei ihrer Tante, Tara, um sie um verschiedene Cremes und Tränke zu bitten, mit denen sie noch schöner sein konnte.

Der ehemalige Pirat seufzte laut, warf noch einen letzten Blick auf das Meer, stand auf und ging in Richtung des Hauses. Er war fast schon da, als er auf etwas Merkwürdiges aufmerksam wurde. Alles war so still, so ruhig. Er hörte das Geplapper seiner Töchter nicht. Er hörte nichts, absolut nichts.

Er trat vorsichtig zu dem Fester und blickte hinein. Das Blut erstarrte in seinen Adern, als er sah, dass sein schlimmster Albtraum Wahrheit geworden war. Sein ehemaliger Kapitän stand mit seinen Männern in der Mitte seines Hauses und hielt seine Familie in Schach. Seine Töchter umarmten weinend die Taille ihrer Mutter, die trotz der Situation ziemlich ruhig bleiben konnte.

„Was wollen Sie hier, Kapitän?“

„Was ich hier will? Dich und deinen Mann. Ich will euch heimzahlen, was ihr mit mir gemacht habt. Für den Verrat, für mein Auge“, er zeigte auf seine Augenbinde, „für die Leiden, für alles Unglück, das ich in den letzten Jahren erleben musste.“

„Was mit Ihnen passiert ist, haben Sie nur sich selbst zu verdanken. Sie hätten mich und meine Schwester nicht kidnappen sollen.“

„Halt die Klappe, Hure“, schrie der Kapitän völlig außer sich. „Das ganze Kidnapping war die Idee deines Mannes. Es kann nur sein Fehler sein. Und er wird dafür noch büßen. Ich weiß immer noch nicht, warum ich damals auf ihn gehört habe.“

„Weil Sie ein sehr geldgieriger Mensch sind“, zischte Buffy.

„Halt die Klappe“, der Kapitän schlug Buffy hart ins Gesicht. „Ich habe schon gesagt, dass du die Klappe halten sollst.“

Die zwei weinenden Kinder um sie versuchte Buffy verzweifelt zu beruhigen. Sie wollte nicht, dass ihr lautes Geschluchze den Kapitän, der ständig auf und ab ging noch mehr verärgerte. Er tobte vor Wut. Er fuchtelte mit seiner Pistole und murmelte unverständliche Worte. Buffy hatte große Angst davor, dass er jemanden im Haus durch Zufall erschießen würde. Sie drückte ihre Kinder noch fester an sich und betete um Hilfe, um ein Wunder.

„Wo ist er?“, hörte Buffy nach dem Wutanfall des Kapitäns den ersten deutlichen Satz.

„Ich weiß es nicht.“

„Lüg mich nicht an, Schlampe!“ schrie er Buffy ins Gesicht. „Wo ist er?“

„Ich bin hier“, Spike trat ins Haus.

„Oh, wie schön dich wieder zu sehen, Spikey“, Xander blickte ihn mit einem mörderischen Lächeln an. „Ich hatte schon Angst davor, dass ich jemanden aus deiner Familie töten muss, um von ihnen Informationen zu erhalten. Es wäre wirklich sehr schade gewesen. Ich habe große Pläne mit deiner Familie, Spikey. Was denkst du, kennst du noch meine Methoden?“, lachte er ihn finster an.

„Wage es nicht, Xander.“ Spike ballte die Hand zur Faust.

„Oh, doch. Ich werde es tun. Deine so schönen, unschuldigen Töchter werden auf dem Sklavenmarkt die besten Waren sein. Ich werde sehr viel Geld mit ihnen verdienen. Und deine wunderschöne Frau“, er berührte mit seinen dreckigen Fingern Buffys Gesicht „wird mich richtig reich machen.“

„Rühr sie nie wieder an.“ Spikes Augen funkelten vor wehrloser Wut. Er konnte nur da stehen und zusehen, wie Xander mit seiner Familie machen konnte, was er nur wollte. Er konnte seine Familie nicht beschützen, seine Frau vor diesem Monster nicht bewahren.

„Oh, ich habe etwas vergessen, Spike. Ich habe vergessen dir zu verraten, was ich mit dir vorhabe.“ Im nächsten Moment hob Xander seine Waffe auf und schoss in den Kopf des blonden Piraten.

Spike fühlte einen großen Ruck, Schwäche, Schwindel. Er fiel auf die Knie und bevor er sein Bewusstsein verlor, hörte er die verzweifelten Schreie seiner Familie.

*****

Er wurde bewegt. Er wurde berührt. Er hörte eine Stimme. Eine weibliche, bekannte Stimme. Aber sie kam aus Ferne. Er wollte seine Augen öffnen, aber sie waren bleischwer.

