Author's Chapter Notes:
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. Vielen Dank an Haou_Airen fürs Betalesen. Bin gespannt, ob es euch gefällt...
Auf den Wellen der Karibik

Prolog



Ein mächtiger und prächtiger Gaffelschoner teilte die Wellen des Karibischen Meeres.

An Deck herrschte geschäftiges Treiben; jeder Matrose wusste, was seine Aufgabe war. Einige beschäftigten sich mit den Masten, einige wischten das Deck oder versuchten an Deck eine eigenartige Ordnung zu schaffen. Es gab solche Matrosen, die bei der Navigation halfen, oder andere die Dingen vorbereiteten, die sie beim Anlaufen brauchten. Es sah so aus, als wenn sie nach einer zwei Monate langen Schifffahrt den Hafen der Schwestern-Insel morgen oder übermorgen erreichen können. Die Insel war eine von den vielen karibischen Inseln, die, wie der Name ja schon sagt, von den Schwestern der königlichen Familie regiert wurden.

Der Erste Offizier stand hinter dem Steuermann und genoss das warme Wetter und die warmen Sonnenstrahlen, die über sein Gesicht strichen, dabei er beobachtete die ruhigen Wellen des Meeres. Er war immer froh, wenn sie so ein schönes Wetter hatten, dass ihr Schiff auf dem Wasser ruhig und schnell gleiten konnte. Es war seine zweite Fahrt als Erster Offizier und zum Glück hatte er während der Überfahrt – nach Europa und zurück – kein Problem. Die Matrosen akzeptierten ihn als ihren neuen Offizier, und sie befolgten seine Befehle. Er hatte jetzt nicht sehr viel Arbeit; er musste nur da stehen, die Matrosen überwachen, ab und zu die Marschroute kontrollieren und er hoffte sehr, dass sie die Ufers seiner Heimat so ruhig erreichen würden.

Weil er nicht so viel tun konnte, träumte er von seiner Geliebten, seiner Buffy – der jüngsten Schwester der königlichen Familie. Da er nur ein einfacher Matrose war, hatte er keine Chance, um Buffys Hand anhalten zu können. Er konnte nur in ihrer Nähe sein, ab und zu konnte er mit ihr sprechen, aber er durfte ihr nicht schmeicheln, bis er seinen höheren Rang bekam. Aber jetzt hatte er schon eine Chance, mit seiner geliebten Buffy ruhig und auch allein sprechen zu können; er hatte eine Chance, ihr seine wahren Gefühle zu beichten und um ihre Hand anzuhalten. Er hatte in Europa einen sehr schönen, kleinen Goldring gekauft, den er Buffy an ihrem 17. Geburtstag geben wollte. Ein Lächeln spielte um seine Mundwinkel, als er sich vorstellte, wie er auf der Party um Buffys Hand anhalten würde.

„Sir“, hörte Riley Finn die Stimme eines Matrosen. Er öffnete seine Augen und anstatt Buffy sah er den Rücken des Steuermannes vor ihm.

„Ja, was ist passiert?“, wandte sich Riley, ein bisschen irritiert, zu dem Matrosen, der oben im Beobachtungskorb stand.

„Sir, da ist ein Schiff hinter uns. Sie sollten es sich selbst ansehen.“

Riley Finn hob sein Fernglas auf, um das fremde Schiff zu betrachten. Er sah einen anderen Gaffelschoner, der sich ziemlich schnell näherte. Riley versuchte die Flagge des anderen Schiffes zu sehen, aber er konnte sie nicht richtig erkennen; es sah so aus, als ob die fast schwarze Flagge irgendwie zusammengebunden wäre, als ob die Männer des Schiffes die Flagge verstecken wollten.

„Kannst du mir sagen, was für eine Flagge das andere Schiff hat?“, fragte Riley seinen Matrosen.

„Es tut mir Leid, Sir, aber ich sehe die Flagge nicht“, kam die alarmierende Antwort.

„Hol sofort den Kapitän“, befahl Riley seinem Gehilfen.

Der Gehilfe rannte weg und fast sofort erblickte Riley den alten, erfahrenen Seebär, den Kapitän.

„Was ist passiert, Mr. Finn?“, fragte der Kapitän.

