Author's Chapter Notes:
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. Bin gespannt, ob es euch gefällt...
Auf den Wellen der Karibik

Kapitel 9



Spike saß in einem kleinen Boot und näherte sich seinem Schicksal, einer Korvette, die voll mit Soldaten war. Sie kamen, um ihm beim Suchen nach seiner Familie zu helfen. Er wusste nicht, ob er froh, wütend oder enttäuscht sein sollte.

Er war einerseits froh, weil er seine Familie allein, ohne Hilfe nie hätte finden können. Aber mit Hilfe des Heeres der königlichen Familie, war dies möglich. Xander wollte seine Töchter auf einem Sklavenmarkt verkaufen und seine Frau war schwanger, so hatte er wirklich wenig Zeit, um sie zu finden.

Er war wütend. Ihr Heim war kein Geheimnis mehr. Die Einwohner akzeptierten sie als ehrenhafte Bürger der Insel. Keiner wusste von ihrer Vergangenheit, keiner sah ihn als ein Verbrecher, ein Mörder an. Er war hier nur ein Mann, ein Vater, ein Fischer. Er wollte nicht umziehen, irgendwo ein neues Leben beginnen, aufbauen.

Und er war enttäuscht. Tara, die beste Freundin seiner Familie, die Tante seiner Töchter, der er sogar sein Leben anvertraut hätte, war nur eine Lügnerin. Während der letzten 10 Jahre lebte sie in ihrer Nachbarschaft, sie freute sich und weinte mit ihnen. Sie half Buffy bei den Entbindungen und sie heilte die Kinder, wenn sie krank waren. Sie passte auf die Kinder auf, wenn er mit seiner Frau ein bisschen allein bleiben wollte. Aber sie hatte die ganze Familie nur belogen, verraten. Jahrelang informierte sie ihren Bruder, Angel, den König.

Er wusste, dass er ohne sie nicht am Leben geblieben wäre. Obwohl er riesiges Glück gehabt hatte, ohne sie wäre er schon längs tot gewesen. Xander traf ihn, aber seine Kugel streifte seinen Kopf nur. Trotzdem war er zwei Tage lang bewusstlos und er brauchte weitere drei Tage, bis er sich wieder wohl fühlte. Der Kopf tat ihm manchmal immernoch weh und seine Kopfverletzung war ebenfalls noch sichtbar, aber er lebte. Dank Taras Hilfe lebte er noch und das königliche Heer kam, um ihm zu helfen. Dennoch ihr Verrat tat ihm sehr weh.

Erst kletterten ein paar Soldaten die Strickleiter hinauf, als das Boot die Korvette erreichte, Tara war die Nächte. Als sie schon oben war, bedeuteten ihm die unten gebliebenen Soldaten, dass er der Nächste sein sollte. Er blickte nach oben, griff die Leiter an und fing an zu klettern. Was würde an Deck auf ihn warten? Würden die Soldaten ihn wie ein Pirat behandeln, oder …

„Sir“, begrüßte ihn der ranghöchste Offizier, ein Oberleutnant, mit einem Kopfnicken. „Ich heiße Graham Miller, der Kapitän dieses Schiffes. Laut dem Befehl, den ich selbst von der Königin bekommen habe, muss ich Sie heil zu ihr bringen. Aber etwas müssen Sie unbedingt wissen. Riley Finn, den Sie brutal umgebracht haben, war ein Jugendfreund von mir. Also ich warne Sie nur einmal. Machen Sie keine Dummheit, sonst wird diese Reise die Hölle für Sie sein.“

„Kapitän“, fiel Tara ihm in die Rede. „Es ist doch unnötig. Er hat sich so verändert, er wird …“

„Miss Tara“ blickte der Kapitän sie mit funkelnden Augen an. „Sie hatten nie die Möglichkeit, den grausamsten Piraten der Karibik kennen zu lernen. Aber ich ja, als er und seine Kameraden die Matrosen auf dem Schiff meines besten Freundes massakriert haben. Ich habe Rileys Leiche gesehen. Er wurde brutal getötet.“

„Kapitän“ sagte Spike in einem zurückhaltenden, aber selbstsicheren Ton „ich werde Ihnen keine Sorgen machen. Wenn Sie sich so besser fühlen sollten, dann können Sie mich in Eisen legen. Ich werde mich nicht dagegen stemmen.“

„Es hängt nur von Ihnen ab“, zischte der Leutnant. „Und jetzt folgen Sie mir. Ich möchte Ihnen über Ihre Familie einige wichtige Fragen stellen.“ Er drehte sich um und ging in Richtung der Kabinen.