„William“, rief die Stimme ihn standhaft. „William, ich weiß, dass du mich hörst. Öffne deine Augen. William!“

„Wo … wo bin ich?“ Sein Geflüster war so leise, dass er gar nicht sicher war, ob sein Satz hörbar war oder nicht.

„Du liegst in deinem Haus. Der Boden um dich schwimmt in deinem Blut. Was ist passiert, William?“

„Er … er kam zurück.“

„Wer? William! Wer kam zurück?“ Die Stimme war etwas ungeduldig. Und er konnte die Stimme endlich erkennen. Es war Tara. „Wer kam zurück?“

„Das Monster meiner Albträume.“

„Der ehemalige Kapitän vom „Geist des Meeres? War er hier?“

„Ja.“

„Oh, mein Gott. William, wo ist deine Familie? Buffy und die Kinder?“

„Ich … ich weiß es nicht. Er … er will sie verkaufen. Er hat sie bestimmt mitgenommen. Er hat meine Frau und meine Kinder, meine drei wunderschönen Kinder mitgenommen.“

„Drei Kinder? William, du hast nur zwei Kinder. Dawn und Cordelia.“

„Nein. Ich habe drei Kinder. Buffy … Buffy ist schwanger.“

Tara hob ihre Hand erschrocken vor den Mund. Sie konnte nicht begreifen, wie das hier passieren konnte. William und seine Familie lebten schon seit 10 Jahr in Ruhe. Am Anfang hatten sie vor allem Angst. Sie hatten Angst, dass jemand sie erkennen würde. Nach Jahren beruhigten sie sich. Sie konnten endlich in Ruhe und Frieden leben. Buffy wurde schwanger und diese kleine Familie war die glücklichste, die sie in ihrem Leben je gesehen hatte. Nach der Geburt des zweiten Kindes vergaßen sie ihre Vergangenheit. Sie waren ehrbare Bürger der Insel.

Und jetzt lag William vor ihr mit einer schweren Kopfverletzung. Buffy und die Kinder waren verschwunden. Und sie wollte gar nicht daran denken, was ihre Feinde mit ihnen machen wollte. Ihr Bruder warnte sie so oft. Die Leiche des Kapitäns wurde nie gefunden. Er konnte jederzeit zurückkommen. Angel hatte Recht.

„Angel“, schrie Tara auf. „Ich muss ihn warnen.“ Sie stand schnell auf und rannte raus, um mit einer Brieftaube Angel eine Nachricht schicken zu können. Sie schrieb schnell ihre Notbotschaft, schloss sie um das Bein einer weißen Taube, gab der Taube einen letzten Kuss und ließ sie los.

„William“, sie rannte zu ihm zurück. „William, wir gehen heim. Alles wird in Ordnung kommen. Nur bitte, halte durch. Bitte.“

Sie legte den blutenden Kopf des blonden Mannes in ihren Schoß und versuchte seine Wunde zu versorgen, sein Leben zu retten.

*****

Sie lag in einem dreckigen Bett, einer Kabine irgendwo auf dem Karibischen Meer. Tagelang konnte sie nur weinen. Sie konnte sich nicht beruhigen.

Vor ihren Augen wurde ihr Mann getötet. Der grausamste Mensch, den sie in ihrem Leben je gesehen hatte, erschoss ihren geliebten Mann, als ob er nur ein räudiger Hund gewesen wäre.

Dann wurden ihre Kinder auf einem Sklavenmarkt verkauft. Sie musste mit ansehen, wie ein widerlicher, ekelhafter Händler mit narbigem Gesicht ihre wunderschönen Töchter gekauft hatte. Sie flehte ihren tödlichen Feind um Gnade, um Vergebung an. Aber der lachte nur. Er lachte sie aus, als sie ihn auf ihren Knien anflehte.

Jetzt war sie mit ihrem Geheimnis allein. Sie war mit ihrem dritten Kind schwanger. Nach dem Geschehenen wollte sie sich am liebsten umbringen. Aber sie durfte ihr Kind nicht töten. Nach dem Verlust ihrer zwei Töchter durfte sie es einfach nicht tun.

Aber was wird sie später machen? Jetzt konnte sie ihr Geheimnis verheimlichen. Ein paar Monate lang. Und was würde danach geschehen? Was wird sie machen, wenn jemand bemerkt, dass sie schwanger ist? Was wird sie machen?

Buffy schluchzte wieder laut. Sie grub ihren Kopf ins Kissen. Sie wollte nicht, dass die Wachen vor der Tür von ihren Gefühlen Kenntnis bekämen. Schließlich sank Buffy wegen dem langen Weinen und der großen Müdigkeit in einen unruhigen Schlaf.

