Author's Chapter Notes:
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. Vielen Dank an Haou_Airen fürs Betalesen. Bin gespannt, ob es euch gefällt...
Auf den Wellen der Karibik


Kapitel 2



„Oh man“, lachte Spike boshaft auf. „Ich werde dir alles wegnehmen, Kumpel. Alles, was du noch hast…“, dabei schaute Spike mit lustvollen Augen Buffy nach.



„Miss…, Miss“, hörte Buffy eine männliche Stimme hinter ihr. Im nächsten Moment berührte eine große, männliche Hand ihre Schulter. Buffy drehte sich blitzschnell um und sah vor ihr einen Matrosen, einen ziemlich gut aussehenden Matrosen. Aber sie kannte den Mann nicht, also trat sie lieber nach hinten.

Sie bedauerte es schon, dass sie den Palast im Verbogenen verlassen hatte. Doch sie wollte mehr über Riley erfahren. Sie wollte über den geliebten Mann Anekdoten, Geschichten hören, um ihn besser kennen lernen zu können. Erst jetzt, nach seinem Tod, erkannte Buffy, dass sie über Riley fast gar nichts wusste. Sie kannte ihn nicht. Sie wusste über ihn und über seine Vergangenheit fast nichts. Deshalb wollte sie jetzt Männer, Matrosen finden, die ihr über ihn etwas erzählen konnten.

Um das erreichen zu können, verließ sie den Palast. Allein. Sie wusste, dass sie – eine Frau – sich allein, ohne einen Begleiter, zwischen diesen Leuten ziemlich schnell in Not befinden könnte. Aber sie wollte keinen Begleiter. Sie wusste, wenn sie ihrer Schwester oder Angel von ihren Pläne erzählt hätte, dann hätten sie nicht zugelassen, dass sie in die Stadt geht, um mehr über Riley zu erfahren. So erzählte sie keinem, wohin sie gehen wollte. Es wusste also auch niemand, dass sie hier war.

Mittlerweile bedauerte sie es sehr. Sie war allein und es gab viele stinkige, dreckige und besoffene Matrosen um sie herum. Sie fassten ihre Kleidung, ihren Köper an, lachten ihr mit stinkenden Mündern ins Gesicht und sagten ihr Wörter, die sie noch nie gehört hatte, aber sie hatte eine Ahnung darüber, was sie bedeuten können. Am liebsten wollte sie nach Hause gehen, von diesem abscheulichen Ort verschwinden. Aber sie wusste nicht wie. Sie wusste nicht mehr, in welche Richtung sie gehen sollte. Sie kannte den Heimweg nicht, denn sie war noch nie allein in der Stadt gewesen.

In diesem Moment berührte sie wieder eine männliche Hand. Als sie sich umgedreht hatte, erblickte sie einen netten, platinblonden Mann. Er sah ganz anders aus, als die andere Matrosen, die sie bisher gesehen hatte. Er hatte saubere Kleidungen, er stank nicht, seine Zähne waren weiß und gepflegt. Sein Gesicht war rasiert und er stank auch nicht aus dem Mund. Aber trotzdem, rückte Buffy unwillkürlich sofort ein Stück von ihm ab. Sie hatte mittlerweile vor jedem Menschen hier Angst.

„Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir?“, fragte Buffy mit zitternder Stimme.

„Oh, ich bitte Sie um Entschuldigung, Miss“, antwortete der Unbekannte höflich. „Ich hatte nicht die Absicht, Sie zu erschrecken.“

„Sie haben mich nicht erschreckt“, log Buffy. „Ich habe mich nur …“

„Sie haben sich nur verlaufen“, lachte der Unbekannte amüsiert auf. „Ich zeige Ihnen den Weg zum Palast. Natürlich nur dann, wenn Sie es wollen, Miss.“

„Kennen Sie mich?“

„Ja, Miss Buffy. Sie sind die Schwester der Königin. Ich glaube, die anderen hätten Sie auch erkannt, wenn sie nicht so betrunken wären. Darf ich Sie begleiten?“

„Ja, danke … Mr … hmmm ... Ich kenne Sie nicht.“

„Oh, Entschuldigung. Es war sehr unhöflich von mir, Miss Buffy. Mein Name ist William Blank. Ich habe gehört, dass Sie Matrosen suchen, die Ihren Geliebten, Riley, gekannt haben.“

„Haben Sie Riley gekannt? Wirklich? Haben Sie mit ihm oft gesprochen? Könnten Sie mir über ihn einige Sachen erzählen? Ich wäre sehr dankbar, Mr. Blank. Bitte“, sprudelte Buffy hastig hervor.