*****

Spike fühlte einen großen Ruck und fiel aus dem Bett. Er war sofort wach, aber einen Moment lang wusste er nicht, wo er war. Plötzlich hörte er Kettengerassel, dann erblickte er die Fesseln um seine Handgelenke und die Ketten, die an der Wand befestigt waren. Er stand langsam und vorsichtig auf und setzte sich schnell. Der Boden unter ihm bewegte sich ständig. „Was geht da oben vor?“, fragte er halblaut. Im diesem Moment hörte er lauten Donner und seine Kabine schien im Lichterschein zu schwimmen, als ein Blitz durch die Dunkelheit zuckte. Er musste eingenickt sein, sonst hätte er bestimmt bemerkt, dass sich ein Sturm näherte.

Bevor er in dieser Kabine gelandet war, sprach er stundenlang mit dem Kapitän. Der wollte alles über seine Familie wissen. Was mit ihnen passieren konnte, wer der Kidnapper war, was er mit seiner Familie vorhatte. Spike erzählte dem Kapitän alles. Alles über den ehemaligen Piratenkapitän, über seine Methoden, Gewohnheiten. Alles über den Sklavenmarkt, wo er seine Töchter verkaufen wollte und über die Sklavenhändler, die auch er kannte. Er sprach über Buffys Zustand, dass sie wieder schwanger war. Der Soldat blickte ihn erst überrascht an, aber er verlieh seiner Meinung keinen Ausdruck. Er schrieb das Gehörte auf einen kleinen Blatt Papier nieder.

Spike saß fast eine Stunde lang bei dem Kapitän und versuchte alle Fragen zu beantworten, die ihm gestellt wurden. Nach dem Verhör gab der Kapitän den Befehl, mit Hilfe einer Taube die königliche Familie zu informieren. Spike wurde herausgeführt und erfuhr, dass er während der ganzen Reise in dieser kleinen Kabine bleiben musste. Er war nicht wirklich froh, als er die Fesseln in den Händen des Kapitäns erblickte, aber er ließ sich an die Wand fesseln. Er hatte mit so etwas gerechnet.

Spike wurde auf erneuten Donner aufmerksam und beim nächsten Blitz wurde alles so hell, als wäre es Tag. Im nächsten Moment musste Spike sich festhalten, denn das ganze Schiff bebte. „Was …“, wollte er fluchen, aber er tat es lieber nicht, als er das große Getöse hörte. Er verlor das Gleichgewicht und fand sich auf dem Boden wieder, als das Schiff Schlagseite bekam. Dann plötzlich war alles wieder in Ordnung, bis die erste Wassertropfen auf ihm landeten. Er blickte nach oben und sah, dass an der Decke der Kabine Wassertropfen hinab rannen. „Was geht da oben vor?“, fragte er und stand wieder auf.

„Sir“, Graham Miller rannte in die kleine Kabine. Sein Haar und sein Gesicht waren klatschnass, unter ihm stand schon eine Pfütze, die aus seinem total durchgenässten Mantel stammte. „Ich muss Sie um Hilfe bitten.“

„Was ist passiert?“, fragte Spike neugierig.

„Ein Blitz hat einen unserer Masten getroffen und er fiel auf meinen Ersten Offizier. Er war sofort tot. Wegen des heftigen Schlages neigte sich das Schiff und die Wellen, die das Schiff überrollt haben, rissen viele Matrosen vom Schiff. Unter anderem auch meine Offiziere. Bitte, helfen Sie uns.“

Spike hob wortlos seine gefesselten Hände. Nachdem er befreit wurde, rannte er hinter dem Kapitän auf das Deck und konnte seinen Augen nicht glauben. Wie konnte ein Sturm auf einem Schiff so viel Schaden anrichten? Er hatte so etwas bisher noch nie erlebt.