TBC???
Kapitel 9 by mendalizy
Author's Notes:
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. Bin gespannt, ob es euch gefällt...
Auf den Wellen der Karibik

Kapitel 9



Spike saß in einem kleinen Boot und näherte sich seinem Schicksal, einer Korvette, die voll mit Soldaten war. Sie kamen, um ihm beim Suchen nach seiner Familie zu helfen. Er wusste nicht, ob er froh, wütend oder enttäuscht sein sollte.

Er war einerseits froh, weil er seine Familie allein, ohne Hilfe nie hätte finden können. Aber mit Hilfe des Heeres der königlichen Familie, war dies möglich. Xander wollte seine Töchter auf einem Sklavenmarkt verkaufen und seine Frau war schwanger, so hatte er wirklich wenig Zeit, um sie zu finden.

Er war wütend. Ihr Heim war kein Geheimnis mehr. Die Einwohner akzeptierten sie als ehrenhafte Bürger der Insel. Keiner wusste von ihrer Vergangenheit, keiner sah ihn als ein Verbrecher, ein Mörder an. Er war hier nur ein Mann, ein Vater, ein Fischer. Er wollte nicht umziehen, irgendwo ein neues Leben beginnen, aufbauen.

Und er war enttäuscht. Tara, die beste Freundin seiner Familie, die Tante seiner Töchter, der er sogar sein Leben anvertraut hätte, war nur eine Lügnerin. Während der letzten 10 Jahre lebte sie in ihrer Nachbarschaft, sie freute sich und weinte mit ihnen. Sie half Buffy bei den Entbindungen und sie heilte die Kinder, wenn sie krank waren. Sie passte auf die Kinder auf, wenn er mit seiner Frau ein bisschen allein bleiben wollte. Aber sie hatte die ganze Familie nur belogen, verraten. Jahrelang informierte sie ihren Bruder, Angel, den König.

Er wusste, dass er ohne sie nicht am Leben geblieben wäre. Obwohl er riesiges Glück gehabt hatte, ohne sie wäre er schon längs tot gewesen. Xander traf ihn, aber seine Kugel streifte seinen Kopf nur. Trotzdem war er zwei Tage lang bewusstlos und er brauchte weitere drei Tage, bis er sich wieder wohl fühlte. Der Kopf tat ihm manchmal immernoch weh und seine Kopfverletzung war ebenfalls noch sichtbar, aber er lebte. Dank Taras Hilfe lebte er noch und das königliche Heer kam, um ihm zu helfen. Dennoch ihr Verrat tat ihm sehr weh.

Erst kletterten ein paar Soldaten die Strickleiter hinauf, als das Boot die Korvette erreichte, Tara war die Nächte. Als sie schon oben war, bedeuteten ihm die unten gebliebenen Soldaten, dass er der Nächste sein sollte. Er blickte nach oben, griff die Leiter an und fing an zu klettern. Was würde an Deck auf ihn warten? Würden die Soldaten ihn wie ein Pirat behandeln, oder …

„Sir“, begrüßte ihn der ranghöchste Offizier, ein Oberleutnant, mit einem Kopfnicken. „Ich heiße Graham Miller, der Kapitän dieses Schiffes. Laut dem Befehl, den ich selbst von der Königin bekommen habe, muss ich Sie heil zu ihr bringen. Aber etwas müssen Sie unbedingt wissen. Riley Finn, den Sie brutal umgebracht haben, war ein Jugendfreund von mir. Also ich warne Sie nur einmal. Machen Sie keine Dummheit, sonst wird diese Reise die Hölle für Sie sein.“

„Kapitän“, fiel Tara ihm in die Rede. „Es ist doch unnötig. Er hat sich so verändert, er wird …“

„Miss Tara“ blickte der Kapitän sie mit funkelnden Augen an. „Sie hatten nie die Möglichkeit, den grausamsten Piraten der Karibik kennen zu lernen. Aber ich ja, als er und seine Kameraden die Matrosen auf dem Schiff meines besten Freundes massakriert haben. Ich habe Rileys Leiche gesehen. Er wurde brutal getötet.“

„Kapitän“ sagte Spike in einem zurückhaltenden, aber selbstsicheren Ton „ich werde Ihnen keine Sorgen machen. Wenn Sie sich so besser fühlen sollten, dann können Sie mich in Eisen legen. Ich werde mich nicht dagegen stemmen.“

„Es hängt nur von Ihnen ab“, zischte der Leutnant. „Und jetzt folgen Sie mir. Ich möchte Ihnen über Ihre Familie einige wichtige Fragen stellen.“ Er drehte sich um und ging in Richtung der Kabinen.