„Oh, oh, Miss Buffy!“, lachte er auf. „So viele Fragen kann ich nicht auf einmal beantworten. Bitte geben Sie mir Zeit und ich verspreche Ihnen, dass ich Ihnen alles erzähle, was ich über Riley weiß. Aber bitte, nennen Sie mich einfach William.“

„Gut, dann William. Wann haben Sie Riley letztmals getroffen? Waren Sie und Riley gute Freunde? Woher kannten Sie Riley? Haben Sie mit ihm gearbeitet? Seit wann kannten Sie Riley?“

„Miss Buffy“, lachte William wieder auf. „Meiner Meinung nach sollten wir diese Sache nicht hier, auf der Straße besprechen. Es gibt ein nettes, kleines Restaurant hier in der Nähe. Darf ich Sie einladen? Dort könnten wir über diese Sachen in Ruhe sprechen.“

„Gut, danke.“

„Dann gehen wir“. William hielt seine Hand ausgestreckt und wartete geduldig, bis Buffy mit leicht zitternder Hand die angebotene Hilfe annahm.

*****

„Sie waren sein Freund“, sagte Buffy mit einem schwachen Lächeln auf ihren Lippen, als sie im Restaurant gegenüber ihren Begleiter Platz nahm. „Ich kann es kaum glauben, dass ich endlich jemanden gefunden habe, der ihn gut gekannt hatte. Ich hatte schon das Gefühl, dass alles, was ich für die Informationen über Riley riskiert hatte, vollkommen umsonst war.“

„Ja, ich kannte ihn“ erwiderte William und versuchte ruhig auszusehen, während er Buffy ins Gesicht log. „Er war ein sehr netter, hilfreicher Mann. Er war immer da, wenn jemand Hilfe brauchte. Die Matrosen auf dem Schiff arbeiteten immer gern mit ihm.“

„Waren Sie mit ihm auf dem gleichen Schiff im Dienst? Oder woher kannten Sie Riley?“

„Ja, wir haben einander auf dem gleichen Schiff kennen gelernt. Er war ein guter Mensch, ein guter Matrose und ein sehr guter Kämpfer. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass seine Gegner, die Piraten, den Kampf gegen ihn nur mit sehr schlimmen Verletzungen überstehen konnten... Oh, ich bitte Sie um Entschuldigung“, sagte Spike bußfertig, als er Buffys erschrockenes Gesicht bemerkt hatte. „Ich dürfte nicht von diesen Dingen sprechen. Es tut mir Leid.“

„Nein“, erwiderte Buffy mit zittriger Stimme und leicht zitternden Händen. „Ich habe seine Leiche gesehen. Ich kann mir gut vorstellen, was da, auf dem Schiff, passiert ist. Aber es ist gut zu wissen, dass er wirklich ein guter Kämpfer war, dass er versuchte das Leben seiner Kameraden zu schützen und er kein Feigling war.“

„Das kann ich Ihnen versichern“, nickte Spike mit einen kaum bemerkbaren Grinsen auf seinem Gesicht, als er an den Kampf mit Riley dachte.

„Könnten Sie mir über ihn noch etwas erzählen?“

„Ich weiß, dass er Sie sehr geliebt hat, Miss Buffy. Er sprach sehr oft über Sie. Jeder Mensch, der ihn gekannt hatte, wusste, dass er in Sie verliebt war, Miss Buffy. Er wollte um Ihre Hand anhalten. Wenn er immer noch leben würde, dann …“, flüsterte Spike mit vorgespieltem Mitleid.