„Wo sind wir?“, wandte er sich zu dem Kapitän.

„Hier“, Miller zeigte auf einen Punkt der nassen Karte.

„Dann müssen wir das Schiff umdrehen.“

„Was? Wir müssen mit dem Schiff so schnell wie möglich das Ufer erreichen.“

„Nein“ kam Spikes strenge Antwort. „Wir müssen mit diesem Schiff sofort eine Zuflucht finden, wo wir auf das Ende des Sturmes warten können.“

„Es gibt hier keine Zuflucht in der Nähe. Ich bin seit Jahren auf See und ich kenne hier nichts, was wir nutzen könnten.“

„Weil Sie alles mit den Augen eines Soldaten sehen“, ein Lächeln erschien auf Spikes Gesicht. „Aber ein Pirat bemerkt auch solche Dinge, die Sie und Ihre Leute nie entdecken könnten. Also wollen Sie Ihr Schiff und das Leben Ihrer Männer retten oder möchten Sie weiterhin den Helden spielen? Was wollen Sie?“

„Okay, führen Sie uns. Aber wenn Sie …“

„Diesen Quatsch kenne ich schon“, fiel der blonde Pirat dem Kapitän ins Wort. „Möchten Sie noch etwas Vernünftiges sagen, oder können wir endlich von hier verschwinden?“

Graham Miller stand einen Moment lang mit offenem Mund da. Solch eine Frechheit hatte er schon lange nicht mehr gehört. Aber der ehemalige Pirat hatte Recht, sie mussten schnell verschwinden. So rannte er seinem Feind hinterher und gab den Befehl an seine Männer weiter.

*****

Die Königin und ihr Mann näherten sich mit der Kutsche dem Hafen und wollten ihren Augen nicht trauen. Eine recht mitgenommene Korvette versuchte gerade einzulaufen - ein Mast fehlte, die Segel flatterten zerfetzt im Wind. Angel stieg langsam aus, half seiner Frau beim Aussteigen und sie gingen gemeinsam los, um den Kapitän des Schiffes zu begrüßen.

„Kapitän Miller, was ist passiert?“, fragte Angel streng.

„Mein König, meine Königin“, Miller kniete vor dem Paar nieder. „Gestern Abend sind wir in einen heftigen Sturm geraten. Dank der Hilfe unseres Gastes haben wir ihn überlebt“, er zeigte auf Spike, der mit gesenktem Kopf hinter ihm stand.

„So“, Angel stieß den Kapitän zur Seite, um vor Spike treten zu können. „Er hat Ihnen geholfen. Um welche Gegenleistung für seine Hilfe hat er gebeten? Sein Leben?“

„Nein, Sir“, erwiderte Graham schnell. „Er hat uns freiwillig geholfen. Er hat unser Leben gerettet, Sir.“

„Hast du dich wirklich geändert, William?“ Angel berührte das Kinn des blonden Piraten und hob seinen Kopf, um ihm in die Augen sehen zu können. „Ich habe eine Frage gestellt, William.“

„Ich habe versucht mein Bestes zu tun, mein König“, flüsterte er kaum hörbar. „Ich hatte die Möglichkeit, die schönste Frau der Welt zu lieben, sie glücklich zu machen, aber ich konnte sie nicht beschützen. Bitte, vergeben Sie mir, meine Königin, dass ich Ihre Nichten nicht vor der Sklaverei retten konnte.“

„Ich habe gute Nachrichten, William“, Willow trat näher. „Wir haben deine Töchter gefunden. Sie waren ein bisschen verschreckt, aber es geht ihnen gut.“

„Ich danke Ihnen“, Spike verbeugte sich vor der Königin. „Und wo sind sie jetzt? Kann ich sie sehen?“

„Sie sind nicht hier und es ist besser, wenn du eine Weile lang nicht erfährst wo sie sind“, sagte Angel streng.