*****

Spike fühlte einen großen Ruck und fiel aus dem Bett. Er war sofort wach, aber einen Moment lang wusste er nicht, wo er war. Plötzlich hörte er Kettengerassel, dann erblickte er die Fesseln um seine Handgelenke und die Ketten, die an der Wand befestigt waren. Er stand langsam und vorsichtig auf und setzte sich schnell. Der Boden unter ihm bewegte sich ständig. „Was geht da oben vor?“, fragte er halblaut. Im diesem Moment hörte er lauten Donner und seine Kabine schien im Lichterschein zu schwimmen, als ein Blitz durch die Dunkelheit zuckte. Er musste eingenickt sein, sonst hätte er bestimmt bemerkt, dass sich ein Sturm näherte.

Bevor er in dieser Kabine gelandet war, sprach er stundenlang mit dem Kapitän. Der wollte alles über seine Familie wissen. Was mit ihnen passieren konnte, wer der Kidnapper war, was er mit seiner Familie vorhatte. Spike erzählte dem Kapitän alles. Alles über den ehemaligen Piratenkapitän, über seine Methoden, Gewohnheiten. Alles über den Sklavenmarkt, wo er seine Töchter verkaufen wollte und über die Sklavenhändler, die auch er kannte. Er sprach über Buffys Zustand, dass sie wieder schwanger war. Der Soldat blickte ihn erst überrascht an, aber er verlieh seiner Meinung keinen Ausdruck. Er schrieb das Gehörte auf einen kleinen Blatt Papier nieder.

Spike saß fast eine Stunde lang bei dem Kapitän und versuchte alle Fragen zu beantworten, die ihm gestellt wurden. Nach dem Verhör gab der Kapitän den Befehl, mit Hilfe einer Taube die königliche Familie zu informieren. Spike wurde herausgeführt und erfuhr, dass er während der ganzen Reise in dieser kleinen Kabine bleiben musste. Er war nicht wirklich froh, als er die Fesseln in den Händen des Kapitäns erblickte, aber er ließ sich an die Wand fesseln. Er hatte mit so etwas gerechnet.

Spike wurde auf erneuten Donner aufmerksam und beim nächsten Blitz wurde alles so hell, als wäre es Tag. Im nächsten Moment musste Spike sich festhalten, denn das ganze Schiff bebte. „Was …“, wollte er fluchen, aber er tat es lieber nicht, als er das große Getöse hörte. Er verlor das Gleichgewicht und fand sich auf dem Boden wieder, als das Schiff Schlagseite bekam. Dann plötzlich war alles wieder in Ordnung, bis die erste Wassertropfen auf ihm landeten. Er blickte nach oben und sah, dass an der Decke der Kabine Wassertropfen hinab rannen. „Was geht da oben vor?“, fragte er und stand wieder auf.

„Sir“, Graham Miller rannte in die kleine Kabine. Sein Haar und sein Gesicht waren klatschnass, unter ihm stand schon eine Pfütze, die aus seinem total durchgenässten Mantel stammte. „Ich muss Sie um Hilfe bitten.“

„Was ist passiert?“, fragte Spike neugierig.

„Ein Blitz hat einen unserer Masten getroffen und er fiel auf meinen Ersten Offizier. Er war sofort tot. Wegen des heftigen Schlages neigte sich das Schiff und die Wellen, die das Schiff überrollt haben, rissen viele Matrosen vom Schiff. Unter anderem auch meine Offiziere. Bitte, helfen Sie uns.“

Spike hob wortlos seine gefesselten Hände. Nachdem er befreit wurde, rannte er hinter dem Kapitän auf das Deck und konnte seinen Augen nicht glauben. Wie konnte ein Sturm auf einem Schiff so viel Schaden anrichten? Er hatte so etwas bisher noch nie erlebt.

„Wo sind wir?“, wandte er sich zu dem Kapitän.

„Hier“, Miller zeigte auf einen Punkt der nassen Karte.

„Dann müssen wir das Schiff umdrehen.“

„Was? Wir müssen mit dem Schiff so schnell wie möglich das Ufer erreichen.“

„Nein“ kam Spikes strenge Antwort. „Wir müssen mit diesem Schiff sofort eine Zuflucht finden, wo wir auf das Ende des Sturmes warten können.“

„Es gibt hier keine Zuflucht in der Nähe. Ich bin seit Jahren auf See und ich kenne hier nichts, was wir nutzen könnten.“

„Weil Sie alles mit den Augen eines Soldaten sehen“, ein Lächeln erschien auf Spikes Gesicht. „Aber ein Pirat bemerkt auch solche Dinge, die Sie und Ihre Leute nie entdecken könnten. Also wollen Sie Ihr Schiff und das Leben Ihrer Männer retten oder möchten Sie weiterhin den Helden spielen? Was wollen Sie?“

„Okay, führen Sie uns. Aber wenn Sie …“

„Diesen Quatsch kenne ich schon“, fiel der blonde Pirat dem Kapitän ins Wort. „Möchten Sie noch etwas Vernünftiges sagen, oder können wir endlich von hier verschwinden?“

Graham Miller stand einen Moment lang mit offenem Mund da. Solch eine Frechheit hatte er schon lange nicht mehr gehört. Aber der ehemalige Pirat hatte Recht, sie mussten schnell verschwinden. So rannte er seinem Feind hinterher und gab den Befehl an seine Männer weiter.