„Sind Sie sicher, William?“, - fragte Buffy mit Tränen in den Augen.

„Ja, ich bin absolut sicher.“

„Oh, mein Gott“, flüsterte Buffy und Tränen rollten auf ihrer Wange hinunter. „Ich wusste es, aber irgendwie wollte ich es nicht wahr haben. Meine Familie war immer an der Meinung, dass er nur mein Geld bekommen wollte, dass er nicht mich, sondern nur mein Gold geliebt hat. Aber ich hatte Recht. Ich danke Ihnen für diese Information, William.“

„Oh, ich bin froh, dass ich Ihnen helfen konnte“. Spike fasste Buffys Hand mit einem ermutigenden Lächeln.

„Sie haben mir sehr geholfen, William. Jetzt kann ich endlich ruhig schlafen, weil ich die Wahrheit erfahren habe. Ich bin Ihnen sehr dankbar. Wie kann ich Ihnen nur für Ihre Hilfe danken?“

„Sie brauchen mir nicht zu danken. Es war mir die Ehre, Ihnen helfen zu können, mit Ihnen über Riley sprechen zu können.“

„Wenn jeder Mensch so nett und hilfreich wäre, wie Sie, William, dann würde es auf der Welt keinen Mord, kein Verbrechen geben. Dann würde Riley auch noch leben. Dann könnten wir jetzt …“, schluchzte Buffy.

„Bitte, beruhigen Sie sich, Miss Buffy.“ Spike stand auf, ging hinter sie und berührte ihre Schulter. „Sie sollten froh sein, dass Riley genau Sie geliebt hat, dass Sie an seinem Leben teilhaben konnten“, beugte sich Spike zu Buffy und flüsterte ihr die letzten Wörter ins Ohr. „Versuchen Sie sich nur an die guten Sachen, an die schönsten Erlebnisse zu erinnern und Sie werden sehen …“

Spike konnte seinen Satz nicht beenden, weil er plötzlich von hinten grob ergriffen und mit Gesicht an der Wand genagelt wurde.

„Du wagst es, sie anzufassen“, hörte Spike eine zornige männliche Stimme direkt am seinen rechten Ort. „Was hast du mit ihr gemacht, du Nichtsnutz? Warum weint sie?“ Die männliche Stimme brüllte geradezu hinter Spike.

„Ich habe nichts …“, versuchte sich Spike zu wehren. „Wir haben nur geredet.“

„Warum hat sie sich dann die Augen ausgeweint, du Lügner! Du wirst hängen. Sehr, sehr bald!“ Die starke Hand griff Spikes Arm hart und der Pirat wurde in die Hände der Wächter geschleudert, die in der Nähe standen. „Bringt ihn weg und zeigt ihm eine von unseren sehr gemütlichen Zellen!“

„Nein …“, wollte Spike sofort protestieren, aber als er seinen Mund geöffnet hatte, wurde ein Lumpen in seinen Mund geschoben, seine Hände wurden nach hinten gezogen und zusammengebunden. Einen Moment lang fand er seine Idee – Buffy zu bekommen – nicht mehr so erstklassig. Seinen Plänen nach wollte er jetzt noch nicht sterben. Er wollte noch lang, sehr lang leben. Die Tür vor ihm wurde geöffnet und er erblickte die Kutsche, die nur auf ihn gewartet hatte, um ihn ins Gefängnis zu bringen. Er versuchte sich mit aller Kraft zu widersetzen, die Wächter daran zu hindern, ihn zu der Kutsche zu führen, aber alles war nutzlos.

„Angel, nein!“, schrie Buffy auf. „Wenn du ihn jetzt wegführen und aufhängen lässt, dann wirst du mich nie wieder sehen. Lass ihn frei! Sofort!“

„Oh, Buffy, mein Liebes!“, hörte Spike die männliche Stimme hinter ihm wieder. „Du solltest jetzt lieber still sein. Denkst du nicht? An deiner Stelle würde ich, nachdem was du heute getan hast, kein Wort mehr sagen.“

„Oh, Angel“, lachte Buffy spöttisch auf. „In deiner Stelle würde ich diesen netten Mann sehr schnell freilassen, sonst …“

„Sonst was?“, hörte Spike die bedrohliche Stimme hinter ihm.