„Aber … aber sie sind meine Kinder. Ich habe die Recht, sie …“

„Nein“, fiel ihm der König ins Wort. „Sie sind jetzt in Sicherheit und es muss so bleiben. Wenn du das Versteck deiner Töchter nicht kennst, dann kannst du es keinem verraten.“

„Was?“ Spikes Augen funkelten vor Wut. „Ich würde meine Kinder nie im Leben verraten!“

„Oh, doch, wenn du mit dieser Information deine schwangere Frau retten könntest. Jeder Mensch würde das tun.“

„Ich nicht“, flüsterte Spike nicht mehr allzu selbstsicher.

„Meine Königin, mein König“, kam ein verzweifelter Schrei aus der Ferne. Angel und Willow drehten sich um und erblickten einen Soldaten. „Meine Königin! Sie sollen es sich sofort ansehen.“ Er übergab Willow einen Umschlag. „Ein unbekannter Mann gab ihn heute früh dem Gärtner.“

Willow öffnete ihn und ihr Herz pochte sofort schneller. Sie zog einen Brief und eine blonde Locke ihrer Schwester hervor. Sie versuchte den Brief zu lesen, aber sie konnte es nicht. Ihre Hand zitterte, sie hatte furchtbare Angst.

„Darf ich“, hörte sie Spikes Stimme. „Meine Königin, darf ich?“

Die Stimme versagte ihr, sie fühlte, dass ihre Augen tränenfeucht wurden. Als Antwort gab sie dem Mann ihrer Schwester den Brief.

„Meine Königin“, begann Spike vorzulesen „wenn Sie Ihre nette, kleine Schwester lebendig sehen möchten, dann bezahlen Sie mir das Geld, dass Ihr Mann mir damals nicht ausbezahlt hat. Morgen Abend soll Ihr Mann das Geld zu der „Hai-Bay" bringen. Dort werden meine Leute auf ihn warten. Wenn meine Männer mit dem Geld heil zurückkehren, werden wir Ihre Schwester freilassen. Wenn nicht, dann können Sie ihre Körperteile auffischen.

Alexander LaVelle Harris“

„Wir müssen sein Versteck so schnell wie möglich finden. Er wird Buffy …“

„ … töten, wenn er das Geld bekommt“, beendete Spike Angels Satz. „Ich weiß, wo er sich verbogen hält.“

„Warum würde er sein bekanntes Schlupfloch nutzen. Das hat keinen Sinn“, Angel machte eine verneinende Handbewegung.

„Er hat mich erschossen“, Spike berührte die Narbe an seiner Schläfe. „Er denkt also, dass ich schon längst tot bin. Warum sollte er sich ein anderes Versteck suchen?“

„Es ist logisch“, murmelte Angel.

„Wir sollten es zumindest überprüfen. Wenn meine Vermutung falsch ist, dann haben wir immer noch Zeit das Geld auszuzahlen.“ Die Augen des ehemaligen Piraten waren tränenfeucht, hoffnungsvoll und verzweifelt.

„Wo? Sag es uns“, flehte Willow ihn an.

„Ich werde den Soldaten sein Versteck selbst zeigen.“

„Nein.“ Angels Stimme war streng. „Deine Töchter brauchen einen Vater. Einen lebendigen Vater.“

„Und meine Frau braucht ihren Mann. Sie braucht ihren Mann, der ihr helfen kann, der diesen Albtraum beenden kann.“

„William“, Willow ergriff ermunternd seine Hand. „Die Soldaten können das machen. Sie werden unsere kleine Prinzessin retten. Sie … Sie brauchen nicht dorthin zu gehen, Ihr Leben aufs Spiel zu setzen.“

„Meine Königin“, Spike holte tief Luft, „ich muss da sein. Ich muss an der Seite meiner Frau sein, wenn ihr … wenn ihr etwas passiert. Ich muss einfach nur da sein.“

*****

Er war Buffy schon so nahe. Aber er konnte, er durfte ihr nicht näher kommen. Er musste noch warten. Die Soldaten, mit denen er hierher kam, wollten erst die Gegend erkunden. Sie waren immernoch nicht sicher, ob Buffy, die Prinzessin hier war. Aber er war sich sicher. Er fühlte es.