„Sir“, fing Riley an. „wir haben ein anderes Schiff hinter uns erblickt, aber mit dem Schiff stimmt etwas nicht.“

„Was ist das Problem?“, fragte der Kapitän, als er sein Fernglas aufhob.

„Die Flagge, Sir. Etwas stimmt mit der Flagge nicht, Sir.“

„Oh, mein Gott“, schrie der Kapitän auf, als er die schwarze Flagge erblickte. „Alle Mann auf Deck! Die Segel hissen! Nach backbord wenden, und segelt mit voller Geschwindigkeit!“

„Was ist passiert, Sir?“, fragte Riley besorgt.

„Ein Piratenschiff folgt uns“, sagte der Kapitän in einem gespielt ruhigen Ton. „Wir müssen von hier sehr schnell verschwinden und wir können nur hoffen, dass unser Vorsprung bis zum Ufers der Insel genug sein wird.“

„Und wenn nicht?“, fragte Riley, während er mit ängstlichen Augen das Piratenschiff beobachtete.

„Dann haben wir bald ein ziemlich tödliches Problem!“

„Oh, mein Gott! Bitte nicht“, flüsterte Riley und zog den Verlobungsring auf sein Finger auf. „Bitte, bring uns Glück.“, küsste er den Ring hoffnungsvoll.

*****

„Jungs, ihr sollt euch auf den Angriff vorbreiten“, schrie der Erste Offizier des Piratenschiffes. Er balancierte an der dünnen Reling des Schiffes, als er sich an der Strickleiter festhielt, die von der Seite des Schiffes bis zum mittleren Mast führte.

Das Piratenschiff näherte sich schnell dem flüchtigen Handelsschiff und die Piraten warteten nur auf den richtigen Moment, um das Schiff angreifen zu können. Sie standen schon an der Seite des Schiffes und hielten verschiedene Waffen in ihren Händen – Klingen, Säbel, Dolche, Pistole und natürlich Haken, mit denen sie ihre nächste Beute entern wollten.

„Jungs“, schrie er wieder. „Ihr sollt nur die Ware rauben, wir brauchen keine Geisel. Ihr könnt alle umbringen, nur passt auf euch auf. Wir holen die Verletzten nicht zurück, sie bleiben auf dem anderen Schiff. Hoffentlich wisst ihr alle, was das bedeutet!“

„Ja, ein schönes, nettes, warmes Brutzeln. Nicht wahr, Spike?“, lachte einer der Piraten spöttisch auf.

„Ja, genau“, erwiderte Spike, der Erste Offizier. „Wir machen keine Ausnahme. Wenn jemand dort bleibt, dann wird er auf dem anderen Schiff verbrennen, weil wir keine Spur hinterlassen. Also, ich wünsch euch allen viel Glück und hübsche Beute“, schrie Spike auf und im nächsten Moment sprang er als erster an Bord des Handelschiffes und fing an, die Matrosen methodisch und sachgemäß zu massakrieren.

Die Piraten brauchten nicht sehr viel Zeit, die ungeübten Matrosen des Handelschiffes zu töten. Jetzt lagen auf dem blutüberströmten Deck des Schiffes viele Tote, wimmernde Verletzte und verschiedene, abgeschnittene Körperteile. Die Piraten schritten durch die Körper ohne Gefühle hindurch; es war ihnen egal, ob sie unter ihren Füßen Feinde oder Freunde sahen. Sie beschäftigten sich gar nicht damit. Sie beschäftigten sich nur mit der Ware, die sie von den Toten und Verletzten klauen konnten.

„Habt ihr die Offiziere getötet?“, hörte Spike die Stimme des Piratenkapitäns hinter sich.

„Ja“, erwiderte er und stand mit einem kleinen Ring auf, den er dem Toten vor seinen Füßen weggenommen hatte. „Er war der letzte“, sagte er und zeigte er auf den toten Körper. „Wie ich es sehe, war er der Erste Offizier“, sagte er nachdenklich, als er den kleinen Ring in seiner Hand studierte.

„Was hast du gefunden?“, fragte der Kapitän, als er Spikes neugierigen Gesichtsausdruck erblickte.

„Einen Verlobungsring, glaube ich“, er sah mit einem boshaften Lächeln auf seinen Lippen den Kapitän an. „Er braucht ihn bestimmt nicht mehr“, lachte Spike auf und steckte den kleinen Goldring in seine Tasche.

TBC??





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