„Sonst werde ich wirklich weggehen und du kannst dir eine gute Geschichte ausdenken, um meiner Schwester, der Königin, zu erklären, was heute hier passiert ist.“

„Das würdest du nie machen, mein Liebes“, hörte Spike die männliche Stimme wieder, die jetzt nicht mehr so selbstsicher war.

„Bist du sicher?“, flüsterte Buffy kaum hörbar.

„Halt! Ich will mit ihm sprechen!“

Im nächsten Moment wurde Spike grob umgedreht und er konnte dem Mann endlich in die Augen sehen, der ihn umbringen lassen wollte.

„Wie heißt du, Little One?“

Nach der Frage war Spike erst verblüfft, dann zornig. Als sein Knebel endlich ausgenommen wurde, spuckte er seine Antwort dem Unbekannten regelrecht ins Gesicht. „Ich heiße Blank, William Blank und nicht Little One, Engelchen!“

Spike konnte seinen Satz kaum beenden, als er schon eine große Ohrfeige bekommen hatte.

„Angel!“, schrie Buffy und fast sofort erblickte sie die ersten Blutstropfen unter Spikes Nase. „Das war nicht nötig, er hat gar nichts getan. Warum musstest du ihn …“

„Buffy“, zischte Angel, während er weiterhin Spike musterte. „Willst du ihn frei sehen oder nicht? Wenn ja, dann bitte, bleib jetzt still. Absolut still!“. Während er sprach wandte sich Angel erst langsam Buffy zu.

Vor Überraschung wich Buffy einen Schritt nach hinten. In Angels Augen entdeckte sie etwas. Etwas Unerwartetes. Etwas, was sie da noch nie gesehen hatte. Fast unkontrollierbare Wut, maßlosen Zorn und einen Moment lang hatte Buffy das Gefühl, als ob seine Augen sich verfärbt hätten. Einen Moment lang schienen sie gelb. Jetzt hatte sie Angst. Große Angst vor Angel. Und große Sorge um William.

„Angel?“, fragte sie mit zitternder Stimme. „Was ist mit dir?“

„Nichts, Buffy. Irgendwoher kenne ich ihn, aber leider kann ich mich daran nicht mehr erinnern, woher. Aber ich weiß, dass er ein Verbrecher ist und kein Gentleman. Bitte, Buffy, glaub mir! Etwas stimmt nicht mit ihm.“

„Angel, es ist doch lächerlich. Ich habe mit ihm fast eine Stunde lang gesprochen und er benahm sich immer so, wie ein richtiger Gentleman. Das war kein Spiel. So etwas kann man nicht vorspielen.“

„Nein“, wandte sich Angel wieder zu Spike. „Ich bin sicher, dass du nur ein Verbrecher bist und ich werde es Buffy beweisen. Darauf kannst du Gift nehmen.“ Angels Stimme wurde immer leiser und immer gefährlicher, als er die letzten Worte in Spike´s Gesicht zischte. „Lasst ihn frei“, wies Angel die Wächter an. „Du kannst jetzt als freier Mann weggehen. Aber, wenn ich dich wieder erwische, wenn ich dich wieder an Buffys Seite sehe, dann bist du ein toter Mann. Los, verschwinde von hier! Sofort!“

*****

„Hast du unsere neue Beute gesehen. Konntest du mit ihr sprechen?“, fragte der ziemlich gut gekleidete Mann am Schiff, als er Spike in der Nähe des Schiffes erblickte.

„Ja, Kapitän. Ich konnte mit ihr sprechen. Aber ich hatte auch die Möglichkeit mit ihrem Beschützer sprechen. Er heißt Angel, aber meiner Meinung nach, er ist kein Angel, er ist selbst der Teufel.“

TBC??





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