„Sir“, der Erkundungstrupp kam zurück. „Er hatte Recht“, nickte er in Spikes Richtung. „Die Piraten und die Prinzessin sind da. Wir haben sie gefunden.“

„Wie viele Matrosen konnten Sie entdecken?“

„15 Matrosen, Sir. Wie viele Matrosen sich im Haus befinden, wissen wir leider nicht. Aber etwas ist sicher. Sie denken sie sind hier in Sicherheit, sie rechnen gar nicht mit uns. Es gibt Posten, aber die meisten Piraten sind besoffen.“

„Und das Haus?“

„Es ist ein altes Haus, aber mehr kann ich darüber nicht sagen.“

„Ich ja.“

„Und?“, der Leutnant sah Spike fragend an.

„10 Jahre vorher war es schon ein altes Herrenhaus. Meiner Meinung nach verbesserte sich sein Zustand bestimmt nicht, es wurde nur noch schlimmer. Schon damals mussten wir uns im Haus sehr vorsichtig bewegen, wenn wir uns nicht in der Tiefe wiederfinden wollten. Es gibt zwei Treppen, die nach oben führen, aber die Treppe auf der linken Seite darf man nicht benutzen. Sie ist zu instabil. Unten gibt es zwei Zimmer und einen großen Vorraum, oben gibt es weitere drei kleine Zimmer. Buffy, die Prinzessin, wird bestimmt oben versteckt.“

Der Führer der Soldaten sah den ehemaligen Piraten erstaunt an. Er wusste so viel über das alte Haus, er gab ihnen so viele Informationen, die sie allein nie erfahren hätten.

„Was glauben Sie, wie viele Matrosen im Haus sind?“

„Der Kapitän, Xander, wollte sich immer in Sicherheit fühlen. Aber er duldet nur seine treuen Männer in seiner Nähe. Also würde ich sagen, dass oben drei Menschen sind und unten sollten es mindestens weitere 4 oder 5 Matrosen geben.“

„Also mindestens 23 – 25 Matrosen“, fasste der Leutnant zusammen. „Wir teilen uns wieder in zwei Gruppen auf. Die erste Gruppe unter meiner Führung wird das Haus von hinten angreifen, die andere Gruppe unter seiner Führung“, er blickte Spike an „wird sich dem Haus von vorne nähern. Erst müssen wir die Wachposten erledigen, aber im Stillen. Jeder Soldat darf nur Messer oder das Bajonett benutzen. Ich will keinen Mucks hören. Und bevor wir reingehen, müssen wir die anderen, betrunkenen und nicht nüchternen Matrosen auch töten. Noch Fragen?“

„Wie werden wir Buffy befreien, Sir?“ Spike fand den Plan gut, aber er war immer noch besorgt. Was wäre, wenn seine Frau schon tot war, oder wenn Xander sie während der Rettungsaktion tötete?

„Ihre Gruppe wartet auf uns und wir gehen gemeinsam rein. Meine Gruppe greift die Matrosen im Vorraum an und sie laufen sofort nach oben und befreien die Prinzessin. Noch andere Fragen? Wenn nicht, dann los.“

Spike und seine Gruppe warteten eine paar Minuten, um dem Leutnant Zeit zu geben, das Haus umgehen zu können. Nach einigen weiteren Minuten schlichen sie zu dem Haus. Auf dem Weg fanden sie 8 Matrosen, die so besoffen waren, dass sie gar nicht bemerkten, als ihre Kehlen durchgeschnitten wurden. 10 Minuten später erreichten sie die Tür des Hauses.

„Alles ist in Ordnung“, hörte Spike eine Stimme hinter ihm. Er drehte sich blitzschnell um, hob seine Waffe unwillkürlich hoch. Zu seiner Erleichterung stand der Leutnant vor ihm.

„Können wir reingehen?“, fragte der Leutnant, als ob nichts geschehen hätte.

