Author's Chapter Notes:
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. Vielen Dank an Haou_Airen fürs Betalesen. Bin gespannt, ob es euch gefällt...
Kapitel 5



„William!“, hörte er wieder die bekannte, weibliche Stimme. „William! Lassen Sie mich nicht allein. Bitte, bleiben Sie bei mir. Hören Sie mich? Sterben Sie nicht! Bitte …“



Buffy saß mit ausgeweinten Augen am Rand des Bettes. Besorgt beobachtete sie ihren netten, blonden Begleiter, der jetzt schon fast 4 Tage lang bewusstlos war. Seit dem Unfall kam er nicht zu sich. Er lag nur da, im Bett des Gasthofes, wohin sie gebracht worden waren.

Nach dem Unfall, als Buffy schon fast sicher war, dass sie auch William verloren hatte, kam eine Kutsche und sie wurden gerettet. Der Kutscher half Buffy Williams Verletzungen schnell zu versorgen und er nahm sie mit, um im Gasthof um Hilfe zu bitten. Zum Glück gab es dort ein Zimmer, wo sie übernachten konnten. Es war für Buffy kein Problem. Sie hatte schon einmal mit William eine Nacht im gleichen Zimmer verbracht. In der Nacht erlaubte sich ihr Begleiter keine Unbedachtsamkeit. Und jetzt war er bewusstlos und schwer verletzt. Sie hatte keine Angst vor ihm.

So blieb sie bei ihm, sorgte für ihn, verband seine Verletzungen, sprach zu ihm und versuchte ihn am Leben zu halten. Mit der Hilfe des Kutschers konnte sie den Arzt der königlichen Familie– Dr. Giles – benachrichtigen und er kam um William zu untersuchen, um ihn zu retten. Und ja, Dr. Giles war ein Retter.

Nach der ersten Untersuchung, nach den ersten Medikamenten ging es William besser, viel besser. Er schlief viel ruhiger, atmete viel leichter und er war nicht mehr so blass, wie vorher. Aber Dr. Giles mahnte Buffy Geduld zu haben. Er war nicht so optimistisch, wie sie. Er wollte nicht, dass Buffy die Hoffnung aufgeben würde. Aber er wollte auch nicht, dass sein Tod sie zu sehr berühren würde.

Aber Buffy war hartnäckig und beharrlich. Sie war immer da – Tag und Nacht. Sie hielt seine Hand, sie sprach ständig zu ihm. Und Buffys Beharrlichkeit war erfolgreich. Am fünften Tag öffnete William seine Augen und sah sich mit leerem Blick um.

„William“, flüsterte Buffy. „Hören Sie mich? Sehen Sie mich?“

„Wo bin ich?“, kam eine kaum hörbare Antwort.

„Wir sind in einem Gasthofzimmer, William“, erwiderte Buffy sanft. „Erinnern Sie sich daran, was mit uns passiert ist?“

Als Antwort schüttelte der blonde Pirat nur seinen Kopf.

„Wir waren mit der Kutsche auf dem Heimweg, als wir einen Unfall hatten. Sie flogen aus der Kutsche raus und schlugen sich Ihren Kopf sehr schlimm ein. Und jetzt? Erinnern Sie sich an etwas?“

„Nein. Seit wann …? Seit wann sind wir hier?“

„Sie waren vier Tage lang bewusstlos. Alle dachten deshalb, dass Sie nie wieder aufwachen werden.“

„Vier Tage?“, fragte Spike ungläubich und versuchte sofort sich hin zu setzen.

„Nein“, drückte Buffy ihn sanft zurück. „Sie müssen noch im Bett bleiben und erst zu Kräften kommen.“

„Mein Schiff, meine Kameraden …“

„Unwichtig, William“, sagte Buffy streng. „Ich hole sofort Dr. Giles. Ich muss ihm Bescheid sagen, dass Sie endlich zu sich gekommen sind. Er möchte Sie unbedingt untersuchen. Ich komme sofort zurück.“

Im nächsten Moment hörte Spike wie sich die Tür öffnete, dann wie sie sich schloss. Als er allein war, versuchte er sich hin zu setzen, aber er hatte keine Kraft. Er fühlte sich, als ob seine Augenlider bleischwer wären und wider seinem Willen schlossen sich seine Augen. Bevor er eingeschlafen war, hörte er noch eine unbekannte männliche Stimme.