*****

Die Königin und ihr Mann näherten sich mit der Kutsche dem Hafen und wollten ihren Augen nicht trauen. Eine recht mitgenommene Korvette versuchte gerade einzulaufen - ein Mast fehlte, die Segel flatterten zerfetzt im Wind. Angel stieg langsam aus, half seiner Frau beim Aussteigen und sie gingen gemeinsam los, um den Kapitän des Schiffes zu begrüßen.

„Kapitän Miller, was ist passiert?“, fragte Angel streng.

„Mein König, meine Königin“, Miller kniete vor dem Paar nieder. „Gestern Abend sind wir in einen heftigen Sturm geraten. Dank der Hilfe unseres Gastes haben wir ihn überlebt“, er zeigte auf Spike, der mit gesenktem Kopf hinter ihm stand.

„So“, Angel stieß den Kapitän zur Seite, um vor Spike treten zu können. „Er hat Ihnen geholfen. Um welche Gegenleistung für seine Hilfe hat er gebeten? Sein Leben?“

„Nein, Sir“, erwiderte Graham schnell. „Er hat uns freiwillig geholfen. Er hat unser Leben gerettet, Sir.“

„Hast du dich wirklich geändert, William?“ Angel berührte das Kinn des blonden Piraten und hob seinen Kopf, um ihm in die Augen sehen zu können. „Ich habe eine Frage gestellt, William.“

„Ich habe versucht mein Bestes zu tun, mein König“, flüsterte er kaum hörbar. „Ich hatte die Möglichkeit, die schönste Frau der Welt zu lieben, sie glücklich zu machen, aber ich konnte sie nicht beschützen. Bitte, vergeben Sie mir, meine Königin, dass ich Ihre Nichten nicht vor der Sklaverei retten konnte.“

„Ich habe gute Nachrichten, William“, Willow trat näher. „Wir haben deine Töchter gefunden. Sie waren ein bisschen verschreckt, aber es geht ihnen gut.“

„Ich danke Ihnen“, Spike verbeugte sich vor der Königin. „Und wo sind sie jetzt? Kann ich sie sehen?“

„Sie sind nicht hier und es ist besser, wenn du eine Weile lang nicht erfährst wo sie sind“, sagte Angel streng.

„Aber … aber sie sind meine Kinder. Ich habe die Recht, sie …“

„Nein“, fiel ihm der König ins Wort. „Sie sind jetzt in Sicherheit und es muss so bleiben. Wenn du das Versteck deiner Töchter nicht kennst, dann kannst du es keinem verraten.“

„Was?“ Spikes Augen funkelten vor Wut. „Ich würde meine Kinder nie im Leben verraten!“

„Oh, doch, wenn du mit dieser Information deine schwangere Frau retten könntest. Jeder Mensch würde das tun.“

„Ich nicht“, flüsterte Spike nicht mehr allzu selbstsicher.

„Meine Königin, mein König“, kam ein verzweifelter Schrei aus der Ferne. Angel und Willow drehten sich um und erblickten einen Soldaten. „Meine Königin! Sie sollen es sich sofort ansehen.“ Er übergab Willow einen Umschlag. „Ein unbekannter Mann gab ihn heute früh dem Gärtner.“

Willow öffnete ihn und ihr Herz pochte sofort schneller. Sie zog einen Brief und eine blonde Locke ihrer Schwester hervor. Sie versuchte den Brief zu lesen, aber sie konnte es nicht. Ihre Hand zitterte, sie hatte furchtbare Angst.

„Darf ich“, hörte sie Spikes Stimme. „Meine Königin, darf ich?“

Die Stimme versagte ihr, sie fühlte, dass ihre Augen tränenfeucht wurden. Als Antwort gab sie dem Mann ihrer Schwester den Brief.

„Meine Königin“, begann Spike vorzulesen „wenn Sie Ihre nette, kleine Schwester lebendig sehen möchten, dann bezahlen Sie mir das Geld, dass Ihr Mann mir damals nicht ausbezahlt hat. Morgen Abend soll Ihr Mann das Geld zu der „Hai-Bay" bringen. Dort werden meine Leute auf ihn warten. Wenn meine Männer mit dem Geld heil zurückkehren, werden wir Ihre Schwester freilassen. Wenn nicht, dann können Sie ihre Körperteile auffischen.

