Author's Chapter Notes:
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. Vielen Dank an Haou_Airen fürs Betalesen. Bin gespannt, ob es euch gefällt...
Auf den Wellen der Karibik

Kapitel 3



„Hast du unsere neue Beute gesehen. Konntest du mit ihr sprechen?“, fragte der ziemlich gut gekleideter Mann am Schiff, als er Spike in der Nähe des Schiffes erblickte.

„Ja, Kapitän. Ich konnte mit ihr sprechen. Aber ich hatte auch die Möglichkeit mit ihrem Beschützer sprechen. Er heißt Angel, aber meiner Meinung nach, er ist kein Angel, er ist selbst der Teufel.“



„Und was denkst du?“, fragte der Kapitän des Piratenschiffes, als er und Spike allein waren. „Können wir unseren Plan zu Ende führen? Ist es die Mühe und die Zeit wert?“

„Ich weiß es noch nicht“, blickte der blonde Pirat seinen Kapitän an, der wie immer sein Pokerface trug. Aus seinem Gesichtsausdruck konnte Spike nicht entscheiden, woran er im Moment dachte. Man konnte nur sehr selten in seinem Gesicht Gefühle sehen. Obwohl der braunhaarige Kapitän noch ziemlich jung war, nach den vielen Jahren, die er auf dem Meer als Pirat verbracht hatte, war sein Herz steinhart. Er fühlte kein Mitleid, kein Erbarmen. Wenn er etwas vorhatte, dann brachte er das zu Ende. Auch dann, wenn er dazu Unschuldige töten musste. Es war für ihn egal. Manchmal hatte auch Spike vor ihm Angst. Keiner war auf dem Piratenschiff in Sicherheit. Wenn jemand ihm im Weg war, dann war er ein toter Mann.

„Mit deinem Charme kannst du jede Frau kriegen. Du solltest nur flirten, Komplimente machen, schön lächeln. Wenn du deine Aufgabe heute gut vorbereitet und ausgeführt hättest, dann könnte diese Miss Buffy schon unsere Geisel sein. Denkst du nicht, Spike?“

„Sie war schon in meiner Hand“, sagte Spike defensiv. „Sie glaubte mir, es war schon egal, was ich ihr gesagt habe. Sie war so leicht beeinflussbar. Aber dieser Angel. Wenn er nicht da gewesen wäre. Er wusste etwas. Vielleicht hat er mich irgendwo schon gesehen. Allerdings weiß ich nicht wo.“

„Diese ganze Sache mit der Prinzessin war deine Idee. Nach deiner Bitte habe ich dir dieses Geisel-Drama zugelassen.“

„Ja, ich weiß es und bald wird sie unsere Geisel sein. Ich brauche nur mehrere Tage, um einen erneuten Versuch zu machen“, blickte Spike den Kapitän vorsichtig an.

„Wir werden hier etwa zwei Wochen verbringen. Also hast du noch ein paar Tage für weitere Versuche. Aber sei vorsichtig! Ich mag keine Misserfolge. Hoffentlich verstehst du, was ich meine?“, sagte der Kapitän in einem gefährlichen Ton.

„Ja, ich habe es verstanden. Sie wird hier sein. Nach dieser Aktion werden wir sehr reiche Männer werden, Kapitän.“

„Aber wenn doch nicht“, kam die bedrohliche Erwiderung des Kapitäns. „Dann wirst du meine andere Seite auch kennenlernen, Spike. Den blutigen Kapitän vom „Geist der Meere“, den echten Alexander La Velle Harris.“

„Xander, du kennst mich doch. Ich bin der Big Bad. Die Lady wird …“

„Spike!“, rannte ein Matrose in die Kabine rein. „Komm! Eine Lady wartet auf dich.“

„Ein Lady? Wer? Wo?“, blickte Spike mit verdutzter Miene den atemlosen Matrose an.

„Im Motelzimmer, wo du während der nächsten zwei Wochen wohnen willst. Wir packten deine Sachen gerade aus, als die Lady rein kam. Sie wollte mit dir sprechen. Unbedingt. Sie gab mir sogar zwei Goldmünzen. Siehst du“, er zog die Münzen hervor. „Und ich werde noch zwei Münzen mehr bekommen, wenn sie mit dir sprechen kann.“

„Wie sieht diese Lady aus?“, erkundigte sich Spike.

„Sie hat lange, blonde Haare. Sie trägt wunderschöne, feine Kleidung. Wenn sie dich nicht gesucht hätte, dann hätte ich sie am liebsten gekostet. Ich war noch nie mit so einer feinen Lady zusammen“, lachte der Matrose schnöde auf.

„Hat die Lady auch einen Namen?“, sah der Kapitän den Matrosen fragend an.

„Ja, sie verriet uns ihren Namen. Aber er klang so merkwürdig. Vielleicht … Wendy … oder … Jenny. Nein. Ich erinnere mich nicht mehr an ihn. Oh, Mann!“, fluchte der Matrose leise.

„Buffy?“, fragten Spike und Xander gemeinsam.

„Ja, genau! Buffy.“

„Wo ist sie jetzt?“, drängte Spike den Matrosen.

„In deinem Motelzimmer. Sie wartet da auf dich.“

„Ich gehe“, Spike zog seine Jacke an, „und du“, zeigte er auf den Matrosen, „kommst mit mir. Xander, wir werden sehr – sehr reiche Männer sein“, lachte Spike boshaft auf.