„Buffy, mein Liebes. Bist du sicher? War er wirklich wach?“



*****



Während den nächsten zwei Tagen erwachte Spike mehrmals. Erst konnte er nur minutenlang wach bleiben. Er war zu schwach, zu müde. Er fühlte nur unendliche Schwäche und unerträglichen Schmerzen. Sein Kopf tat ihm höllisch weh. Immer wenn er wach war, bekam er sofort Medikamenten, um den Schmerz ertragen zu können.

Am Anfang nahm er gar nicht wahr, dass sie immer da war. Er hörte nur ihre beruhigende Stimme, er fühlte ihre Zartheit, ihre Fürsorge. Aber dann, als er schon stundenlang wach bleiben konnte, bemerkte er, dass sie ständig an seiner Seite war. Und Spike fühlte etwas, was er noch nie zuvor gefühlt hatte. Es gab plötzlich jemanden, der sich um ihn sorgte. Bislang war dieses Gefühl für ihn unbekannt. Als Pirat konnte er nur auf sich selbst zählen. Wenn ein Pirat zu schlimm verletzt war, wenn er sich nicht mehr bewegen konnte, dann war er verloren. Keiner half ihm, keiner versuchte ihn zu retten. Er war ein toter Mann und er konnte nur hoffen, dass er nicht zu viel leiden musste, bis der Todesengel ihn fand.

Am dritten Tag wachte Spike vor Buffy auf. Er hatte Möglichkeit und Zeit die Frau neben ihm im Bett genau zu betrachten. Ihre Haare waren verzottelt und unter ihren Augen gab es rote Ringe, die Müdigkeit andeuteten. Ihr Gesicht war nicht geschminkt und für Spike war sie jetzt noch schöner. Ihre rosa Lippen waren leicht geteilt und Spike konnte sich nicht mehr zurückhalten – er fühlte ein riesiges Verlangen, die Frau neben ihm zu küssen.

Er beugte sich zu den wunderschönen Lippen herunter und hauchte einen leichten Kuss auf sie. Keine Reaktion. Er beugte sich erneut zu ihr und diesmal gab er Buffy einen langen, sinnlichen Kuss. Als er sich von ihr zurückzog, sah er ein verdutztes Gesicht mit geweiteten Augen.

„Guten Morgen, Langschläfer“, sagte Spike mit einem spielerischen Lächeln auf seinem Gesicht.

„Guten Morgen, William“, kam eine unsichere Antwort. „Wie fühlen Sie sich heute?“

„Ich fühle mich großartig. Ich fühle mich so, als ob ich schon im Himmel wäre. Ich kann sehr selten erleben, neben einer so schönen Frau wie Euch zu erwachen.“

„Schön? Wie können Sie so etwas sagen?“ Buffy verließ mit krebsrotem Gesicht schnell das Bett. „Ich muss mich … erst in Ordnung bringen. Bislang …“, stammelte sie und versuchte schnell die Tür zu finden. „Ich muss jetzt … Ich werde …“, sagte sie und verließ das Zimmer.

Als sich die Tür hinter Buffy schloss, konnte Spike sein Lachen nicht mehr zurückhalten und brach in ein lautes Gelächter aus.

„Wie geht es Ihrem Kopf?“, fragte Buffy, als sie fünf Minuten später ins Zimmer trat.

„Danke“, wandte sich Spike zu ihr. „Der Kopf tut mir gar nicht mehr weh. Ich fühle mich gut, sehr gut. Und Sie?“

„Danke, es geht mir auch gut.“

„Sind Sie sicher? Wann haben Sie letztmals in den Spiegel gesehen? Sie sind blass und sie sehen unendlich müde aus. Warum haben Sie das alles für mich getan, Buffy? Sie sind eine Prinzessin und ich bin nur ein Matrose. Ein Nichts. Ein Niemand.“

„Nein, sagen Sie so etwas nicht. Sie sind ein sehr netter, hilfsbereiter, ehrbahrer Mann. Sie haben Humor. Sie haben Ausdauer. Sie sind immer da, wenn jemand Hilfe braucht. Eine Frau fühlt sich neben Ihnen immer in Sicherheit. Es ist egal, ob Sie ein Matrose, oder ein Prinz sind. Ich bin sicher, dass jede Frau von so einen Mann träumt.“

Spike starrte Buffy mit betretenem Gesicht an. Er wollte nicht glauben, was er eben gehört hatte. Gab es wirklich eine Frau, die den Mann und nicht den Pirat sehen könnte, die ihn lieben könnte? War es nur ein Traum? War er schon wach, oder war er immer noch bewusstlos? Nein. Es war kein Traum!