Alexander LaVelle Harris“

„Wir müssen sein Versteck so schnell wie möglich finden. Er wird Buffy …“

„ … töten, wenn er das Geld bekommt“, beendete Spike Angels Satz. „Ich weiß, wo er sich verbogen hält.“

„Warum würde er sein bekanntes Schlupfloch nutzen. Das hat keinen Sinn“, Angel machte eine verneinende Handbewegung.

„Er hat mich erschossen“, Spike berührte die Narbe an seiner Schläfe. „Er denkt also, dass ich schon längst tot bin. Warum sollte er sich ein anderes Versteck suchen?“

„Es ist logisch“, murmelte Angel.

„Wir sollten es zumindest überprüfen. Wenn meine Vermutung falsch ist, dann haben wir immer noch Zeit das Geld auszuzahlen.“ Die Augen des ehemaligen Piraten waren tränenfeucht, hoffnungsvoll und verzweifelt.

„Wo? Sag es uns“, flehte Willow ihn an.

„Ich werde den Soldaten sein Versteck selbst zeigen.“

„Nein.“ Angels Stimme war streng. „Deine Töchter brauchen einen Vater. Einen lebendigen Vater.“

„Und meine Frau braucht ihren Mann. Sie braucht ihren Mann, der ihr helfen kann, der diesen Albtraum beenden kann.“

„William“, Willow ergriff ermunternd seine Hand. „Die Soldaten können das machen. Sie werden unsere kleine Prinzessin retten. Sie … Sie brauchen nicht dorthin zu gehen, Ihr Leben aufs Spiel zu setzen.“

„Meine Königin“, Spike holte tief Luft, „ich muss da sein. Ich muss an der Seite meiner Frau sein, wenn ihr … wenn ihr etwas passiert. Ich muss einfach nur da sein.“

*****

Er war Buffy schon so nahe. Aber er konnte, er durfte ihr nicht näher kommen. Er musste noch warten. Die Soldaten, mit denen er hierher kam, wollten erst die Gegend erkunden. Sie waren immernoch nicht sicher, ob Buffy, die Prinzessin hier war. Aber er war sich sicher. Er fühlte es.

„Sir“, der Erkundungstrupp kam zurück. „Er hatte Recht“, nickte er in Spikes Richtung. „Die Piraten und die Prinzessin sind da. Wir haben sie gefunden.“

„Wie viele Matrosen konnten Sie entdecken?“

„15 Matrosen, Sir. Wie viele Matrosen sich im Haus befinden, wissen wir leider nicht. Aber etwas ist sicher. Sie denken sie sind hier in Sicherheit, sie rechnen gar nicht mit uns. Es gibt Posten, aber die meisten Piraten sind besoffen.“

„Und das Haus?“

„Es ist ein altes Haus, aber mehr kann ich darüber nicht sagen.“

„Ich ja.“

„Und?“, der Leutnant sah Spike fragend an.

„10 Jahre vorher war es schon ein altes Herrenhaus. Meiner Meinung nach verbesserte sich sein Zustand bestimmt nicht, es wurde nur noch schlimmer. Schon damals mussten wir uns im Haus sehr vorsichtig bewegen, wenn wir uns nicht in der Tiefe wiederfinden wollten. Es gibt zwei Treppen, die nach oben führen, aber die Treppe auf der linken Seite darf man nicht benutzen. Sie ist zu instabil. Unten gibt es zwei Zimmer und einen großen Vorraum, oben gibt es weitere drei kleine Zimmer. Buffy, die Prinzessin, wird bestimmt oben versteckt.“

Der Führer der Soldaten sah den ehemaligen Piraten erstaunt an. Er wusste so viel über das alte Haus, er gab ihnen so viele Informationen, die sie allein nie erfahren hätten.

„Was glauben Sie, wie viele Matrosen im Haus sind?“

„Der Kapitän, Xander, wollte sich immer in Sicherheit fühlen. Aber er duldet nur seine treuen Männer in seiner Nähe. Also würde ich sagen, dass oben drei Menschen sind und unten sollten es mindestens weitere 4 oder 5 Matrosen geben.“

„Also mindestens 23 – 25 Matrosen“, fasste der Leutnant zusammen. „Wir teilen uns wieder in zwei Gruppen auf. Die erste Gruppe unter meiner Führung wird das Haus von hinten angreifen, die andere Gruppe unter seiner Führung“, er blickte Spike an „wird sich dem Haus von vorne nähern. Erst müssen wir die Wachposten erledigen, aber im Stillen. Jeder Soldat darf nur Messer oder das Bajonett benutzen. Ich will keinen Mucks hören. Und bevor wir reingehen, müssen wir die anderen, betrunkenen und nicht nüchternen Matrosen auch töten. Noch Fragen?“

„Wie werden wir Buffy befreien, Sir?“ Spike fand den Plan gut, aber er war immer noch besorgt. Was wäre, wenn seine Frau schon tot war, oder wenn Xander sie während der Rettungsaktion tötete?