Spike ließ seine Pistole sinken, holte einmal tief Luft und fluchte leise. Er war in seinem Leben noch nie so nervös, wie jetzt. Beinahe hätte er den Leutnant erschossen. Beinahe misslang wegen ihm die ganze Rettungsaktion. Er holte atmete erneut mehrmals tief ein, um sich beruhigen zu können, dann trat er zu dem Soldaten und nickte, dass auch er bereit war.

Die Soldaten traten die Tür ein. „Hände hoch! Keine Bewegung! Auf den Boden legen!“

Spike hörte die Schreie, die Befehle, aber er beschäftigte sich nicht mit den Matrosen. Er rannte so schnell wie möglich nach oben und öffnete die erste Tür. Niemand war zu sehen. Nächste Tür. Ebenfalls niemand.

Er öffnete mit zitternden Händen die letzte Tür und fand seine Feinde. Jesse und Oz drehten Buffys Hände nach hinten und hielten sie fest. Der Kapitän stand hinter ihnen und hielt eine Pistole an Buffys Kopf.

„Lass sie los, Xander“, zischte Spike mit funkelnden Augen.

„Nein, Spikey. Sie ist meine Lebensversicherung, hier ist mein Vorschlag. Wir verlassen gemeinsam und langsam das Haus. Wenn wir in Sicherheit sind, dann lassen wir deine hübsche Frau frei.“

Spike blickte hinter sich und bemerkte, dass die Soldaten schon vor der Tür waren. Sie warteten auf ein Zeichen, ob sie reingehen durften, oder nicht. „In Ordnung, Xander. Nur nach dir“, er zeigte auf die Tür.

Jesse und Oz bewegten sich langsam in Richtung der Tür. Sie folgten mit ihren Augen nur Spikes Bewegungen, so bemerkten sie die Soldaten vor der Tür nicht, die die zwei Matrosen schnell und leicht erledigen und Buffy befreien konnten.

„Nein! Nein! Nein!“ Xander tobte vor Wut. Erst wollte er die Soldaten angreifen, aber sie waren in Überzahl. Er drehte sich schnell um, hob sein Schwert auf und stürmte auf seinen ehemaligen Ersten Offizier los. „Ich werde dich töten“, heulte er. Bevor er Spike erreichen konnte, stieß er das kleinen Tisch um, auf dem die Kerzen standen, die das Zimmer beleuchteten. Die Kerzen fielen auf den morschen Boden, der sofort Feuer fing.

Am liebsten wollte Spike das Zimmer sofort verlassen, aber Xander ließ das nicht zu. Wegen der heftigen Schläge des Kapitäns musste Spike zurückweichen. Er musste immer wieder einen Schritt nach hinten treten, bis er mit seinem Rücken die Wand erreichte. So konnte er nur erschrockenen ansehen, wie die Flammen auch die Tür erreichten.

„Wenn ich sterben muss, dann nehme ich dich mit mir in die Hölle. So oder so wirst du auch sterben, Spike“ brüllte Xander.

Der Kapitän benahm sich, wie ein Wahnsinniger. Es sah so aus, als ob er den Verstand vollständig verloren hätte. Er sah Spike blutrünstig mit seinem einen Auge an, brüllte unverständliche Worte und hieb mit seinem Schwert wild um sich.

Spike versuchte die gefährlichen Schläge des Kapitäns abzuwehren, zurückzuschlagen. Ohne Erfolg. Seine Kleidung war bereits zerfetzt und an seinem Körper gab es mehrere blutende Wunden. Zum Glück keine schweren Verletzungen, nur Kratzer. Während des Kampfes versuchte er sich vom Feuer fernzuhalten. Aber mit der Zeit fühlte er die Hitze schon auf seiner Haut, obwohl die Flammen noch fern waren.

„Stirb! Stirb! Stirb!“ Der Kapitän heulte nun vollständig außer sich. Aber diese Worte waren die ersten verständliche nach mehreren Minuten. Spike versuchte jeder Bewegung des Kapitäns folgen, um bereit zu sein, falls er etwas Unerwartetes vorhatte. Und er hatte Recht. Xander wollte wieder einen seiner hinterlistigen Tricks benutzen, als er nach hinten griff, um einen Dolch hervorzuziehen und mit ihm seinen ehemaligen Kamerad abzustechen. Aber der blonde Pirat war schneller. Er kannte diesen Trick, gab dem Kapitän für seinen Angriff keine Zeit und trieb ihm sein Schwert direkt ins Herz. Xander blickte verwundert erst auf das Schwert in seinem Herz, dann sah er Spike an. „Nein“, flüsterte er noch und im nächsten Moment fiel sein lebloser Körper auf den Boden.