„Buffy. Ich … Sie …“ Spike versuchte verzweifelt die richtigen Worte zu finden aber es gelang ihm nicht. Er saß nur da, öffnete und schloss sein Mund mehrmals, ohne etwas zu sagen.

„Nein. Sagen Sie bitte nichts! Jeder sagt mir, dass die Männer mich nur wegen meines Geldes heiraten wollen. Aber ich will nicht einen Prinz heiraten, wenn ich ihn nicht lieben kann. Ich will einen Mann, der mich liebt, den ich lieben kann. Titel, Geld, Luxus sind für mich gar nicht von Bedeutung. Ein normales Leben, Kinder, Familie sind für mich wichtig. Ich möchte diese Dinge erreichen. Ich möchte endlich eine ganz normale Frau sein“ erzählte Buffy mit großem Schwung.

„Hey, hey!“ Spike fiel ihr in die Rede. „Sie müssen davon nicht mich überzeugen. Aber für eine Übung war es gar nicht schlecht. Wenn Sie diesem Angel das Gleiche vorbringen könnten, dann haben Sie vielleicht Chance, den königlichen Palast zu verlassen.“

„Was!“, schrie Buffy auf. „Ich dachte, Sie sind anders. Aber Sie sind auch nur ein Arschloch. Warum habe ich gedacht, dass Sie mich verstehen werden, dass ich Ihnen vertrauen kann. Ich … Ich …“ Buffy konnte ihren Satz nicht beenden, da sie anfing zu weinen. Sie stand zerknittert in der Mitte des Zimmers und große Tränen rollten über ihre Wangen.

„Oh, mein Gott, Buffy. Bitte, hören Sie mit dem Weinen auf. Ich wollte Sie nicht beleidigen. Ich habe nur die Wahrheit gesagt. Sie müssen Ihre Rede vor Angel oder Ihrer Schwester halten. Sie müssen sie überzeugen, nicht mich. Hören Sie mich?“

„Ja, aber es war beleidigend, was Sie mir gesagt haben.“

„Ich bitte um Entschuldigung, Buffy. Bitte, ziehen Sie in Betracht, dass ich tagelang bewusstlos war. Ich weiß jetzt noch nicht, was ich sage. Können Sie mir vergeben?“, flüsterte Spike und zog seine Braune fragend in die Höhe.

„Es könnte sein. Wir werden es sehen.“ Ein spielerisches Lächeln erschien auf Buffys Gesicht, als sie Spikes Bewegungen bemerkte. „Wohin gehen Sie?“

„Ich?“, blickte Spike Buffy fragend an. „Ööö … ich muss … ich möchte …“

„Ja, was möchten Sie?“, fragte Buffy und ihr Lächeln wurde immer breiter.

„Ich habe menschliche Bedürfnisse und ich muss eines davon erledigen.“

„Wie bitte? Ich verstehe kein Wort“, meinte die blonde Prinzessin mit vorgespielter Verständnislosigkeit.

„Ich muss pinkeln gehen“, schrie Spike Buffy ins Gesicht.

„Oh! Warum konnten Sie das nicht sofort sagen? Ich gebe Ihnen den Urintopf.“ Im nächsten Moment zog Buffy unter dem Bett einen Topf hervor und wollte gerade die Decke über Spike zurückschlagen.

„Was machen Sie?“, schrie Spike erschrocken auf. „Ich bin ein großer Junge. Ich kann meine Sachen allein erledigen und ich brauche dazu keinen Topf.“

„Bis Dr. Giles Sie nicht untersuchen kann, bleiben Sie im Bett. Aber seien Sie ganz ruhig, ich werde Ihnen helfen.“

„Nein“, protestierte Spike und griff mit beiden Händen nach der Decke. „Ich werde es allein machen. Würden Sie mich bitte allein lassen?“, fragte Spike mit krebsroten Gesicht.

„Sie sollten sich nicht so schämen. Ich habe Sie fast eine Woche lang gepflegt. Ich habe schon alles gesehen.“

„Oh, mein Gott“, flüsterte Spike und obwohl er vor einer Minute noch ein krebsroten Gesicht hatte, war er jetzt total blass. Er hob die Decke vorsichtig an und schaute unter sie. „Oh, mein Gott“, flüsterte er wieder, als er bemerkte, dass er vollständig nackt war.