„Ihre Gruppe wartet auf uns und wir gehen gemeinsam rein. Meine Gruppe greift die Matrosen im Vorraum an und sie laufen sofort nach oben und befreien die Prinzessin. Noch andere Fragen? Wenn nicht, dann los.“

Spike und seine Gruppe warteten eine paar Minuten, um dem Leutnant Zeit zu geben, das Haus umgehen zu können. Nach einigen weiteren Minuten schlichen sie zu dem Haus. Auf dem Weg fanden sie 8 Matrosen, die so besoffen waren, dass sie gar nicht bemerkten, als ihre Kehlen durchgeschnitten wurden. 10 Minuten später erreichten sie die Tür des Hauses.

„Alles ist in Ordnung“, hörte Spike eine Stimme hinter ihm. Er drehte sich blitzschnell um, hob seine Waffe unwillkürlich hoch. Zu seiner Erleichterung stand der Leutnant vor ihm.

„Können wir reingehen?“, fragte der Leutnant, als ob nichts geschehen hätte.

Spike ließ seine Pistole sinken, holte einmal tief Luft und fluchte leise. Er war in seinem Leben noch nie so nervös, wie jetzt. Beinahe hätte er den Leutnant erschossen. Beinahe misslang wegen ihm die ganze Rettungsaktion. Er holte atmete erneut mehrmals tief ein, um sich beruhigen zu können, dann trat er zu dem Soldaten und nickte, dass auch er bereit war.

Die Soldaten traten die Tür ein. „Hände hoch! Keine Bewegung! Auf den Boden legen!“

Spike hörte die Schreie, die Befehle, aber er beschäftigte sich nicht mit den Matrosen. Er rannte so schnell wie möglich nach oben und öffnete die erste Tür. Niemand war zu sehen. Nächste Tür. Ebenfalls niemand.

Er öffnete mit zitternden Händen die letzte Tür und fand seine Feinde. Jesse und Oz drehten Buffys Hände nach hinten und hielten sie fest. Der Kapitän stand hinter ihnen und hielt eine Pistole an Buffys Kopf.

„Lass sie los, Xander“, zischte Spike mit funkelnden Augen.

„Nein, Spikey. Sie ist meine Lebensversicherung, hier ist mein Vorschlag. Wir verlassen gemeinsam und langsam das Haus. Wenn wir in Sicherheit sind, dann lassen wir deine hübsche Frau frei.“

Spike blickte hinter sich und bemerkte, dass die Soldaten schon vor der Tür waren. Sie warteten auf ein Zeichen, ob sie reingehen durften, oder nicht. „In Ordnung, Xander. Nur nach dir“, er zeigte auf die Tür.

Jesse und Oz bewegten sich langsam in Richtung der Tür. Sie folgten mit ihren Augen nur Spikes Bewegungen, so bemerkten sie die Soldaten vor der Tür nicht, die die zwei Matrosen schnell und leicht erledigen und Buffy befreien konnten.

„Nein! Nein! Nein!“ Xander tobte vor Wut. Erst wollte er die Soldaten angreifen, aber sie waren in Überzahl. Er drehte sich schnell um, hob sein Schwert auf und stürmte auf seinen ehemaligen Ersten Offizier los. „Ich werde dich töten“, heulte er. Bevor er Spike erreichen konnte, stieß er das kleinen Tisch um, auf dem die Kerzen standen, die das Zimmer beleuchteten. Die Kerzen fielen auf den morschen Boden, der sofort Feuer fing.

Am liebsten wollte Spike das Zimmer sofort verlassen, aber Xander ließ das nicht zu. Wegen der heftigen Schläge des Kapitäns musste Spike zurückweichen. Er musste immer wieder einen Schritt nach hinten treten, bis er mit seinem Rücken die Wand erreichte. So konnte er nur erschrockenen ansehen, wie die Flammen auch die Tür erreichten.

„Wenn ich sterben muss, dann nehme ich dich mit mir in die Hölle. So oder so wirst du auch sterben, Spike“ brüllte Xander.

Der Kapitän benahm sich, wie ein Wahnsinniger. Es sah so aus, als ob er den Verstand vollständig verloren hätte. Er sah Spike blutrünstig mit seinem einen Auge an, brüllte unverständliche Worte und hieb mit seinem Schwert wild um sich.

Spike versuchte die gefährlichen Schläge des Kapitäns abzuwehren, zurückzuschlagen. Ohne Erfolg. Seine Kleidung war bereits zerfetzt und an seinem Körper gab es mehrere blutende Wunden. Zum Glück keine schweren Verletzungen, nur Kratzer. Während des Kampfes versuchte er sich vom Feuer fernzuhalten. Aber mit der Zeit fühlte er die Hitze schon auf seiner Haut, obwohl die Flammen noch fern waren.