*****

„Miss Buffy“, trat Spike ins Motelzimmer. „Was kann ich für Sie tun?“

„William!“ Auf Buffys Gesicht erschien ein erleichtertes Lächeln, als sie den Pirat erblickte. „Ich bin sehr froh, dass ich Sie endlich finden konnte.“

„William?“, fragte der Matrose tonlos, als er Spike fragend anblickte, welcher ihn mit steckendem Blick zur Ruhe ermahnte.

„Wie konnten Sie mich finden, Miss Buffy?“

„Am Hafen habe ich diese Adresse bekommen.“

„Am Hafen?“, fragte Spike ungläubich. „Waren Sie wieder allein da?“

„Nein. Angel hat mich begleitet.“

„Der teuflische Begleiter“, nickte Spike, als er an den Schlag denken musste, den er von Angel bekommen hatte.

„Nein. Er ist der Verlobte meiner Schwester, der Königin. Er sorgt sich nur um mich.“

„Und warum wollten Sie mich unbedingt finden, Miss Buffy?“

„Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten.“

„Was für ein Gefallen?“, fragte Spike vorsichtig, denn er hatte ein eigenartiges, unwohles Gefühl.

„Ich möchte Sie bitten, mich zu begleiten.“

„Sie zu begleiten?“, zog Spike die Braue in die Höhe.

„Auf eine Beerdigung“, flüsterte Buffy kaum hörbar.

„Entschuldigung, aber ich habe mich glaube ich verhört. Sagten Sie ‚Beerdigung’?“, blickte Spike Buffy mit ungläubigen Gesicht an.

„Sie haben sich nicht verhört, William. Ich sprach wirklich über eine Beerdigung. Besser gesagt, ich sprach über Rileys Beerdigung.“

„Was?“, schrie Spike erschrocken auf.

„Meine Familie will mich nicht begleiten, aber allein darf ich daran nicht teilnehmen. Die Reise wäre für mich zu gefährlich. Sie waren Freunde, William. Riley war Ihr Freund und ich dachte daran, dass Sie … dass Sie …“ Buffys Stimme wurde immer schwacher und am Ende hörte sie mit dem Reden auf, als sie Spikes Mienenspiel bemerkte.

Erst war der blonde Pirat verblüfft, dann erschrocken und am Ende zog er ein ärgerliches Gesicht. Zunächst dachte Spike, dass Buffys Besuch nur ein Spiel, ein Test wäre. Er dachte, dass Buffys Beschützer, dieser Angel, ihn nur testen wollte. Aber dann wurde ihm klar, dass es kein Spiel war, sondern die Realität. Und sofort wurde er böse. Er war böse auf sich selbst. An der Beerdigung eines Feindes teilzunehmen, den er selbst getötet hatte, war das Letzte, was er machen wollte. Aber dann kam ihm eine sehr gute Idee.

„Entschuldigung“, schluchzte Buffy. „Meine Schwester hatte Recht damit, dass ich nicht hierher kommen darf. Ich weiß nicht mehr, warum ich gedacht habe, dass Sie mich gern begleiten würden. Ich gehe weg“, Buffy ging in Richtung der Tür. „Ich werde Sie nie wieder stören, William.“

„Miss Buffy! Warten Sie bitte!“, schrie Spike Buffy nach.

„Worauf sollte ich warten?“ Buffy drehte sich um und sah mit tränenfeuchtem Gesicht Spike zu ihm auf. „Sie werden mich bestimmt nicht begleiten. Es war in Ihr Gesicht geschrieben, William“, Buffy drehte sich wieder um und wollte das Zimmer verlassen, als sie von hinten gegriffen wurde.

„Miss Buffy“, sagte Spike schon wieder viel ruhiger. „Ich habe nie gesagt, dass ich an der Beerdigung meines Freundes nicht teilnehmen möchte. Es war nur so unerwartet.“

„Wirklich?“, fragte Buffy hoffnungsvoll.

„Ja, wirklich. Ich habe mit so einer Geste gar nicht gerechnet. Dass Sie sofort an mich gedacht haben, ist … so unglaublich. Natürlich werde ich Sie begleiten.“

Mehrmals öffnete Buffy ihren Mund, ohne einen Laut von sich zu geben. Sie brauchte mehreren Momente, bis sie vor Freude wieder sprechen konnte. „Oh, mein Gott, William. Wie kann ich es Ihnen danken. Ich bin so froh … Ich weiß nicht, was ich sagen soll … Ich …ich …“, Buffy fing wieder an, zu schluchzen.

„Wenn Sie so froh sind“, Spike wischte zärtlich die Tränen von Buffys Gesicht, „warum weinen Sie dann?“

„Ich danke Ihnen, William“, flüsterte Buffy, als sie sich beruhigen konnte. „Sie sind wirklich ein sehr guter Freund von Riley. Die Kutsche wird morgen um 9 Uhr hier sein, um Sie abzuholen.“

„Ich werde bereit sein, Miss Buffy.“ Spike fasste nach Buffys Hand, hob sie an seinem Mund, um einen Kuss darauf zu hauchen.

„William!?“ Vom Kuss wurde Buffys Gesicht rot. Im nächsten Moment drehte sie sich schnell um und ging raus.

„Ich werde bereit sein, meiner spazierende Geldsack“, flüsterte Spike an der Tür. „Ich werde bereit sein.“

TBC???





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