„Also, was möchten Sie tun? Soll ich lieber hier bleiben, oder ….“

„Lieber allein“, kam die kaum hörbare Antwort und mit zitternden Händen nahm er Buffy den Topf weg.

„Dann gehe ich. Wenn Sie Hilfe brauchen, rufen Sie mich. Ich werde vor der Tür stehen.“

„Ich werde es dir noch heimzahlen“, flüsterte Spike, als er den Topf in die richtige Position stellte.

„Wie lang muss ich noch in diesem Bett bleiben“, fragte Spike, als Buffy wieder ins Zimmer trat, um den vollen Topf vor die Tür zu stellen.

„Fast einen Tag lang.“

„Was? Warum?“

„Dr. Giles hilft einer Familie bei der Entbindung und soviel ich weiß, warten sie auf Zwillinge. Die Entbindung wird bestimmt lang dauern.“

„Das kann nicht wahr sein. Ich werde keinen Tag mehr in diesem Bett verbringen. Ich muss aufstehen. Ich muss meine Beine, meine Glieder bewegen. Ich kann nicht einen ganzen Tag lang in diesen dämlichen Topf pinkeln.“

„Oh, doch. Dr. Giles hat mir streng angeordnet, dass Sie das Bett nicht verlassen dürfen. Und ich werde alles tun, um das zu erreichen.“

„Wirklich? Alles?“ In Spikes Augen erschienen ein ahnungsvoller Schimmer und ein scheeles Lächeln auf seinen Lippen.

„Ja, alles“, antwortete Buffy vorsichtig, als sie Spikes Gesichtausdruck bemerkte.

„Dann würden Sie ein bisschen näher kommen, Miss Buffy?“ Spikes Ton war plötzlich zu höflich und zu sanft.

„Was haben Sie vor?“, näherte sich Buffy dem Bett und dem blonden Pirat vorsichtig. Als sie schon genug nahe war, griff Spike nach ihrer Hand und zog sie plötzlich ins Bett. „Aber was …“ Sie konnte ihren Satz nicht beenden, denn im nächsten Moment wurde ihr Mund vollständig bedeckt. Sie fühlte, dass Spikes Zunge zwischen ihren Lippen sanft den Eingang suchte. Und sie öffnete sich ihm, um ihren ersten richtigen Kuss genießen zu können. Sie schloss ihre Augen fest, hob langsam ihre zitternde Hand, um sie auf Spikes Kopf zu legen. Ihr Herz hämmerte und in ihrem Brustkorb fühlte sie ein seltsames Beben, das sie noch nie vorher gefühlt hatte. Sie wollte, das dieser Augenblick nie verging, aber im nächsten Moment bekam sie keine Luft mehr und erschrocken öffnete sie ihre Augen. Sie sah zwei wunderschöne wasserblauen Augen und ein frohes Gesicht vor sich.

„Nächstes Mal sollten Sie auch auf das Atmen achten, sonst werden Sie schnell ersticken“, flüsterte Spike.

„Was?“, fragte die junge Prinzessin, die verzweifelt nach Luft schnappte.

„Ich habe nur gesagt, dass Sie öfters ein und ausatmen müssen, sonst werden Sie schnell ersticken.“

„Aber das ist unmöglich“, hauchte sie.

„Ein anderer Versuch?“, wollte Spike fragen, aber die junge Dame in seinen Armen war schneller und jetzt gab sie ihm den nächsten Kuss. „Möchten Sie mehr?“, fragte Spike, als sein Mund wieder frei wurde.

„Ja“, kam die kaum hörbare Antwort von der fast dunkelroten, unerfahrenen Prinzessin. „Aber ich … ich war … noch nie … nie mit einem Mann.“

„Sssh“, legte Spike seinen Finger auf Buffys Lippen. „Ich werde Ihnen den Himmel zeigen.“



*****



„Oh, mein Gott!“

„Oh, mein Gott!“, sagte auch Buffy, als sie und Spike den erschrockenen Schrei von Giles hörten.

Sie wachten erst dann auf, als Giles schon in dem Zimmer war. Der Arzt stand mit blassen Gesicht in der Tür und kämpfte mit seinen ersten Satz.