„Stirb! Stirb! Stirb!“ Der Kapitän heulte nun vollständig außer sich. Aber diese Worte waren die ersten verständliche nach mehreren Minuten. Spike versuchte jeder Bewegung des Kapitäns folgen, um bereit zu sein, falls er etwas Unerwartetes vorhatte. Und er hatte Recht. Xander wollte wieder einen seiner hinterlistigen Tricks benutzen, als er nach hinten griff, um einen Dolch hervorzuziehen und mit ihm seinen ehemaligen Kamerad abzustechen. Aber der blonde Pirat war schneller. Er kannte diesen Trick, gab dem Kapitän für seinen Angriff keine Zeit und trieb ihm sein Schwert direkt ins Herz. Xander blickte verwundert erst auf das Schwert in seinem Herz, dann sah er Spike an. „Nein“, flüsterte er noch und im nächsten Moment fiel sein lebloser Körper auf den Boden.

„Endlich.“ Spike war erleichtert. Der Kapitän würde nie wieder zurückkommen. Er würde seine Familie nie wieder bedrohen. Dann sah sich Spike besorgt um. Die Flammen umkreisten ihn schon. Es gab keinen Fluchtweg. Er konnte nirgendwohin gehen. „Ich liebe dich, Buffy“, flüsterte Spike, dann schloss er seine Augen, tat einen Schritt nach vorm und wartete auf seinen Todesengel. Er konnte nur hoffen, dass sein Todeskampf nicht zu lange dauern würde. Er tat noch einen Schritt vor, aber bevor seine Stiefel die Flammen erreichen konnten, hörte Spike ein lautes Krachen und er fiel mit dem eingestürzten Boden in die Tiefe.



Epilog

Der Wind streichelte ihr Gesicht. Sie liebte es so sehr. Wenn sie allein bleiben wollte, dann suchte sie den geliebten Platz ihres Mannes auf. Manchmal stand sie stundenlang da und beobachtete das Meer, die chaotischen Wellen und hörte das Gemurmel des Meeres. Es war immer so beruhigend. Sie konnte sich hier vollständig entspannen und es tat so gut.

Auf ihrem Gesicht erschien ein breites Lächeln. Sie legte ihre Hand auf ihren Bauch. Ihr Baby veranstaltete wieder eine Boxübung. Sie war schon im achten Monat schwanger. Noch ein paar Wochen und sie wird erfahren, ob ihr Mann damals Recht hatte oder nicht. Würde sie wirklich ein Junge zur Welt bringen? Damals, als sie ihm erzählte, dass sie wieder schwanger sei, war er so sicher, dass sie einen Jungen bekommen würden. Er freute sich, dass er alle seine Erfahrungen doch noch jemandem übergeben konnte.

Ihre Augen wurden plötzlich tränenfeucht, als sie an ihn dachte. Er liebte seine Familie. Er hatte für seine Familie alles getan, was ein Mensch nur tun konnte. Er war immer da, wenn seine Familie ihn brauchte. Er beschütze seine Familie. Auch auf Kosten seines eigenen Lebens.

Tränen rollten ihre Wangen herunter. Sie würde den Tag nie vergessen. Den Tag, als sie ihren Mann in dem brennenden Haus lassen musste. Sie flehte die Soldaten an, ihren Mann da rauszuholen, ihn zu retten. Aber sie wollten es nicht tun. Sie wollten sich für einen ehemaligen Piraten nicht opfern. Aber damals war er kein Pirat mehr. Er war ihr Mann. Er war der Mann der Prinzessin.

„Buffy“, hörte sie die so vertraute Stimme. Obwohl ihr Gesicht immer noch tränenfeucht war, erschien ein schwaches Lächeln auf ihren Lippen.

„Ist alles ist in Ordnung, Buffy?“

Sie drehte sich um und sah die Person vor ihr an. Sie konnte nur nicken, weil sie ihre Tränen zurückdrängen musste.

„Warum weinst du dann?“

„Ich bin froh, weil ich die glücklichste Frau der Welt bin.“ Sie hob ihre Hand langsam und berührte das Gesicht des geliebten Mannes. Sie wird dem Leutnant immer dankbar dafür sein, dass er in jener Nacht ihren bewusstlosen Mann doch noch gerettet hatte.

Spike wischte mit seinem Finger die Tränen von Buffys Gesicht. „Dann möchte ich ab jetzt meine Frau immer nur lächeln sehen.“

Als Antwort gab sie ihrem Mann einen langen, leidenschaftlichen Kuss. „Ich liebe dich, William.“

„Ich liebe dich auch, Buffy.“

END
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