„Endlich.“ Spike war erleichtert. Der Kapitän würde nie wieder zurückkommen. Er würde seine Familie nie wieder bedrohen. Dann sah sich Spike besorgt um. Die Flammen umkreisten ihn schon. Es gab keinen Fluchtweg. Er konnte nirgendwohin gehen. „Ich liebe dich, Buffy“, flüsterte Spike, dann schloss er seine Augen, tat einen Schritt nach vorm und wartete auf seinen Todesengel. Er konnte nur hoffen, dass sein Todeskampf nicht zu lange dauern würde. Er tat noch einen Schritt vor, aber bevor seine Stiefel die Flammen erreichen konnten, hörte Spike ein lautes Krachen und er fiel mit dem eingestürzten Boden in die Tiefe.



Epilog

Der Wind streichelte ihr Gesicht. Sie liebte es so sehr. Wenn sie allein bleiben wollte, dann suchte sie den geliebten Platz ihres Mannes auf. Manchmal stand sie stundenlang da und beobachtete das Meer, die chaotischen Wellen und hörte das Gemurmel des Meeres. Es war immer so beruhigend. Sie konnte sich hier vollständig entspannen und es tat so gut.

Auf ihrem Gesicht erschien ein breites Lächeln. Sie legte ihre Hand auf ihren Bauch. Ihr Baby veranstaltete wieder eine Boxübung. Sie war schon im achten Monat schwanger. Noch ein paar Wochen und sie wird erfahren, ob ihr Mann damals Recht hatte oder nicht. Würde sie wirklich ein Junge zur Welt bringen? Damals, als sie ihm erzählte, dass sie wieder schwanger sei, war er so sicher, dass sie einen Jungen bekommen würden. Er freute sich, dass er alle seine Erfahrungen doch noch jemandem übergeben konnte.

Ihre Augen wurden plötzlich tränenfeucht, als sie an ihn dachte. Er liebte seine Familie. Er hatte für seine Familie alles getan, was ein Mensch nur tun konnte. Er war immer da, wenn seine Familie ihn brauchte. Er beschütze seine Familie. Auch auf Kosten seines eigenen Lebens.

Tränen rollten ihre Wangen herunter. Sie würde den Tag nie vergessen. Den Tag, als sie ihren Mann in dem brennenden Haus lassen musste. Sie flehte die Soldaten an, ihren Mann da rauszuholen, ihn zu retten. Aber sie wollten es nicht tun. Sie wollten sich für einen ehemaligen Piraten nicht opfern. Aber damals war er kein Pirat mehr. Er war ihr Mann. Er war der Mann der Prinzessin.

„Buffy“, hörte sie die so vertraute Stimme. Obwohl ihr Gesicht immer noch tränenfeucht war, erschien ein schwaches Lächeln auf ihren Lippen.

„Ist alles ist in Ordnung, Buffy?“

Sie drehte sich um und sah die Person vor ihr an. Sie konnte nur nicken, weil sie ihre Tränen zurückdrängen musste.

„Warum weinst du dann?“

„Ich bin froh, weil ich die glücklichste Frau der Welt bin.“ Sie hob ihre Hand langsam und berührte das Gesicht des geliebten Mannes. Sie wird dem Leutnant immer dankbar dafür sein, dass er in jener Nacht ihren bewusstlosen Mann doch noch gerettet hatte.

Spike wischte mit seinem Finger die Tränen von Buffys Gesicht. „Dann möchte ich ab jetzt meine Frau immer nur lächeln sehen.“

Als Antwort gab sie ihrem Mann einen langen, leidenschaftlichen Kuss. „Ich liebe dich, William.“

„Ich liebe dich auch, Buffy.“

END





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