„Bloody Hell“, schreckte Spike auch auf. „Können Sie nicht klopfen?“

„Was?“ Das blasse Gesicht von Giles verschwand sofort und er wurde vor Ärger hellrot. „Ich stand schon minutenlang vor der Tür. Ich klopfte mehrmals an die Tür. Aber keiner antwortete mir, keiner öffnete die Tür, also kam ich rein. Und ich finde das...“

„Giles“, stammelte Buffy, „es ist nicht das, woran Sie denken.“

„Buffy“, schrie Giles erschrocken auf. „Dann bitte erklär mir, woran ich denken sollte.“

„Ich … ich habe nur Ihre Instruktionen befolgt.“

„Instruktionen? Welche Instruktionen?“

„Das er das Bett nicht verlassen darf.“ Buffys Rede war kaum hörbar, als sie Giles mit zitternder Stimme antwortete.

„Waaaas?“ Giles war außer sich.

„Ich werde jetzt gehen.“ Buffy wickelte ihre Decke um sich selbst, stand langsam auf und ließ die zwei Männer allein.

„Wie ich sehe, fühlen Sie sich besser“, sagte Giles in einem ruhigeren Ton.

„Ja, viel besser.“

„Und Sie mussten sofort dieses sündlose Mädchen missbrauchen?“

„Was? Nein“, protestierte Spike. „Es geschah anders. Sie wollte es auch.“

„Ich kann es mir sehr gut vorstellen“, antwortete Giles in einem ärgerlichen und verächtlichen Ton.

„Hey, alter Mann! Ich sage die Wahrheit.“

„Ja, wie über Ihrer Job.“

„Was ist mit meiner Job?“ Spikes Gesichtsaudruck, als auch sein Ton waren sofort misstrauisch.

„Als Sie bewusstlos waren, habe ich, besser gesagt, musste ich Sie untersuchen. An Ihrem Körper fand ich mehrere Verletzungen, Kampfverletzungen. Ein alltäglicher Matrose hat keinen solchen Narben, solche Wundmale. Und noch etwas. In der Tasche Ihrer Hose fand ich einen Ring, einen Goldring, aber zufälligerweise war nicht Ihr Namen in den Ring eingraviert.“ Giles nahm den Ring hervor und zeigte ihn Spike. „Soll ich Ihnen die Namen vorlesen, oder kennen Sie sie?“

„Was wollen Sie jetzt machen?“ Mit seinen Augen suchte Spike wild einen Fluchtweg und versuchte eine Körperhaltung einzunehmen, in der er sich selbst verteidigen konnte, falls Giles ihn angreifen wollte.

„Ich? Nichts. Wenn ich Buffy in den nächsten zwei Tagen verbieten werde, Sie zu sehen, mit Ihnen zu sprechen, wird sie mich nur hassen und Sie vielmehr lieben. Also sage ich Buffy nichts, aber wenn wir wieder zu Hause sind, dann verabschieden Sie sich von ihr und Sie kommen nie wieder zurück. Angel vermutete schon, dass etwas mit Ihnen nicht stimmt. Er wird Sie mit Freude aufhängen, wenn er erfährt, dass Sie ein Pirat sind. Und wenn er erfährt, was Sie mit Buffy gemacht haben, dann … Ich würde nicht an Ihrer Stelle sein.“

„Warten Sie doch“, schrie Spike Giles nach, als er das Zimmer verlassen wollte. „Sie verstehen nichts, gar nichts. Ich liebe Buffy. Ich liebe dieses quirlige, junge Mädchen. Sie ist lieb, sie ist nett. Sie behandelt mich so, wie ein Mann. Und nicht wie ein Verbrecher.“

„Weil sie gar nicht weiß, dass Sie ein Verbrecher sind“, schrie Giles Spike ins Gesicht. „Sie hat keine Ahnung darüber, dass Sie ein Pirat sind, dass Sie ihren Liebhaber, Riley, getötet haben. Soll sie es erfahren? Was denken Sie, was wird sie über Sie sagen?“

„Bitte, erzählen sie es ihr nicht. Aber bitte, glauben Sie mir, ich liebe sie.“

„Wenn Sie Buffy wirklich lieben, dann lassen Sie sie in Ruhe. Verschwinden Sie aus ihrem Leben. Kommen Sie nie wieder zurück. Übermorgen fahren wir nach Hause, so haben Sie zwei Tage, um von Buffy Abschied nehmen zu können. Mehr, als Riley von Ihnen bekommen hat.“

„Ich liebe sie“, flüsterte Spike mehr zu sich selbst, als Giles ihn allein ließ.



TBC???





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